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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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deinem Leben, kleiner Kaisersprössling? Erzählst du mir davon? – Bitte!«
    Fast schien es, als würde Anna nachdenken.
    »Du kannst dich nicht entscheiden. Also gab es viele erinnernswerte Geschehnisse in deiner Vergangenheit, nicht wahr?«
    »Es war damals, im Rat der Planeten, auf Universus«, flüsterte die Kaiserin. »Immer wieder muss ich daran denken. Damals war ich noch ein kleines Mädchen. Der Ikonier Tokahn von Rook kam auf mich zu. Wir standen auf dem Flur am Büffet, auf dem mir noch nicht bekannte Speisen und Getränke aufgetafelt waren. Tokahn sagte: ›Probier das! Die Kinder auf Rook lieben den Hamahm-Honig, egal ob es Menschen- oder Ikonierkinder sind.‹ Ich war unsicher, was diesen merkwürdigen Ikonier betraf. Er war anders als die anderen. Ich nahm ein kleines Glas und blickte mich suchend um. ›Er wird geschlürft und der Becher mit der Zunge ausgeleckt‹, hat Tokahn gesagt. Als meine Zunge den schwarzen Honig berührte, entstand an der Zungenspitze ein feines Prickeln. Es war ein angenehmer, süßer Geschmack. ›Wer macht diesen Honig?‹, habe ich gefragt, und er erzählte mir von Rook, von den Insekten. Plötzlich berührte er mit zwei Tentakelenden mein Haar und ich schreckte zurück, woraufhin er sagte: ›Du findest mich abstoßend? Du findest alle Ikonier abstoßend, vermute ich. – Es beruht auf Gegenseitigkeit. Den meisten Ikoniern geht es nicht anders mit euch Menschen. Doch ich sage dir, wenn Mensch und Ikonier lange genug zusammenleben, dann fangen sie an, sich zu mögen und zu verstehen. – Du bist ein kluges und schönes Menschenkind.‹ Und ich antwortete, dass ich schlechte Erfahrungen mit Ikoniern gemacht habe. Worauf er meinte: ›Intelligente Wesensgemeinschaften produzieren stets gute und weniger gute Individuen.‹ Wir beobachteten Thomas Schmitts, der von etwas sehr Hartem abbeißen wollte, was ihm aber nicht gelang. Und Tokahn fand es ebenso lustig wie ich. Er half Thomas Schmitts und öffnete ihm die golosische Flasche. Dann trank Thomas das Golos-Bier und erstickte fast an dem würzig-scharfen Getränk. Später schlief er seinen Rausch in der Loge aus. Er sah zu köstlich aus.« Anna lachte!
    »Es gefällt mir, wenn du lachst, kleine Kaiserin«, sagte Veit Erso. »Das Lachen gibt deinem Gesicht sein kindliches und friedliches Aussehen wieder. Es macht dich unbeschreiblich schön.«
    »Hör auf damit, sonst bilde ich mir etwas darauf ein!« Anna wurde wieder ernst. »Tokahn opferte später sein Leben, um Malte und mich zu retten.«
    Veit Erso nickte. »Tokahn war ein guter Mann. Ich kannte ihn persönlich. Er war ein Held und ist es heute noch. – Siehst du, Kindchen, er versuchte, vielen Menschen Mut zu machen, egal wie schlecht die Zeiten waren. Diese positive Eigenschaft ist nur wenigen Führungspersönlichkeiten in diesem Universum vergönnt. – Willst du einen Rat von einem alten, hässlichen Ingenieur hören?«
    Zunächst zögerte Anna. Doch dann fragte sie still und leise: »Wie lautet dein Rat?«
    »Zunächst solltest du dich hier und jetzt richtig sattessen. Dann berufst du den Rat der Planeten ein, nimm – wenn die Regierungen nicht da sind – irgendwelche Typen, die ihren Planeten vertreten. Versuche, auch ein paar Ikonier dabei zu haben. Gaukle dem Rat vor, dass sich alles zum Positiven wenden wird. Beruhige das Chaos wenigsten partiell. Dann schare deine besten Freunde um dich und frag sie, was sie vom Rätsel der Heiden halten. Beiß dich nicht an deiner eigenen Meinung fest, hörst du?« Veit Erso ließ eine kurze Pause vergehen. »Und starte unbedingt den Versuch, wieder häufiger zu lächeln, Kindchen. Das steckt die anderen an, glaub mir.«
    Anna, die tief in Gedanken versunken war, füllte sich verschiedene Speisen auf den Teller, aß und schluckte, während sie von Veit Erso beobachtet wurde. Schließlich wischte sie sich über die Lippen und forderte ihn auf: »Sag mir, was deine Meinung zum Rätsel der Heiden ist.«
    Der alte Mann lächelte. »Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht.«
    »Hast du nicht?«
    »Nein, habe ich nicht.« Noch einmal stopfte sich Veit Erso etwas P’gah-Gemüse in den Mund. »Plaabla hat es für mich getan.« Laut rief er: »Plaabla, komm zu mir und sag der ehrenwerten Kaiserin, was du zum Rätsel der Heiden für eine Meinung hast!«
    Das Thronario schwebte näher an den Tisch heran. Jovinus folgte ihm schwach leuchtend. »Ich bin der festen Überzeugung, dass es sich bei den Heiden Re

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