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Der Rattenfänger

Der Rattenfänger

Titel: Der Rattenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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Uhr. Darf ich fragen, wo zum Teufel Sie die herhaben, Sir?«
    »Mit Hexerei hat das nichts zu tun, Major«, sagte Hawkwood und hielt ihm die Uhr hin. »Ich habe nur zufällig beobachtet, wie der Junge Sie bestohlen hat. Und was den Rest betrifft, nun, sagen wir mal, er hat seinen Fehler eingesehen.«
    Der Major verbarg seine Freude nicht. Er schloss die Finger um seine Uhr und sagte lächelnd: »Ich bin Ihnen wirklich sehr dankbar, Sir. Welch ein Glück, dass Sie so gute Augen haben. Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit – ich habe mich noch nicht einmal vorgestellt. Lawrence, 1st Bataillon, 40 th Light Infantry. Und das ist Leutnant Duncan Fitzhugh.«
    »Es ist mir eine Ehre, Sir«, sagte der jüngere Offizier und tippte an seinen Tschako.
    Als Hawkwood nur kurz nickte, sich umdrehte und ging, starrten ihm die beiden Offiziere verwundert hinterher.
    »Aber nein, Sir!«, rief der Major hinter ihm her. »Bleiben Sie stehen! Erlauben Sie mir doch wenigstens, mich dankbar zu erweisen. Diese Uhr bedeutet mit sehr viel. Der Leutnant und ich wollten gerade ein Gläschen trinken gehen. Darf ich Sie dazu einladen?«
    Hawkwood drehte sich um und sagte kurz angebunden: »Nein, danke.«
    »Aber, Sir!«, protestierte der Major. »Ich bestehe …«
    Als der Leutnant Hawkwoods Gesichtsausdruck sah, nahm er den Major beim Arm und sagte: »Lassen Sie es gut sein, Sir. Bringen Sie den Mann nicht in Verlegenheit.«
    Der Major schien widersprechen zu wollen, zuckte dann jedoch mit den Schultern und sagte: »Na gut. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich Ihnen zu Dank verpflichtet bin. Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann …« Er verstummte, legte den Kopf zur Seite und fügte dann stirnrunzelnd hinzu: »Verzeihen Sie, Sir. Vielleicht kommt Ihnen meine Frage merkwürdig vor … aber sind wir uns nicht schon mal begegnet?«
    »Nicht, dass ich wüsste, Major«, sagte Hawkwood kopfschüttelnd.
    »Sind Sie sich da sicher? Ihr Gesicht kommt mir bekannt vor«, sagte der Major und kniff die Augen zusammen.
    »Ganz sicher«, entgegnete Hawkwood und verneigte sich leicht. »Guten Tag, Major … Leutnant.« Dann machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte davon.
    »Eigenartig«, murmelte der Major, sah sich schnell um, entdeckte einen herumlungernden Straßenhändler und winkte ihn mit gekrümmtem Zeigefinger heran. Schwarze Fliegen umschwirrten die Süßigkeiten, die auf seinem Bauchladen lagen. Fitzhugh kräuselte angeekelt die Nase.
    »Ja, Sir. Womit kann ich dienen?«, katzbuckelte der Mann grinsend und entblößte schwarze Stummelzähne.
    Der Major wehrte mit einer unwirschen Handbewegung ab und deutete mit dem Kopf über den Hof. »Der schwarz gekleidete Mann da drüben, der mit dem langen dunklen Haar, kennst du ihn?«
    Als der Händler in die Richtung schaute, wurde er zum Erstaunen der beiden Offiziere plötzlich blass. »Warum wollt Ihr das wissen?«, fragte er misstrauisch und blickte den Offizier scheel an.
    Major Lawrence griff in seine Tasche, nahm eine Münze heraus und sagte lächelnd: »Ich bin nur neugierig, mein Freund. Sein Gesicht kam mir bekannt vor, das ist alles.«
    Der Händler warf einen verstohlenen Blick auf die Münze und grapschte dann gierig danach. Mit einem Biss prüfte er die Echtheit des Geldstücks und murmelte dann finster: »Ich an Eurer Stelle würde um den da einen großen Bogen machen.«
    Lawrence und Fitzhugh sahen sich erstaunt an. »Warum denn das?«, fragte der Major.
    »Weil er das Gesetz ist, deswegen.«
    »Das Gesetz? « , wiederholte Lawrence und hob die Brauen.
    »Er arbeitet als Constable und erledigt spezielle Aufgaben für die Bow Street. Runner heißen solche Leute bei uns. Das sind gemeine Scheißkerle. Allesamt.« Der Händler spuckte auf das Kopfsteinpflaster. »Passt bloß auf, Sir. Solltet Ihr je mit dem Gesetz in Konflikt geraten, könnt Ihr nur hoffen, dass der Mann sich nicht an Eure Fersen heftet.«
    »Na, so was«, wunderte sich Major Lawrence und fügte hinzu: »Aber wie heißt er, Mann! Kennst du seinen Namen?«
    Die Miene des Süßwarenverkäufers verhärtete sich. »Seinen Namen? Und ob ich den Namen kenne. Er heißt Hawkwood. Möge er in der Hölle schmoren. Na, Gentlemen, wollt Ihr nicht etwas kaufen?«, fragte er und deutete auf seinen Bauchladen.
    Aber der Major reagierte nicht. Er schien unter Schock zu stehen und starrte über den Hof, dorthin, wo der dunkelhaarige Mann verschwunden war. Als Leutnant Fitzhugh den Händler wegscheuchte, humpelte der vor

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