Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Summen folgte, ein weiterer Monitor erschien.
Mina wusste, dass sie den Vater nun nicht mehr anzusprechen brauchte. Dessen Arbeitsumfeld war komplett. Das Mädchen kroch einen Schritt rückwärts und beobachtete auf dem Boden liegend die Monitore und Koor Fan.
Der Professor blickte von einem Monitor zum nächsten, schüttelte den Kopf, gab etwas ein und vergrößerte die Zeichenfolgen auf dem EP.
Irgendwann wurde ihm bewusst, dass Mina noch anwesend war. Die Tochter erkannte, dass die Haut des Vaters bleich geworden war. »Was ... was ist das, Papa?«
Lange schaute Koor Fan das Mädchen an. Noch einmal wandte er sich den Berichten des Satelliten zu. Dann drehte er sich erneut um.
»Ich will nichts schlechtreden, Mina. Doch falls diese Meldungen stimmen, dann ...« Er schwieg.
»Was ist dann, Papa?«
Koor Bes, Minas Mutter, stand plötzlich im Raum. Bumpp hatte sie eingelassen.
»Was ist los?«, fragte sie erschrocken. Einen solchen Gesichtsausdruck ihres Mannes kannte sie von seltenen, äußerst unschönen Begebenheiten.
»Falls diese Meldungen stimmen, dann drohen uns schlimme Ereignisse.«
»Aber Vater, lebst du hinter Fees-Zwei? Es kommt doch ständig in den Nachrichten ...«
»Wartet!« Koor Fans Finger bewegten sich rasend schnell auf dem Bedienpult. Schließlich blickte er zur Wand mit dem elektronischen Plakat. Das schwarze All zeigte sich. »Ich habe die Informationen in Bilder umgewandelt.« Zwei Sonnensysteme tauchten auf, im Vordergrund war Z’foh zu sehen, der ehemalige, völlig instabile Strafplanet der Universen. »So hat unser Satellit die Vorgänge gesehen, viele Jahre lang. In diesem Planquader ist praktisch nichts passiert. Wir haben den Satelliten dort stationiert, um Z’foh zu beobachten, weil dessen Kern verrückt spielte. Dann aber passierte vor wenigen Tagen das ...« Im Hintergrund des Weltalls formte sich eine Feuer speiende Welle quer über das gesamte Bild des elektronischen Plakats. Sie kam rasch näher. Als hätte sie vor sich eine Barriere aufgebaut, schob sie bei ihrer Annäherung an Sonnen und Planeten diese aus ihren Bahnen, um sie kurz darauf einzuholen und zu zerstören. Zuletzt geschah dies mit Z’foh, der wie ein kleiner Feuerball aufleuchtete und schließlich in einer Gaswolke verdampfte. Die Welle näherte sich und nahm schließlich das gesamte EP ein. Als man annehmen wollte, sie würde das Zimmer verbrennen, schaltete sich das Bild aus und zeigte den Hintergrund des Betriebssystems.
Im Raum herrschte Stille. So lange, bis Mina fragte: »Was war das, Papa?«
»Antimaterie. Die blanke Antimaterie. Sie fegt als Orkan durch unseren Distrikt. Und sie wird durch nichts aufgehalten werden.« Koor Fan erhob sich und ließ D4QP die Monitore ausschalten. »Ich muss in die Firma.« Er gab Bes einen flüchtigen Kuss. »Tut mir leid, mein Liebling. – Ich muss!« Und zu D4QP sagte er: »Bestell über die AOS einen Transport zu JPP!«
*
Noch bevor die Seemler auf der Brücke der ASTRAKTOR erschienen und ihre Handfeuerwaffen auf Baba und die anderen Reichssoldaten richteten, waren ihre Stimmen zu hören.
»Widerstand zwecklos! Ergebt euch!«
Baba Nib stand regungs- und machtlos zwischen zehn Seemlern. Die meisten von ihnen schienen einst menschliche Lecoh-Legionäre gewesen zu sein, was ihren Figuren anzusehen war. Doch waren auch drei Ikonier unter den Eindringlingen. Gut bewaffnet und durch Kraftfeldschilde geschützt, hatten sie sofort die Brücke unter ihrer Kontrolle. Ein kräftiger Maat der Besatzung riss einen Letonator aus dem Gürtel, was ihm zum tödlichen Verhängnis wurde. Noch bevor er schießen konnte, rollte sein von einem Laser abgetrennter Kopf über den Boden der Zentrale, während der Körper des jungen Mannes erst Sekunden später zusammenbrach.
Die Läufe verschiedener Waffen berührten Baba Nibs Kopf. Einer der Seemler, der in einem vollständig geschlossenen Kampfanzug steckte, baute sich vor dem Kapitän auf.
»Seid Ihr Baba Nib?«, fragte die elektronisch verstellte Stimme des Seemlers.
Kerzengerade stand der Kapitän im Raum. »Für den hinterhältigen Mord an meinem Maat werdet ihr euch verantworten müssen!«, lautete seine Antwort, ohne dass er auch nur mit einer Wimper gezuckt hätte. »Gebt euch zu erkennen, Halunken!«
Tobobo klebte regelrecht an der Decke der Brücke. Das Thronario suchte eine Sequenz, um einen Notruf absetzen zu können. Jedoch kam Tobobo nicht mehr dazu. Zwei Streitroboter materialisierten in diesem Moment, beide
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