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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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von heute.« Alle Lichtpunkte erloschen.
    »Sie sind allesamt verschwunden. Genau genommen wurden sie eingesammelt.«
    »Eingesammelt?«
    »So ist es. Eingesammelt von kleinen Einsatzkommandos der Reichsarmee.« Erneut nickte Telonia dem Thronario zu. Nun leuchteten unzählige Punkte im Dritten Distrikt auf. »Dies hingegen sind Ikonier, die sich gleichfalls vor zwölf Monaten bei den Menschen aufhielten. Und heute«, sämtliche Punkte verschwanden, »sind sie weg. Auch das waren ikonische Händler, Schiffseigner, Tagediebe, Vertreter und Abgesandte. Auch zahlreiche Ikonier, die über von Menschen geführte Konzerne einen Arbeitsplatz in den Raantauus-Kolonien suchten. All diese Ikonier werden vermisst oder wurden in unseren Distrikt verbracht. – Kaiserin Anna will ihren Distrikt fein ordentlich säubern. Und sie hat es geschafft.«
    Einen Moment lang dachte Inastasia nach. »Ich verlange, dass alle verfügbaren Einheiten in höchster Bereitschaft sind, Schiffskommandant Telonia!«
    »In höchster Bereitschaft sind unsere Einheiten längst, Regentin. Doch ich bin noch nicht am Ende.« Ein Balkendiagramm baute sich auf. Ein grüner Balken für die Menschheit und ein roter für die Ikonier. Sie waren gleich stark. »Dieses Diagramm zeigt die Rasse der Arbeiter und Kolonisten auf den Raantauus im Ersten Distrikt.« Eine gekonnte Pause folgte. »Vor zwölf Monaten«, der rote Balken der Ikonier schrumpfte auf ein absolutes Minimum, der grüne der Menschen wuchs rapide an, »und heute.« Der Ikonier schaute die Regentin der Republik Ikonia lange an, seine Augen traten weit aus dem Kopf. »Zweifellos wisst Ihr auch nicht, dass praktisch all unsere Firmen die VERVOER-Transporte zu den Raantauus im Ersten Distrikt eingestellt haben?«
    Verwundert sabberte Inastasia. »Das würden sie niemals tun. Alle sind vom Profit abhängig.«
    »Den Profit haben sie.«
    »Ach ja? Und ...« Ein weiteres Speien folgte.
    »Ihre Lieferstrecken wurden aufgekauft. Von Firmengruppen der Menschen.«
    Das Hologramm brach zusammen und das Thronario zog sich etwas zurück. Inastasia drehte mehrere Runden im Raum. Wie elektrifiziert zuckten ihre Tentakel.
    »Das sind die Fakten«, sagte sie schließlich. »Was aber sind deine Schlussfolgerungen?«
    »Es gibt noch mehr Fakten, Regentin, bevor ich zu den Schlussfolgerungen übergehe. Ein bedeutungsvoller Fakt ist, dass die VERVOER, die nun so ziemlich alle in Menschenhand sind, zum Transport von eben solchen Menschen benutzt werden. – Diese Information hat mir unser mitunter redefauler M’baganianer überbracht. – Wir plaudern hier nicht von ein paar Menschen. Wir sprechen über Millionen und Milliarden Menschen! Kaiserin Anna ließ die Schuten umbauen, so dass unzählige Menschen darin transportiert werden können. Den Medien nach sind im Dritten Distrikt schon ganze Planeten leergefegt.«
    »Und ... wohin bringt man die Menschen?«
    »Man bringt sie in den Ersten Distrikt.« Telonia näherte sich der Regentin. Diesmal berührten seine Tentakel den Körper der Ikonierin. »Wollt Ihr Euch die Schlussfolgerungen selbst denken? Oder soll ich ...«
    »Du sollst!«, antwortete Inastasia sogleich. »Warum, mein lieber Telonia, habe ich manchmal das Gefühl, du könntest die Gedanken dieses kleinen kaiserlichen Biests lesen?«
    ›Nicht nur ihre Gedanken ...‹, dachte Telonia, ohne dass die Regentin von seinen Gedanken erfuhr.

    *

    Allmählich lichtete sich der weiße Nebel. Konturen begannen sich abzuzeichnen und Lichtquellen traten aus dem einheitlichen Brei hervor, den Baba Nib vorher für lange Zeit hatte wahrnehmen müssen.
    Zunächst versuchte der Schiffskapitän, den Kopf zu bewegen, was ihm äußerst schwerfiel, denn ein Kraftfeld grenzte seine Bewegungen auf minimale Möglichkeiten ein. All das, was er sehen konnte, bewies dem jungen Mann, dass er nicht mehr an Bord der ASTRAKTOR war. Er fühlte sich auf eine weiche Unterlage gepresst. Tonnen schienen auf ihm zu lasten. Der Raum ringsum glänzte in einem dunklen Blauton, als wäre er Teil des Universums. Einzelne Lichter funkelten Sternen gleich.
    Baba gelang es, den eigenen Körper zu betrachten. Obwohl eine wohlige Wärme auf ihn einschlug, bemerkte er seine Nacktheit.
    »Was ... Was soll das? Wo bin ich?«
    Ein großes weibliches Wesen näherte sich, das gleichsam nicht mehr Kleidungsstücke trug als der auf jener schmalen Liege gefesselte Mann. Ihre Haut glänzte braun, ein ansehnlicher, fester Busen, die schmale Taille und ein

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