Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
bereitgestellt werden!«, forderte Malte. Dann trat er auf den Streitheergeneral zu und verbeugte sich. »Betrachte dies als ein Friedensangebot. Wir haben nur gemeinsam eine Chance. Ich will, dass du mit Baba Nib zusammenarbeitest. Und lasst zu, dass sich unsere Thronarios in die Systeme einloggen.«
Reese, Guvaika, Fidelia, M.A.M.I. und die beiden Kinder Leif und Lykke verließen die Brücke. Fau Holl gesellte sich zu Riirii und Z’tel und Nedal Nib zu einem weiblichen ikonischen Offizier, der für die Waffensysteme zuständig war.
Revird verbeugte sich ebenfalls vor Malte, was für einen Ikonier eher ungewöhnlich war. »Ich sehe kein Problem darin, mit einem Menschen zu kooperieren. Ich kenne die Menschen sehr gut. Sie waren lang genug meine Feinde.« Er sprach die Worte ruhig und gelassen aus. »Ich gehe davon aus, dass die ROOKATOR leer und verlassen ist. Wird euer Schiff die Station noch rammen können?«
»Vielleicht.« Endlich sagte Baba wieder etwas. »Gibt es ein Lebenszeichen von dem Kind, das allein in die Station geflogen ist?«
Der General betätigte mit sicheren Griffen seiner Tentakelenden verschiedene Sensoren. Auf einem Monitor tauchten ikonische Schriftzeichen auf. Er überflog die Tabellen, dann sprach er: »Nein, auf URTO-OAK gibt es kein lebendiges Wesen mehr.« Er nahm in einem der Kommandersitze Platz und zeigte auf den zweiten neben sich. »Das Kind stand dir sehr nahe?«
»Es war Keko, mein kleiner Bruder«, flüsterte Baba Nib und setzte sich ebenfalls.
»Er war mutig. Sehr mutig, dein kleiner Bruder Keko.«
»Das wird ihn nicht wieder lebendig machen.«
Erneut sprach Revird ruhig und betont: »Meine Verwandtschaft, die auf Jamork gelebt hat, starb dort vor wenigen Tagen. Mein Heimatplanet existiert nicht mehr. Ich hatte sieben Enkel. Ich liebte jeden einzelnen und hätte für jeden mein Leben hingegeben.«
»Wir alle werden Verlierer sein. Egal was noch geschieht.« Baba schaute auf.
»Hier geruhe gewöhnlich ich zu platzieren!« Inastasia stand vor Baba und sabberte. Der wollte sich erheben, doch Revird hielt ihn mit einem Tentakel davon ab.
»Regentin, Ihr solltet Euer Quartier aufsuchen. Es ist mir zu voll in meiner Kommandozentrale. Falls Ihr es wünscht, dann lass ich Euch gern wecken, falls wir im Ersten Distrikt ankommen sollten.«
Inastasias Tentakel bewegten sich ruckartig. Dann aber hielt sie inne und verließ ohne jedes weitere Wort die Brücke.
Malte blickte sich in der Zentrale um. Alles war modern und auf hohem Niveau eingerichtet. »Ich habe mir überlegt, dass es sinnvoller wäre, uns per IMT auf die Station zu transportieren und das Feld von Hand abzuschalten«, sagte er an Revird gewandt.
»Sinnvoll vielleicht«, antwortete der. »Doch leider nicht mehr möglich. Um den Feldgenerator auf URTO-OAK zu deaktivieren, müssten wir die umfangreichen Codes kennen, mit denen er aktiviert wurde. Diese Codes wurden jedoch von einem der Streitkometen generiert, die ihr gerade vernichtet habt.«
*
Der Angriff auf CV80 erfolgte an jenem Morgen, achtzehn Tage vor Ablauf des zehnten Jahres. Die gesamte Stufenpyramide erleuchtete in einem strahlenden Rot, gerade so, als würde die aufgehende Sonne die gewaltigen Quader zu Kristallen umwandeln. Die Temperatur am Boden wuchs beträchtlich an.
Anna hatte eine weitere schlaflose Nacht hinter sich gebracht. Das Thronario Jovinus, weckte sie wie an jedem Morgen. »Es freut mich, dass Ihr erwacht seid, meine Kaiserin.«
Die junge Frau kroch von der Liege, streifte ein durchsichtiges Nachtkleid ab und trat in die Sanitäreinheit, die an Fees erinnerte, wo sie produziert worden war. Die kleinen Wohneinheiten am Fuß der Pyramide waren nichts im Vergleich zu Annas bisheriger Residenz auf Aurus. CV80 besaß zudem kaum Wasservorräte, auf die Anna angewiesen war.
Kurze Zeit später trat die Kaiserin aus der Dusche. Im selben Moment sprach Jovinus: »Emmanuel Tämmler bittet um Einlass, Kaiserin.«
»Lass ihn rein!« Anna kleidete sich eilig an und setzte Schleier und Krone auf, während Tämmler den Raum betrat. »Guten Morgen«, sagte er. »Was gibt es heute für schlechte Neuigkeiten?«
»Hilf mir, Jovinus. Was gibt es heute zu tun?«
»Es sind nur zwei Nachmittags-Termine vorgesehen, Kaiserin. Jedoch scheint es mir ratsam, dass Ihr die Kommandozentrale der Sicherheit aufsucht.«
Anna setzte sich und bediente sich an einigen wenigen bereitstehenden Speisen und Getränken. »Warum denkst du, dass ich das tun
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