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Der Rattenfänger

Der Rattenfänger

Titel: Der Rattenfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James McGee
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der Kutsche.
    Als Erster der untersetzte Mann in einem dunklen Frack, der aus dem Fenster geschaut hatte. Er zierte sich, weil er seine Schuhe mit den Silberschnallen nicht schmutzig machen wollte. Als Nächste entstieg ihr eine Frau, deren Gesicht unter der Kapuze ihres Mantels nicht zu erkennen war. Als sie ihre Kapuze abstreifte, enthüllte sie ein stark gepudertes, hochnäsiges Gesicht. Der Untersetzte reichte ihr die Hand.
    Als der Herr im Frack die Frau schützend an sich zog, schnalzte der Wegelagerer mit der Zunge. Das muss ein Ehepaar sein, dachte er. Denn sie ist viel zu alt und hässlich, um seine Geliebte zu sein.
    Der dritte Reisende war ein schlanker Marineoffizier, zu erkennen an seinem dunkelblauen Mantel, der dazu passenden Uniformjacke und den weißen Kniebundhosen. Das Gesicht unter seinem Zweispitz war jünger als das des Ehepaars, obwohl er Schwierigkeiten beim Aussteigen hatte. Er bewegte sich wie ein alter Mann, der unter Gicht litt. Als er den Boden betrat, zuckte er zusammen, und seine Miene verfinsterte sich beim Anblick der beiden Wegelagerer. Dann entdeckte er den Toten auf dem Bock, und sein Gesichtsausdruck wurde noch härter.
    Beim Anblick des letzten Reisenden musste der Räuber grinsen. Es war ein älterer, ausgemergelter, ganz in Schwarz gekleideter Mann, unter dessen Hut spärliches weißes Haar hervorschaute, das ebenso weiß war wie der weiße, gespreizte Kragen um seinen dürren Nacken.
    »Gut, Leute, ihr wisst ja, was zu tun ist«, sagte der Wegelagerer fast jovial, nahm seine lederne Tasche vom Sattelknopf und warf sie dem Kutscher zu. »Mach sie auf. Und ihr, ihr tut da rein, was ihr bei euch habt. Beeilt euch! Ich will nicht die ganze verdammte Nacht hier warten.«
    Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, richtete er drohend seine Pistole auf die kleine Reisegesellschaft. »Und das bezieht sich auch auf das Ding da um deinen Hals, Vikar.«
    Intuitiv berührte der Geistliche das Kreuz, das er an einer silbernen Kette trug. »Ihr wagt es, einen Vertreter der Geistlichkeit zu bestehlen?«
    »Ich würde die Trompete des Erzengels Gabriel stehlen, wenn ich einen guten Preis dafür bekäme«, antwortete der Räuber trocken und lachte. »Also los. Gib das verdammte Ding schon her!«
    Gehorsam nahm der Pfarrer seine Kette ab und ließ sie in die Ledertasche gleiten. Die Hände des Kutschers zitterten, als er die Ware empfing.
    »Bei Gott! Das ist verabscheuungswürdig!«, rief der untersetzte Herr im Frack und bemühte sich, seine Taschenuhr aus seiner Westentasche zu nesteln. Seine Frau versuchte zitternd und mit aufgerissenen Augen, ihren Ehering vom Finger zu streifen.
    »Na, mach schon, du alte Ziege!«, schimpfte der Räuber. »Los, den Ring her. Sonst steige ich vom Pferd und hol ihn mir. Vielleicht hole ich mir dann auch noch einen Kuss. Aber das dürfte dir kaum gefallen, oder?«
    Die Frau wich entsetzt zurück, drehte den Ring vom Finger und ließ ihn in die Tasche fallen. Zorn blitzte in den Augen des Marineoffiziers auf, als er aus einer Innentasche seiner Uniformjacke einen kleinen Beutel mit Münzen kramte und ihn ebenfalls in die Tasche warf. Er legte seinen Mantel um sich und trat zur Seite.
    »He! Was soll das? Nicht so schnell junger Mann. Haben wir nicht etwas vergessen?«, rief der Wegelagerer mit derart kalter Stimme und so drohender Gebärde, dass abrupt tödliche Stille herrschte. »Was hast du da unter deinem Mantel versteckt? Du hast wohl gedacht, ich würde es nicht merken, wie?«
    »Das ist nichts, was Euch interessieren könnte«, stieß der Offizier wütend hervor.
    »Das entscheide allein ich«, entgegnete der Bandit und hob seine Pistole. »Also werde ich einen Blick darauf werfen, einverstanden?«
    Der Angesprochene blieb stumm. Doch nach kurzem Zögern lüftete er einen Zipfel seines Mantels und enthüllte seine rechte Hand. Mit einer Kette an sein Handgelenk gefesselt trug er eine flache, mit Metallbändern verstärkte Ledertasche.
    Etwas Derartiges hatte der Wegelagerer noch nie gesehen. Er wechselte kurz mit seinem Komplizen einen Blick. Gier glomm in seinen Augen auf. »Ah«, murmelte er. »Und was haben wir da?«
    »Papiere«, antwortete der Marineoffizier. »Das ist alles.«
    Die Augen des Banditen wurden schmal. »Wenn das so ist, hast du doch sicher nichts dagegen, wenn ich sie mir mal anschaue, oder?«, sagte er, stieg vom Pferd und reichte seinem Komplizen die Zügel.
    Er ging auf den Offizier zu, bedrohte ihn mit seiner Pistole und

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