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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Wachen feuerten auf die dahinhuschende Gestalt, aber der Vorteil lag noch bei Ellie. Sie duckte sich hinter einer Batterie von Computern und feuerte die letzten Salven des Magazins in eine Gruppe zusammenlaufender Wachen. Während die Männer zu Boden sanken, riß sie die erste ihrer Gasgranaten heraus, die sie beim Hinübereilen zum verglasten Befehlsstand abschirmen sollte. Wenn sie die Zentrale zerstören könnte, wäre die Aktion Pulverfaß mit Sicherheit gestoppt. Danach würde ein Druck auf den Knopf ihrer Uhr den Rat für immer vernichten.
    »Überfallalarm! Überfallalarm!«
    Der Alarmruf dröhnte ihr in den Ohren, als sie in die Rauchwolke hineinrannte, die sie mit den ersten beiden ihrer Gasgranaten erzeugt hatte. Im Laufen hielt sie sich geduckt und steckte dabei ein neues Magazin in ihre Uzi. Sie blieb ständig in Bewegung, um die von ihrem Überraschungsangriff erzeugte Verwirrung auszunutzen.
    Ellie wollte gerade eine dritte Gasgranate werfen, als zwei Wachen vor ihr in den Durchgang sprangen und zu feuern begannen. Ellie fiel hart auf den Boden und erwiderte das Feuer, als sie sich an der Schulter getroffen fühlte und eine zweite Kugel durch ihren Stiefel drang. Ein wilder Schmerz fegte durch ihren Körper, aber als die beiden Männer tot zusammensackten, kämpfte sie sich hoch.
    Ellie riß eine ihrer Splittergranaten aus ihrer Jacke, betätigte den Zünder, und schleuderte sie in eine der Rauchwolken. Nach der Explosion ertönten Schreie. Sie rannte in das Chaos und ließ ihre Uzi rattern.
    Hinter ihr klapperten Stiefelabsätze, und sie drehte sich um und feuerte eine Salve ab. Der Rauch hatte sich dort schon zu sehr verzogen, und sie riß den Zünder von ihrer letzten Gasgranate mit den Zähnen hoch, während sie ihr zweites Magazin leer schoß. Das vertraute ›Puff‹ ertönte, und schon war der Gang in eine dicke graue Rauchwolke gehüllt.
    Sie wandte sich erneut dem Kommandostand zu. Dort befanden sich die Einrichtungen, mit denen das ›Go‹-Signal an die Einsatzorte in Amerika abgestrahlt werden würde. Sie mußte diese Anlagen zerstören, um sicherzustellen, daß dieses Signal auch dann nicht herausgeschickt wurde, wenn die oben angebrachten Sprengsätze versagen sollten. Aber weder Kugeln noch Granaten konnten dem Sicherheitsglas etwas anhaben. Dazu war mindestens einer der ihr verbliebenen beiden Sprengsätze erforderlich.
    Ellie zog erneut den Abzug ihrer Uzi und schleuderte zugleich eine Splittergranate nach vorn. Hierdurch wurde eine größere Schalttafel zerstört. Schwarzer Qualm drang hervor und mischte sich mit dem grauen Rauch, den sie erzeugt hatte, um sich noch besser zu tarnen, als sie auf die Kommandozentrale zustrebte, wobei sie sich mit der Uzi den Weg freischoß.
    Sie spürte einen Einschlag in ihrem Rücken und wußte, daß sie erneut getroffen war. Eine Art Lähmung breitete sich über den Rücken bis hin zu den Beinen. Sie spürte, wie sie langsamer wurde, und fürchtete, daß die Wunde tödlich sein könnte, achtete aber nicht weiter darauf.
    Ellie warf zwei weitere Granaten, die eine hinter sich, die andere nach vorn in Richtung der Zentrale.
    Die dadurch erzeugte Verwirrung hielt lange genug an, um unterhalb der Glaswand im gemauerten Teil die Voraussetzungen für die Anbringung des Sprengsatzes zu schaffen. Sie hatte bereits einen der verbliebenen Sprengsatzpacks aus der Tasche genommen, als sie an der rechten Seite von einer Kugel getroffen wurde. Der Zünder glitt ihr aus der Hand. Sie fummelte nach ihren letzten beiden Granaten und schleuderte sie aufs Geratewohl nach vorn, um sich so die letzten benötigten Sekunden zu erkaufen. Als sie die Detonationen hörte, hatte sie den Mini-Zünder schon wiedergefunden und steckte ihn in den Sprengsatz. Sie griff nach dem Schnellzünder und betätigte ihn. Jetzt blieben ihr noch drei Sekunden. Sie schleppte ihren zerschundenen, blutenden Körper in eine Ecke und ging in Deckung.
    Ihre Augen suchten die Leute in der Kommandozentrale, die jetzt panikerfüllt begriffen hatten, was sich anbahnte. Das letzte, was sie vor der Explosion wahrnahm, war die Flucht der vier Ratsmitglieder. Sie hasteten zum Notausgang.
    Sie schafften es nicht mehr. Die Kommandozentrale zerbarst in einer einzigen Explosion, die eine gewaltige Hitzewelle durch die vordere Hälfte des darunter liegenden Raumes schickte. Das dicke Glas war zum größten Teil nach innen explodiert und hatte die dort Anwesenden in Stecknadelkissen verwandelt. Durch den Rauch

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