Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Professor in ein Arbeitszimmer.
»Schalte den Hyputer ein und stell die Onlineverbindung her. Adresse: Koor 4793331 Fan 274.«
Ein riesiges elektronisches Plakat, das eine ganze Wand des Zimmers einnahm, knisterte und hellte sich auf. Zeitgleich mit einer Tonfolge fuhr der Hyputer hoch. Sein Betriebssystem wurde vom Thronario bereitgehalten. Eine winzige Uhr lief rückwärts. Als sie bei Null anlangte, vergrößerte sich aus dem Zentrum des Monitors das Logo der Firma JPP. Der feesische Chef des Unternehmens tauchte dreidimensional auf. »Ich begrüße Sie herzlich auf dem internen Hyputer von Jaanoss Planet Projekt. Ich ... ich ... ich ...« – Das Gesicht stotterte die letzten Worte. Erneut lief eine Uhr rückwärts.
Nun tauchte ein Frauengesicht auf, das künstlich erzeugt worden war. »Guten Tag, Koor Fan. Ich dachte, Sie wären verreist?«
Koor Fan ließ sich in seinen Arbeitssessel fallen. Mina kam währenddessen in den Raum und kniete sich neben den Sessel.
»Und? Findest du, ich hätte das Zeug zu einem Grooritter?« Mina lächelte den Vater an.
»Wir sind nicht verreist. Ich wollte lediglich etwas Ruhe haben, D4QP. Den Nachrichteneingang, bitte! – Mina, die Ritter des Groo mussten noch ein paar Dinge mehr können, als nur auf einem Grootier zu reiten.
»Sie haben vier Nachrichten von Meen Kok und eine von Jaan Oss. Eine Nachricht von Meen Kok wurde bereits abgerufen«, antwortete D4QP.
Auf dem EP tauchte viermal das grinsende Gesicht von Meen Kok und einmal das des Inhabers von JPP auf.
»Ich kann auch bestens mit den Letonatoren umgehen, die unsere Grooritter benutzten, Papa. Wenn du willst, kann ich es dir vorführen. Und außerdem wäre es wirklich besser, du würdest die Meldungen auf den offiziellen Reichssendern anschauen.«
Koor Fan ignorierte die Tochter. »D4QP, zeige mir die Nachricht von Jaan Oss! – Woher hast du die Letonatoren?«
Mina lächelte – wenngleich etwas verbissen. »Ich habe so meine Freunde.«
»Nachricht wird abgerufen! Diese Nachricht ist drei Tage alt.«
»Wenn dich jemand mit Letonatoren versorgt, dann würde ich diesen nicht unbedingt als Freund bezeichnen.« Koor Fan blickte zu seinem grauhaarigen Chef auf, dessen Augenfarbe verblichen wirkte.
»Mein lieber Koor Fan!«, sprach der sehr laut. »Ich weiß, dass Sie in Ihrem wohlverdienten Urlaub sind. Jedoch haben wir einige Aufzeichnungen von unserem Außensatelliten empfangen, die äußerst merkwürdig erscheinen. Ich schicke Ihnen die Aufzeichnungen als komprimierten Anhang.« Das Bild verschwand für einen Moment, doch Jaan Oss tauchte noch einmal auf, um zu sagen: »Falls Sie die Zeit erübrigen können, schauen Sie sich doch die Daten an und schicken Sie mir Ihre werte Meinung.«
»So ein Schleimer«, flüsterte Mina. »Er versucht, dich zum Arbeiten zu überreden, obwohl du freihast. Wie unsere Lehrroboter. ›Schaut euch in den Ferien noch einmal den Stoff der letzten Wochen an und verinnerlicht die Ergebnisse. Wir wünschen gute Erholung.‹ – Wie soll man sich erholen, wenn einem die Schule im Nacken sitzt? Heute würde er nicht mehr so reden.«
»Wie meinst du das, Mina?«
»Ich sagte dir bereits, Papa, sieh dir die offiziellen Sender an!«
»Ich hasse diese Sender. Das weißt du! – D4QP, zeige mir die letzte Nachricht von Meen Kok! – Mein Arbeitgeber würde dies niemals tun, wenn es nicht ausgesprochen wichtig wäre«, sprach Koor Fan und streichelte Mina über den Kopf. »Bei Meen Kok ist es etwas anderes. Er ruft mich an, wenn er nicht mehr weiter weiß.«
»Nachricht bereit. Diese Nachricht ist drei Tage alt.«
Der direkte Vorgesetzte von Koor Fan erschien auf dem elektronischen Plakat. »Du hast mich voll abblitzen lassen, Fan! Aber vielleicht interessiert dich die letzte Meldung unseres Satelliten? Ich pack sie mit rein. Ich rufe dich dann später noch einmal an, wenn du ...«
»D4QP, ich will die Anlage dieser Nachricht sehen. Bitte auf Monitor zwei. Und gib die Bedieneinheit frei!«
Es summte kurzzeitig. Im selben Moment tauchten aus dem Sessel ein kleinerer Monitor und eine Bedieneinheit auf. Zeichenreihen flimmerten über den Monitor.
»Warum schaust du dir das alte Zeug an? Ich kann dich nicht verstehen, Papa«, sagte Mina. »Du weißt nicht, was dir entgeht!«
Koor Fan bediente die Tastatur, während seine Blicke über den Monitor huschten. »Das ist doch ...«, flüsterte er. »D4QP – einen weiteren Monitor! Entpacke den Anhang der Nachricht von Jaan Oss.«
Noch ein
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