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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Schultern gefunden hatten, und spürte den Boden nicht mehr, als sie aufschlug.

3
    Sabrina konnte sich nicht mehr erinnern, wann sie zum erstenmal daran gedacht hatte, den Kurier zu töten. Wahrscheinlich hatte es damals angefangen, als ihr auffiel, wie er sie mit den Augen auszog, während ihr Blick genauso begehrlich auf der Aktentasche in seiner Hand ruhte. Sie dachte an die Stapel frischer Banknoten, die darin verborgen waren. Sie war ebenfalls ein Kurier, gab jedoch nichts weiter als einen Umschlag, der Instruktionen für den Abgabeort enthielt. Die Bezahlung war gut, aber ein Nichts im Vergleich zum Inhalt der Aktentasche bei einer Tour. Töte ihn, und es gehört dir.
    Sie hatte schon vorher getötet. Das erste Mal, als sie noch ein Teenager war. Ihr Opfer hatte sie mit zwölf einem weißen Sklavenring abgekauft und nach Amerika gebracht, um Geld mit ihr zu verdienen. Womit sie nicht leben konnte, war sein eigener abstoßender Körper, den er ihr jede Nacht aufzwang, fett und stinkend. Er stieß in sie hinein, bis es schmerzte, manchmal blutete sie. Eines Nachts rammte Sabrina ein Steakmesser in seinen Bauch, gerade als er dabei war zu kommen. Von seinem Blut überströmt, wurde sie von seinem übelriechenden Körper auf das Bett gepreßt, während er stöhnte und zuckte. Bis Sabrina sich befreit hatte, war er schon tot.
    Seitdem hatte es andere gegeben, immer nach einer längeren Zeit und immer gerecht. Männer waren schwache Wesen; ihre großen, wohlgeformten Brüste und ihr rassiges Gesicht waren stärkere Waffen als selbst der Ring. Sie hatte ihn von einem Juwelier speziell für sich anfertigen lassen – eine knöcheldicke Smaragdimitation, die entlang ihrer erhöhten Mitte rasiermesserscharf geschliffen war. Ein einfacher Hieb über die Kehle war alles, was nötig war. Sabrina sah ihnen dann in die Augen: immer das gleiche, erst Unglauben, dann Entsetzen. Es war ihr Lieblingsmoment, sogar besser als der Hieb mit dem Ring selbst.
    Heute abend jedoch würde der beste Moment überhaupt kommen: wenn sie die Aktentasche öffnen würde.
    Es klingelte an der Vordertür ihres Heims auf dem Sanssouci-Boulevard in North Miami. Auf die Minute pünktlich. Begeistert riß Sabrina die Tür auf, ohne durch den Spion zu sehen, und sah zuerst die Aktentasche.
    Und dann erst den Fremden, der sie trug.
    »Ich wollte Sie nicht erschrecken«, entschuldigte er sich.
    »Sie sind nicht der übliche …«
    »Ein Wechsel. Ich habe die richtigen Papiere.«
    Sabrina unterdrückte ihre Enttäuschung und sah sich den Mann an.
    Viel jünger als der andere Kurier und groß. Sie spürte, wie er sie ebenfalls musterte. Die Hoffnung flammte in ihr genauso schnell wieder auf, wie sie erloschen war. Sie hatte diese Nacht zu lange geplant, um nun noch einen Rückzieher zu machen. Die Jugend des Mannes würde für sie von Vorteil sein. Dank ihrer Schönheit konnte sie den Ring gegen ihn benutzen.
    »Kommen Sie herein«, sagte sie.
    Er trat ein, die Aktentasche mit steifem Unbehagen umklammernd. Sie schloß die Tür hinter ihm.
    »Ich brauche meine Instruktionen«, sagte er, während seine Augen über ihren Körper wanderten.
    »Oben«, kam die eingeübte Antwort. »So läuft es immer ab«, fügte sie sanft hinzu, als sie auf ihrem Weg zur Wendeltreppe gegen ihn stieß. »Hier entlang«, winkte sie ihn hinauf.
    Sabrina wartete, bis sie in der Nähe ihres Schlafzimmers im zweiten Stock waren, bevor sie ihre Arme um den Mann schlang. Seine Muskeln wölbten sich, und sie konnte seine Kraft spüren. Sie war sich nun über seine Stärke im klaren und auch darüber, daß sie einen perfekten Moment wählen mußte, um mit dem Ring zuzuschlagen. Sie drängte ihn in Richtung Bett. Die Aktentasche fiel auf den Teppich.
    Sofort war er über ihr und kämpfte mit dem Reißverschluß ihrer Hose. Sie streifte ihm die Hosen herunter, fühlte sein Glied in ihrer Hand steif werden, als sie es streichelte, und stimmte in sein Stöhnen ein.
    Der Mann hatte ihre enge schwarze Hose über ihre Hüften bekommen und brachte sich in Position. Genau wie es das erste Opfer vor all den Jahren getan hatte … Sabrina zog den Kurier an sich und züngelte an seinem Ohr. Erst nachdem er in sie eingedrungen war, zog sie ihre Hand mit dem Ring weg, um ihren Schlag vorzubereiten. Sie manövrierte sich über ihn, übernahm die Führung und teilte das rhythmische Stoßen seiner Hüften. Ihre Hände bewegten sich auf seine Kehle zu, der Ring war bereit, das Handgelenk krümmte

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