Der Regenbogenkönig
Monster-Fußabdruck!“
„Der muss ja mindestens fünf Meter lang sein!“, rief Buliko.
Zeidor wiegte den Kopf hin und her. „Na ja, ich würde sagen, vier Meter.“
„Was tut das zur Sache? Wir müssen sofort verschwinden!“ Felicia wurde es heiß um die Nase.
„Und was, wenn der Verursacher für das Verschwinden der Regenbögen verantwortlich ist?“, stoppte Zeidor sie.
„Wie könnte er?“ , fragte Asdias.
Zeidor zuckte mit den Achseln. „Nun, das ist eindeutig der Fußabdruck eines Riesen. Er könnte die Sonne ungünstig verdunkeln , oder vielleicht hat er die Regenbögen auch erschreckt!“
Teng, der auf Bulikos Schulter saß, bekam einen Lachanfall. „Na klar!“ , prustete er. „Und daraufhin sind sie erblasst!“
Zeidor warf der Ratte einen bitterbösen Blick zu.
Felicia trat vor. „Moment mal! Ihr habt doch hoffentlich nicht vor, einem Riesen hinterherzujagen.“
„Warum nicht?“ , erwiderte Zeidor unbeeindruckt.
„Na, weil der vielleicht ziemlich sauer werden könnte!“
Wieder hob Zeidor die Schultern. „Wer hat gesagt, dass die Reise ungefährlich wird?“
Felicia zeigte mit dem Finger auf Buliko. „Der da!“ , rief sie heiser.
Zeidor lächelte amüsiert. „Jetzt komm schon. Wir müssen einfach vorsichtig sein.“
Felicia erfasste die Umgebung mit einer Handbewegung und fragte entsetzt: „Wie willst du es anstellen, einen Riesen unauffällig auf einer Wiese zu verfolgen?“
Den Zeigefinger auf seinen Mund legend sprach Zeidor i n gedämpftem Ton: „Leise. Wir werden ihn ganz leise verfolgen.“
Felicia baute sich vor Zeidor auf und stellte sich auf die Zehenspitzen. „Das ist ein ganz schlechter Vorschlag!“ , schrie sie entrüstet.
Das plötzliche Vibrieren des Bodens und ein dumpfes Geräusch ließ die Gefährten jählings verstummen. In einer bösen Vorahnung drehte sich Felicia um.
„Lauft!“, kreischte Buliko erschrocken, als er am Horizont die gigantische Gestalt herankommen sah, und im selben Augenblick lief er auch schon los. Teng verlor den Halt und konnte sich im letzten Moment noch an der langen Mähne des Schnuffels festkrallen. Unter den schimpfenden Rufen der Ratte hetzten die Freunde los. Sie rannten und rannten. Ihre Beine wurden schwer und forderten protestierend nach einer Pause. Doch die Schritte des Riesen wurden schneller und er kam näher und näher an sie heran. Felicia glaubte schon seinen wütenden Atem an ihrem Ohr zu spüren.
„Da hin!“, rief Zeidor und hechtete als Erster hinter einen großen Felsen. Buliko, Asdias und Felicia erreichten seinen Schutz wenige Augenblicke später.
„Hier ist schon besetzt!“ , keifte plötzlich eine Stimme neben ihnen.
Die Freunde sahen in die erbost funkel nden Augen eines Zwerges.
„Verschwindet! Das ist mein Versteck!“ , schimpfte er aufgebracht.
„Verschwinden?“ , rief Felicia fassungslos. Sie wurde rot vor Zorn.
„Pssst! Sei leise“, zischte der Zwerg. „Weißt du denn nicht, dass Riesen ein überaus scharfes Gehör haben?“
„Ach ja? Dann solltest du wohl besser den Mund halten und uns bleiben lassen“, begehrte Felicia auf.
Plötzlich lag der schattige Unterschlupf der Gefährten im hellen Licht.
„Zu spät!“ , schimpfte der Zwerg, als er sah, dass der Riese den schützenden Fels in die Luft gehoben hatte. Seine tellergroßen Augen waren grimmig auf die Gefährten gerichtet.
Felicia, Buliko, Asdias und Zeidor gerieten in Panik und wollten sofort die Flucht ergreifen, doch der Schreck hielt sie fest.
„Hab dich, Galak“, lachte der Riese.
Die Augen des Zwerges blitzen wütend auf. „Das war kein faires Spiel. Die da haben dich zu mir geführt“, knurrte er.
Der Riese lächelte vergnügt. „Ach komm schon, Galak. Das war wirklich keine gute Idee, Felsmann als Versteck zu benutzen.“
„Das habe ich auch gesagt. Lass mich wieder runter“, hörten die Freunde eine weitere Stimme von oben.
Der Riese setzte den Fels ab, der plötzlich gar nicht mehr die Form eines Felsens hatte, sondern die eines Menschen, breitschultrig wie ein Bär und ganz aus Stein.
„Du willst dich nur rausreden, Kiron“, knirschte der Zwerg.
„Und du? Willst du mir nicht deine neuen Freunde vorstellen? Du hättest mir vorher sagen können, dass sie mitspielen“, sagte der Riese vorwurfsvoll.
„Das sind keine Freunde von mir. Weiß der Furz, wo die plötzlich herkommen“, wehrte der Zwerg ab.
„Wir kommen aus dem Regenbogenreich“, erklärte Buliko.
„Und wir sind auf einer
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