Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Ich will außerdem eine ganze Mannschaft der Grooritter an Bord haben!«
    Ohne jede Änderung seines Ausdrucks verbeugte sich Kaan Sulak. »Das Schiff steht in Kürze bereit, Kaiserin.«
    Auf dem Weg zum Raumgleiter tauchte Adam aus dem Nichts auf. »Der Admiral will meine Freunde vernichten!«, rief er bereits, als er der Kaiserin noch durchsichtig erschien.
    »Vernichten? Hat er dir das gesagt?«
    Der Junge eilte neben Amelia her, die auf dem Weg zu Sineps abgeschirmtem Raum war. »Dein Vater hat nichts gesagt. Er wollte mich überreden, auf seiner Seite zu kämpfen. Doch dann bekam ich Kopfschmerzen und sah, dass meine Freunde angegriffen wurden.«
    »Du hast es gesehen? Unglaublich, es wird doch erst geschehen! Hör zu, Adam: Koor Zen nimmt dich in der LORIAN auf, du musst ihn unterstützen, deine Mannschaft zu befreien. Heeroo hat Befehl, dich zu schützen. Bleib bitte in Kontakt mit mir. Alles wird gut.«
    »Alles?«
    »Ja, mein Junge. Die Intelligenz wird siegen, nicht die Kraft.«
    Für einen Moment lächelte Adam. Dann löste sich sein Abbild auf.
     
    *

    Tämmler hielt Sonja Esther kurz zurück, während die anderen durch einen weiteren röhrenförmigen Gang schlichen. »Sonja ...«
    »Was denn, Emma?«
    Der Techniker stotterte. »Ich ... ich wollte dir nur sagen ..., du sollst wissen ..., dass ...«
    Sogleich gab die Biologin dem Freund einen deftigen Kuss auf die Lippen. »Werd jetzt bloß nicht sentimental. Ich liebe dich auch, egal was passiert. Aber jetzt komm bitte, bevor die hässlichen Aliens was spitzkriegen!«
    Tämmler nickte erregt. Gemeinsam eilten sie den anderen hinterher.
    Der Lecoh-Legionär O’Sador öffnete die Luke zu einem Schacht. »Hier hinein! Rutscht hinunter in die Katakomben und haltet euch links!«
    Nacheinander zwängten sich Juri Komsomolzev, Sonja Esther, Josef Müllermann, Samuel Simon und Emmanuel Tämmler in das Rohr, das fast senkrecht abwärts führte, und verschwanden in der Dunkelheit. Zuletzt kroch O’Sador in die Öffnung, zog von innen die Luke zu und rutschte ebenfalls hinunter. Dort fiel er auf Tämmler, der nicht schnell genug zur Seite gelaufen war.
    »Da hinein!« Der Techniker folgte dem Kapitän in einen schmalen Gang, der mehrfach die Richtung wechselte. Es gab zudem kein Licht, bis Juri, der ganz vorn lief, verkündete: »Ist eine Gasse mit Sack! Weitergehen ich nicht kann!«
    Doch O’Sador war bereits an den anderen vorbeigelaufen und öffnete mit Hilfe einer Fernbedienung eine gewaltige Schleuse, durch die Licht in den Gang fiel.
    »Meinen Kopf ich mir gerammelt habe!«, fluchte Komsomolzev und rieb sich die Stirn.
    »Das tut mir leid.« Der Lecoh-Legionär blickte sich draußen vorsichtig um. »Es sind nur zweihundert Schritte bis zum Gleiter. Geht dicht an der Wand entlang!«
    Die Menschen traten nacheinander hinaus. Sie befanden sich in einem Innenhof der Turmbauten von Ikonia. Die Luft war neblig und düster, schrille Geräusche erklangen, als wenn hohle Eisenrohre mit stumpfen Sägen geschnitten würden.
    Im Schatten einer Mauer folgten sie O’Sador, mit dessen schnellen Schritten die meisten kaum mithalten konnten. Schließlich erkannten auch sie das flache Fortbewegungsgerät, das in einem offenen, dunklen Unterstand versteckt worden war. Der Lecoh-Legionär trat darauf zu, als ein zischender Lichtstrahl aus dem schwarzen Hinteren des Unterstandes schoss und O’Sador Funken sprühen ließ.
    Der Legionär drehte sich um neunzig Grad, das Wort »Falle!« erstarb in einem Röcheln, dann lösten sich Helm und Kopf von seinem Rumpf, fielen auf den Boden, während der enthauptete Körper des Kriegers noch eine Drehung vollzog und gegen den Gleiter krachte.
    Tämmler schrie zuerst: »Nein!«
    Wie gelähmt standen die Menschen da, während mehrere ikonische Gestalten aus der Dunkelheit des Unterstandes traten, die Letonatoren im Anschlag. »Keine Bewegung!« Kampfthronarios schwebten heran und kreisten über den Menschen.
    »Schachmatt!«, flüsterte Simon.
    Einer der Ikonier meldete über ein Sprechgerät: »Admiral? Wir haben die Menschen unter Kontrolle. Der Verräter O’Sador wurde vernichtet. Wie lauten Eure weiteren Befehle?«
    Ruhig und fast sanft erklang Alytas Stimme aus dem Nichts. »Bleibt, wo ihr seid! Ich will diesem Lausejungen eine Überraschung bereiten. Er soll wissen, dass meine Drohungen ernst gemeint sind.«

    *

    Adam umarmte Daana Por, während Heeroo, Sirena und Kozabim bereits warteten. »Ich bin froh, wieder auf der LORIAN zu