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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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nicht.« Die Kaiserin konzentrierte sich auf die Gedanken Veit Ersos und erschrak. »Du weißt davon?«, fragte sie.
    »Wie naiv bist du, einen Mann mit meinen Erfahrungen derart zu unterschätzen? Mein Plaabla hatte die Speicher deines Thronarios schon ausgelesen, bevor du einmal mit deinen wundervollen Augen geblinzelt hast.« Veit Erso lächelte.
    »Er hat die Sicherheitsroutinen geknackt?« Nun aß Anna von dem m’baganianischen Gemüse und fand es äußerst delikat.
    »Das ist seine Spezialität. – Und? Schmeckt dir das P’gah?«
    Zögernd nickte die Kaiserin.
    »Schade, dass es davon nie wieder etwas geben wird. M’baga wurde vor wenigen Stunden vernichtet.« Wieder blickte Veit Erso auf.
    »M’baga auch?«, flüsterte Anna.
    »Es wird dich hart treffen, vermutlich hat es dir niemand erzählt. – Auch Aurus gehört der Vergangenheit an.«
    Anna schluckte und schwieg, während ihr Gegenüber genüsslich aß und schmatzte.
    »Ich genieße dieses Essen. Du solltest das auch tun! Mach es wie ich: Während du isst, nimmst du in Gedanken Abschied von all den wundervollen Planeten, von seinen Menschen und Errungenschaften, von sinnvollen Ideen und von weniger sinnvollen Erfindungen. Von Freunden und Bekannten, von Tieren, die man mochte, und von Pflanzen, über die man sich freute. Der Abschied ruft wundervolle Bilder aus der Vergangenheit zurück.«
    Veit Erso nahm sich Nachschlag. »Den wundervollsten Sonnenuntergang sah ich einst auf Aurus. Glasklar spiegelte sich die Sonne auf der Wasseroberfläche wider, als versuchte sie, aus dem Wasser aufzutauchen. Und ... die aufregendste Schlucht, die sah ich auf dem ikonischen Planeten Yilon. Unten floss ein rot fluoreszierender Strom zwischen schwarzen, bizarren Felsmassiven hindurch und ergoss sich in einem grell erstrahlenden Wasserfall, der ununterbrochen die Farbe wechselte und einen Regenbogen erzeugte, den man schlichtweg nicht beschreiben kann. Das lustigste Tier lernte ich auf Kuus kennen, die Kinder dort nannten es Doin, weil es immer gleichzeitig mit seinen acht Beinen vom Boden absprang, sich in der Luft drehte und mit einem Ton, der wie ›Doin‹ klang, wieder aufkam. Dem gefährlichsten Tier begegnete ich auf Taunus Zwei. Kennst du das Flabdallab? Nein? – Ein kleines Kuscheltier, unglaublich niedlich, es ist anhänglich und tut stets so, als wenn es gekrault werden will. Man kann es auch kraulen und streicheln, man kann mit ihm schmusen. Doch sollte man sich danach in Sicherheit bringen«, Veit Erso lachte auf, »denn das Flabdallab lebt stets in Symbiose mit einem Taunus-Tiger. Vier Meter hoch, Krallen wie Rasierklingen und zwölf Säbelzähne, jeder länger als mein Bein. Die Pärchen arbeiten super zusammen. Das Flabdallab sorgt für die Fleischnahrung des Taunus-Tigers, der Milchdrüsen hat, an denen sich das Flabdallab laben kann. – Dummerweise wusste ich davon nichts. Per IMT wurde ich gerettet, aber«, er klopfte sich auf die blechern klingenden Oberschenkel, »die Beine durfte ich nicht mitnehmen.« Erneut lachte der Mann.
    Anna nahm sich kleine Mengen der verschiedenen Speisen.
    »Probier die Austern, Kaisermädchen!« Veit Erso schaufelte der Kaiserin vier Austern auf den Teller.
    »Ich kenne diese Austern.« Anna starrte auf den Teller. Tränen tropften von ihrem Kinn.
    Sogleich verzog Veit Erso das Gesicht. »Nein, nein, Kindchen, geweint wird erst ganz am Ende! Noch gibt man uns etwas Zeit, dieses einzigartige Mahl zu genießen.« Mit dem Ärmel seines Hemdes langte er über den Tisch und wischte Annas Tränen weg. »Du wirst an deine Freunde auf Aurus erinnert, wenn du diese Austern isst?«
    Anna nickte und weinte erneut.
    »Ich hatte auf Universus mal eine Freundin.« Veit Erso aß unbeirrt weiter. »Ziemlich kräftig war sie. Aber eine gute Frau. Und eine gute Köchin. Sie hat Plasmachemie studiert, war eine der Besten auf diesem Gebiet. Und dann bekam sie von irgendeinem Typen Drillinge und vergaß den ganzen Plasmaquatsch. Sie genoss ihr Leben mit den Kindern. – Vielleicht hättest du das auch tun sollen.«
    Anna kaute auf der Stelle. Dann blickte sie den alten Mann lange an. »Vielleicht«, flüsterte sie schließlich. »Vielleicht hätte ich Kinder gebären und eine gute Mutter werden sollen. – Doch war ich dafür nicht bestimmt.«
    Veit Erso rülpste ohne Rücksicht, dann klopfte er sich auf den Bauch und meinte: »Jetzt passt wieder was rein.« Er nahm sich erneut einen Nachschlag. »Was war das schönste Erlebnis in

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