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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bauer
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ein See ab, der im Schein der untergehenden Sonne golden schimmerte.
    „Wir sind da“, erklärte Kiron keuchend und setzte die Reisenden ab.
    „Ein Glück!“, schimpfte Teng. „Nicht mehr lange und ich hätte mein Frühstück erbrochen!“
    Kiron sah die Ratte empört an. „Was soll das heißen?“
    Alle lachten.
    Kirons Blick finster erwidernd, machte Teng eine Brechbewegung. „Ich hätte fast die Fische dieses Sees gefüttert, verstehst du?“
    Kiron rümpfte angewidert die Nase. „Das hättest du doch nicht wirklich getan? Die Nixen wohnen in diesem See.“
    Teng winkte ab. „Du bist ja rechtzeitig stehen geblieben.“
    Sie mussten nicht lange warten. Ein Plätschern zog die Aufmerksamkeit der Reisegesellschaft auf sich. Im langen Schatten des Riesen tauchte ein blondes Mädchen auf. Es warf seine langen Haare zurück und lächelte.
    „Du bist es , Kiron. Ich habe mich schon gewundert, dass die Sonne heute so früh untergeht“, sprach sie sanft.
    „Nur mein Schatten“, lächelte der Riese verlegen.
    Die Nixe kicherte. Dann fiel ihr Blick auf die anderen. „Oh, du hast neue Freunde? Hallo, Felsmann! Hallo, Galak! Wer sind die anderen?“
    „Sie kommen aus dem Regenbogenreich. Und das Mädchen und die Ratte sind von der Erde. Sie suchen Rat.“
    Die Nixe kicherte „Rat? Von einer Nixe?“
    Felicia trat vor. „Auf geheimnisvolle Weise verschwinden die Farben des Regenbogenreichs. Vielleicht gibt es sie bald nicht mehr“, erklärte sie.
    „Oh, das ist tragisch. Aber wie kann ich euch helfen?“
    Felicia setzte sich. „Wir vermuten, dass Galadorn dahinterstecken könnte. Man erzählt sich, dass ihr Land sich ungewöhnlich schnell von den Verwüstungen erholt.“
    Die Nixe seufzte tief. „Galadorn. Vielleicht habt ihr Recht, zuzutrauen wäre es dieser Hexe jedenfalls.“ Ein Tropfen Wasser rann der Nixe über die Wange. Oder war es eine Träne? „Als Galadorns Soldaten über das Land fegten, vernichteten sie allen Lebensraum, so dass viele Wesen in den Süden fliehen mussten. Auch Matala, unsere mächtige Unterwasserstadt, wurde durch ihren Zauber unbewohnbar. Aber seit einiger Zeit erholt sich der Norden unnatürlich schnell von den Verwüstungen. Es ist unerklärlich. An vielen Stellen ist das Land noch blass, aber an anderen Stellen blüht es wie zuvor. Trotzdem können wir nicht mehr zurück. Galadorns Soldaten sind überall.“
    Felicia fasste die Gedanken aller Anwesenden zusammen: „Das ist es. Das ist die Lösung des Rätsels. Es kann nicht anders sein!“
    „Der Hexe werden wir zeigen, was es heißt, unsere Regenbögen zu klauen“, begehrte Teng auf und schwang wütend seine kleine Pfote.
    Die Nixe tauchte mit einem lauten Platschen unter und kam am Ufer wieder aus dem Wasser. „Seid auf der Hut. Legt euch nicht mit Galadorn an. Sie ist gefährlich und grausam“, warnte sie. Mit diesen Worten tauchte sie wieder weg. Buliko und Asdias blickten dem Meermädchen staunend nach. Die Freunde warteten eine ganze Weile, doch die Nixe blieb verschwunden.
    Felicia schlug triumphierend die linke Faust in die rechte Hand. „So, das Rätsel hätten wir doch schon mal gelöst. Jetzt gilt es nur noch die Hexe aufzuhalten.“
    „Du solltest die Warnung der Nixe nicht in den Wind schlagen“, mahnte Kiron.
    Felicia winkte ab. „Ach was, Hexen sind doch Angelegenheiten für Babys. Zack, in den Ofen und die Geschichte ist erledigt.“
    „Wenn die Sache so einfach ist, kannst du ja alleine gehen“, lenkte Asdias ein. Die Vorstellung, sich mit einer Hexe anzulegen, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    „Asdias, schäme dich. Natürlich werden wir Felicia begleiten“, empörte sich Buliko.
    „Du wirst doch so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben wollen. Wenn wir nach Daras zurückkehren, werden wir als Helden gefeiert werden“, sagte Zeidor euphorisch.
    Diese Vorstellung wiederum gefiel Asdias. Er wollte schon immer einmal ein Held sein.
    „Und was wollt ihr tun, wenn ihr Galadorn gefunden habt, hm?“, warf der Riese ein.
    „Mit ihr reden. Und wenn sie kein Einsehen hat, stoßen wir sie in den Ofen“, antwortete Felicia selbst sicher.
    „Hört sich vernünftig an“, nickte Buliko.
    „Hört sich nach Selbstmord an“, erwiderte Teng trocken.
    Kiron nickte. „Der Kleinste in eurer Gruppe spricht die schlausten Worte. Mit Galadorn ist nicht zu spaßen ...“
    „Sie soll über unermessliche Zauberkräfte verfügen. Selbst ich würde es nicht wagen, ihr in die Augen zu sehen“, gab Felsmann zu

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