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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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Götter.
    »Warum stöhnen sie so?«, fragte die Stimme eines kleinen Jungen.
    »Machen sie ein Baby?«, erkundigte sich die eines kleinen Mädchens.
    »Nein, dazu muss man nackt sein«, antwortete eine Stimme, die nur Alreks sein konnte. »Zumindest glaube ich das.«
    Jetzt stöhnten Adam und Tyra wirklich. Gleichzeitig drehten sich beide um, wobei Adam immer noch flach auf Tyra lag.
    Es war wirklich Alrek mit dem Baby Besji auf dem Arm, das an seine Schulter geschmiegt schlief. Neben ihm standen Tunni und Kristin.
    Adam presste seine Stirn gegen Tyras und zählte stumm bis zehn. Dann setzte er sich zögernd auf, und sie tat es ihm nach.
    »Was wollt ihr?«, fragte Adam scharf. Tyra konnte ihm seine Frustration nachfühlen.
    »Rashid hat uns geschickt«, antwortete Alrek mit zitternder Stimme.
    »Hat er das? Bist du sicher?«
    Tyra verstand Adams Verwirrung. Rashid wusste genau, wie sehr diese Kinder seinen Meister störten.
    »Sag mir wortwörtlich, was Rashid gesagt hat.«
    »Nun, er war in deinem Schlafzimmer, wo er ... Vorstellungsgespräche geführt hat.«
    »Vorstellungsgespräche ?«
    »Ja, das war vielleicht ein Durcheinander. Auf dem Flur stand bestimmt ein Dutzend Frauen.«
    »Vorstellungsgespräche wofür?«, brachte Adam mit zusammengebissenen Zähnen hervor, obwohl Tyra und er die Antwort bereits kannten.
    »Na, für deinen Harem. Wir haben ihm geholfen und die Tür immer auf und zu gemacht und die zurückgehalten, die sich vordrängeln wollten. Als wir ihm immer weiter Fragen gestellt haben, hat er gesagt: >Warum machst du dich nicht auf die Suche nach Meister Adam?< Was heißt übrigens Titten? Und Bauchtanz? Ich habe schon vom Tanz um ein Lagerfeuer gehört, aber um einen Bauch? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen.«
    Adam erhob sich und ging davon. »Ich werde den Mann umbringen, wirklich.«
    Die Kinder sahen ihm nach und machten sich offensichtlich Sorgen, dass sie etwas Falsches gesagt haben könnten. Tyra musste sich eine Hand vor den Mund pressen, um nicht laut loszulachen.
    An der Treppe wandte Adam sich um, zeigte mit dem Finger auf sie und sagte: »Du und ich haben noch eine Sache zu Ende zu bringen.«
    Tyra machte sich nicht die Mühe, zu widersprechen.
    Sie konnte es nämlich kaum abwarten.
     
    Adam musste sich einen Weg durch zwei Dutzend Frauen bahnen, um in sein Schlafzimmer zu gelangen.
    Ich werde ihn umbringen. Alles heilen soll vergessen sein, ich werde ihn umbringen.
    Als er die Tür einen Spalt breit öffnete, hörte er Vana die Weiße - Tyras eigene Schwester ! - fragen: »Spielt es eine Rolle, ob eine neue Harems-Huri noch ... noch ... Jungfrau ist?« Das Letzte kam als beschämtes Flüstern heraus.
    Ich werde ihn umbringen!
    »Das ist egal.« Rashid machte eine wegwerfende Handbewegung. In der anderen Hand hielt er ein Stück Pergament, auf dem er sich wahrscheinlich Notizen zu den Bewerbern gemacht hatte. »Es gibt ein altes arabisches Sprichwort zu dem Thema: Jungfernschaft ist wie eine Blase am Fuß, wenn sie erst einmal zerstört ist, stört sie einen nie wieder.« Er lächelte breit über seine eigene Klugheit.
    »Rashid!«, bellte Adam und riss die Tür auf.
    Rashid und die junge Frau zuckten zusammen.
    »Raus!«, befahl Adam Vana und schloss die Tür dann hinter ihr.
    »Hast du noch einen letzten Wunsch?«, wandte er sich dann an seinen Assistenten, der die Kühnheit besaß, ihn mit unschuldigem Blick anzusehen, ohne eine Spur von Reue.
    »Nein, aber ich wünsche mir Glück. Ist das zuviel verlangt? Dass ein Mensch glücklich auf Erden ist? Allah sagt
    —«
    »Wage es nicht, mir jetzt mit einem Sprichwort zu kommen. Habe ich dir nicht wieder und wieder gesagt, dass ich keinen Harem haben will?«
    »Wer sagt denn, dass der Harem für Euch ist?« Rashid schlug sich die Hand auf die Brust, als hätte Adams Vorwurf ihm zutiefst Unrecht getan.
    Hah! Ihn legte Rashid nicht herein. »Und für wen soll der Harem wohl sonst sein ? Für den Sultan von Bagdad? Einen Wüstenherrscher ?«
    »Nein, nein, nein. Nur für mich.«
    »Oh, wirklich? Und wo willst du dir den Harem einrichten ? In meiner Weberhütte in Northumbrien ?«
    Rashid hob störrisch das Kinn. »Ihr könnt mir nicht vorschreiben, was ich in meiner freien Zeit tun soll. Wenn ich einen Harem will und ihn mir auch leisten kann ... was der Fall ist ... dann ist er genau das, was ich mir zulegen werde.«
    Damit stürmte Rashid hinaus. Adam war sich nicht sicher, ob er so rasch ging, weil er verletzt war oder weil er

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