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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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wir nur dann an, wenn sie uns angreifen. Das ist mein letztes Wort! – Verbindung Ende!«
    Das Bild des Vizeadmirals verschwand.
    »Befehl an unsere Schiffe: Alle feindlichen Ziele erfassen und auf weitere Befehle warten! Die Schiffe des Rates der Planeten nicht angreifen!« Unruhig rieb der General die Hände.

    *

    Adam zuckte zusammen. Nur für einen kurzen Moment hatte er die Augen geschlossen. Sogleich verließen seine Gedanken die LORIAN, in dessen Kommandozentrale er sich aufhielt. Noch war das Schiff nicht in den Distrikt der Ikonier gelangt, der Weg bis Ikonia war noch weit. Doch genau zu diesem Planeten führten die synusischen Fähigkeiten den Jungen. Er fand sich in einer düsteren Hölle wieder, ringsum standen ikonische Krieger mit vorgehaltenen Letonatoren, dazwischen die Freunde der Ursprungsbesatzung des Sternstraßenschiffes. Auf dem Boden lag ein abgetrennter menschlicher Kopf, daneben der Torso des Toten. Im selben Moment tauchte Admiral Alyta in seinem ikonischen Kostüm auf, schniefte und nieste ununterbrochen.
    »Da ist ja unser vermeintlicher Held!«, rief der Admiral.
    Adam riss das Plasmakatapult aus der Hosentasche, doch Alyta lachte darüber.
    »Mein Junge«, sagte er höhnisch. »Wenn du jetzt schießt, gibt es ein Spektakel auf der LORIAN! Du bist nicht wirklich hier. Nur deine Gedanken sind da, ein Abbild deiner selbst, deine Wut ist anwesend, nicht dein Körper.«
    »Du bist die Nachgeburt des Teufels!«, schrie Adam voller Zorn, rannte gegen die Gestalt des Admirals an, doch unerwartet durch ihn hindurch. Der Junge musste sich damit abfinden, dass er trotz der real erscheinenden Umgebung nicht mehr und nicht weniger als ein machtloser Geist war.
    Admiral Alyta jedoch war leibhaftig anwesend. Er kam mit seinen künstlichen Tentakeln auf die Menschengruppe zu, hob eine kleine Waffe und richtete sie auf den sechsundzwanzigjährigen Mathematiker und Ingenieur Josef Müllermann, der sich gerade noch traute, die blonde Strähne aus der Stirn zu schieben. »Ich werde dir Zeit geben, deine Entscheidung, nicht auf meiner Seite zu kämpfen, noch einmal zu überdenken, Adam. Jedoch wird es nicht allzu viel Zeit sein. Ich denke, zehn Sekunden dürften reichen.«
    »Nimm die Waffe runter!«, schrie Adam.
    »Was sonst?« Alyta lachte bösartig, bis er erneut niesen musste. »Sollte ich dem Leben deines Bruders ein Ende bereiten, mein lieber Adam, so sollte es dir zur Gewissheit werden, dass nicht ich, sondern deine Entscheidung ihn getötet hat. – Neun!«
    »Das wirst du nicht tun!«, entgegnete Adam.
    »Acht!«
    »Bisher empfand ich dich lediglich als abscheulich, alt und hässlich ...«
    »Sieben!«
    Josef Müllermann zitterte am ganzen Leib.
    »Wenn du das tust, werde ich dich vernichten!«, brüllte Adam.
    »Sechs! – Lamentiere nicht, entscheide dich. Jetzt! – Fünf!«
    »Geh nicht auf seine Forderung ein, Adam! Ich weiß, ich habe mich dir gegenüber nicht immer richtig verhalten, aber ...«, sprach Müllermann.
    »Vier!« Admiral Alyta hob die Waffe ein Stück höher und zielte auf Müllermanns Kopf.
    »... ich mag dich so, wie du bist. Du bist und bleibst mein Bruder.«
    »Drei!«
    Tränen rollten über Adams Wangen. »Ich will ... Ich kann ... Ich liebe dich doch auch, Josef!«
    »Gib nicht nach! Vernichte dieses Arschloch!«, schrie Müllermann heulend.
    »Zwei! – Was ist nun, Adam, hast du dich entschieden?«
    Der Junge starrte den pinkfarben leuchtenden Admiral an, warf sich ihm in den Weg und landete – ohne etwas zu verspüren – auf dem Boden von Ikonia.
    »Eins!« Admiral Alyta nieste gewaltig, während sich mit einem derben Zischen ein Energiestrahl in Josef Müllermanns Gesicht fraß.

    *

    Gleichzeitig schraken sie zusammen: Kaiserin Amelia befand sich in einem feesischen Raumgleiter auf dem Weg zur künstlichen Raumbasis POOR, in der Nähe des Übergangs vom Zweiten zum Dritten Distrikt, im Zweiten gelegen. Sie hatte ihr Ziel, den Rat der Planeten, zur Hälfte erreicht, als sich ein Druck auf ihr Gehirn legte, gerade so, als hätte man ihr auf den Kopf geschlagen. Prinz Sinep, der sich im selben Raum befand, erging es nicht anders. Es schien, als hätte er Adams Schrei vernommen.
    Und auch Gladiola hielt sich den schmerzenden Kopf, als sie die Welle der Qualen empfing, die Adam gerade durchleben musste. Das im Vergleich zu Adams Zeitrechnung gerade achtjährige Mädchen riss sich die Maske vom Kopf und machte sich auf die Suche nach Adams Abbild. Sie fand den Jungen

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