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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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verlaufen.
    Da kam eine Wikinger-Prinzessin des Weges,
    die als Kriegerin kämpfte.
    Sie wollte den Mann,
    schnappte sich den Mann,
    trug ihn davon,
    achtete keine Tabus,
    und lief mit ihm davon.
    Sie nahm ihn mit zu ihrer Familie,
    denn sie hatte einen Plan.
    Es heißt, sie brauchte seine Kunst,
    die die Götter dem Manne gegeben.
    Das mag wohl stimmen,
    aber wie steht es damit:
    Welche Kunst des schönen Ritters
    wollt e die Dame wohl für sich haben?
    Noch einen Rat gebe ich euch:
    Eva sollte auf sich aufpassen,
    wenn Adam losgelassen ist...
    oder noch besser: auf ihrem Bette ist.
     
    Tykir und Alinor erklärten, das sei das beste Gedicht, das Bolthor je gemacht habe. »Es hat sich sogar manchmal gereimt«, freute sich Alinor. »Lang war es auch«, setzte Tykir hinzu, als wenn das ein Qualitätsmerkmal wäre.
    Rashid wurde fast ohnmächtig und erklärte, sie würden göttliche Kunst erzeugen, sollten Bolthor und er ihre Fähigkeiten in Dichtung und Sprichworten vereinen.
    Tyra hatte sich zu ihnen gesellt, als Bolthor seinen Vortrag gerade begonnen hatte. Sie war errötet, sodass Adam davon ausging, dass sie zugehört hatte. Es stimmte, ihre Lippen waren vom Küssen geschwollen.
    Adam schloss die Augen und wünschte sich, er wäre wieder in Northumbrien, denn mit jeder Minute kam es ihm besser vor, wieder ein Einsiedler zu sein.

Kapitel 8
     
    A m nächsten Morgen wu rde König Thorvald für kurze Zeit wach und war in der Lage, ein wenig Fleischbrühe zu schlucken. So begann auch für Adam der Tag erfreulich.
    Seine gute Laune ließ ihn so übermütig werden, dass er Tyra in den Po kniff, als sie das Zimmer verließen, was sie mädchenhaft aufjauchzen ließ, eine Reaktion, die sie vermu tl ich hasste. Dann zwinkerte er ihr zu, um sie an ihr Abkommen zu erinnern, das sehr gut zu seinen Gunsten ausgehen konnte, wenn sich der Zustand ihres Vaters weiter besserte. Daraufhin errötete sie, was sie wahrscheinlich auch hasste.
    Pfeifend betrat er die große Halle. Rashid winkte ihn an einen Tisch, an dem die hesire frühstückten, ehe sie ihr Tagwerk begannen.
    »Es sind bereits Leute da, die Eure Dienste in Anspruch nehmen wollen«, informierte er Adam.
    Er nickte. »Ein paar von ihnen werde ich heute Morgen sehen, aber nicht zu viele. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob ich wieder als Heiler praktizieren will, verstehst du?«
    »Das tue ich«, versicherte Rashid, »wenn auch erst allmählich. Ein Patient nach dem anderen. Einen Tag nach dem nächsten.«
    Adam nickte.
    Rashid schaffte es, einen abseits gelegenen kleinen Erker für sie zu ergattern. In diesem standen ein Tisch und mehrere Stühle, die ihrem Zweck gut dienten. Bis zum Mittag hatte Adam ein paar Dutzend Patienten behandelt, ehe er mit fester Stimme erklärte: »Das reicht für heute.«
    Keine der Erkrankungen war schwer gewesen. Eine entzündete Axtwunde, ein Furunkel am Hals, ein Ausschlag an der Hand, andauernde Morgenübelkeit und ein gebrochener Arm, der geschient werden musste.
    Es verschaffte Adam große Befriedigung, einem alten Mann Linderung für seinen Husten zu verschaffen, indem er ihm gekochten Kampfer in Honigwasser verschrieb, oder den Schmerz eines Babys zu stillen, indem er ihm eine spezielle Salbe auf den wunden Po auftrug. Oder indem er eine Messerwunde nähte und Amora, die mit fünfundzwanzig Jahren acht Kinder hatte, verriet, wie sie weitere Schwangerschaften verhindern konnte. Das Wissen verdankte er seiner Stiefmutter Rain, die behauptet hatte, Heilermethoden aus der Zukunft zu kennen.
    Dann sagte er Rashid, dass sie nach dem Regen nächsten Sommer viele Kräuter sammeln müssten, um ihren Bestand aufzustocken. Ein essbarer Pilz stillte phantastisch Blutungen, weil er Millionen kleiner Sporen enthielt. Auch Spinnweben eigneten sich gut dazu, aber davon hatten sie noch eine Menge.
    Einige der Leute, die ihn aufsuchten, litten an schweren Läusebissen - immer ein Problem, wenn wenig auf Hygiene geachtet wurde. Er wies sie an, eine besondere Salbe aufzutragen, mit der auch Flohbisse behandelbar waren. Außerdem gab er ihnen ein Rezept für einen Samen, der Ungeziefer vertrieb, wie Ingrith es in der Burg anwendete. Hier wagten sich weder Läuse noch Flöhe hin.
    Daneben litten viele der Patienten an Augenkrankheiten, weil die Haushalte im Norden voller Qualm waren. Hier riet Adam zum Verzehr von Leber, denn das Fleisch enthielt offenbar einen Stoff, der entzündungshemmend wirkte.
    Torgeir, der an Blähungen litt, verschrieb er

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