Der Regenbogenkönig
wichtigen Mission“, fügte Teng großtuerisch hinzu.
„Soso .“ Kiron ließ sich interessiert vor den Abenteurern nieder. Noch immer ragte der Riese mehrere Meter über ihnen auf. „Und was ist das für eine Mission, wenn man fragen darf?“
„Wir suchen einen Schatten – einen Diener des Bösen. Der Regenbogenkönig vermutet, dass ein Schatten für das Verschwinden der Regenbögen verantwortlich ist.“
Sie erzählten abwechselnd. Kiron, Galak und Felsmann wollten alles sehr genau wissen und es verging einige Zeit, ehe Felicia fragte:
„Und ihr? Was macht ihr so? Und was für ein Wesen ist er?“ Sie zeigte auf Felsmann.
„Er ist ein Golem“, erklärte Kiron. Der Riese sprach gedämpft, aber seine kräftige Stimme hallte laut über ihnen.
Felicia war verärgert über so viel Selbstverständlichkeit. „Wirklich cool, und was ist das?“, fragte sie trocken.
Der Zwerg lächelte. „Das ist ein Wesen ganz aus Stein, wie du sehen kannst.“
„Wow! Das ist wirklich cool.“ Felicia nickte anerkennend.
„Wir sind Freunde und leben hier ganz in der Nähe“, erklärte der Riese weiter.
„Habt ihr in letzter Zeit eine Veränderung in eurem Land bemerkt? Die Farben Aldorias scheinen unverändert kräftig“, mischte sich Zeidor ein.
„Hier ist alles friedlich ...“, wollte Felsmann erklären, doch Kiron unterbrach ihn finster: „Aber so ist es nicht in ganz Aldoria. Fern im Norden herrscht Galadorn. Eine hässliche alte Hexe ...“
„Ich habe gehört , sie sei eine anmutige Frau von außergewöhnlicher Schönheit“, warf Galak spitz ein.
„Eine Frau, die so viel Böses anstellt, kann nur ein hässliches altes Weib sein“, knurrte Kiron.
Nun kam Felsmann wieder zu Wort: „Galadorns Soldaten haben in einem grausamen Krieg den ganzen Norden des Landes verwüstet und viele unschuldige Wesen vertrieben. Sie ist eine sehr gefährliche Dienerin des Bösen. Fragt die Nixen östlich von hier. Normalerweise leben sie in allen Seen und Flüssen des Landes. Auch sie sind vertrieben worden.“
„Ich glaube kaum, dass uns das weiterhilft. Was sollte eine Hexe schon mit den Farben des Regenbogenreichs anfangen können ?“, sagte Asdias schnell.
„Angst, hm?“ , brummte Kiron amüsiert.
„Es gehen Gerüchte um, dass sich das Land unnatürlich schnell von den Verwüstungen Galadorns erholt“, sagte Felsmann geheimnisvoll. „Wo gestern noch verbranntes Land war, wächst über Nacht Wiese. Tote Bäume blühen in nie gekannten Farben ...“
Felicia sprang auf. „Das muss es sein, Asdias. Graues Land wird bunt. Diese Hexe muss einen Weg gefunden haben, die Farben der Regenbögen zu stehlen“, kombinierte sie aufgeregt.
„Da könnte etwas dran sein“, brummte Galak.
„Wo finden wir die Nixen?“ , fragte Buliko.
„Für einen Riesen ist es nicht weit. Steigt auf meinen Rücken. Ich bringe euch hin“, bot Kiron an.
Zeidor stand auf und winkte ab. „Nein, danke. Ich habe Höhenangst.“
„Quatsch!“ Felicia gab Zeidor einen Knuff. „Kiron ist längst nicht so hoch wie ein Regenbogen.“
„Aber er könnte uns fallen lassen“, flüsterte ihr Zeidor ins Ohr.
Kiron stand auf und stemmte die Hände in die Seite. „Unerhört! Ich habe noch niemanden fallen lassen!“ , rief er entrüstet.
Der Zwerg kicherte vergnügt. „Ich habe euch doch gesagt, dass Riesen gute Ohren haben, oder?“
Auch Felicia stand auf. „Wer werden mit dir gehen.“ Sie warf Zeidor einen verschmitzten Blick zu. „Schließlich habe ich die Reiseleitung.“
Nach langer Zeit meldete sich wieder einmal Teng zu Wort: „Das hast du jetzt davon, Zeidor. Überlasse einem Weib die Führung und du bist verloren“, knirschte er.
„Pech, Ratte. Ich bin auserwählt, nicht du!“, zischte Felicia bösartig.
Kiron, Galak und Felsmann wechselten schelmische Blicke. „Die scheinen sich ziemlich gerne zu haben“, merkte Kiron belustigt an. Dann nahm er die kleine Gesellschaft auf seine Schulter. „Haltet euch fest!“ , rief er und rannte los.
Sich krampfhaft an Kirons langen Haaren festklammernd, um durch die mächtigen Erschütterungen nicht abgeworfen zu werden, sahen sie die Welt beunruhigend schnell vorbeirauschen. Hin und wieder hörten sie vom Boden aufgebrachte Rufe, wenn sich die Leute vor dem rasenden Riesen in Sicherheit bringen mussten. Einmal grüßte eine ganze Riesenfamilie und winkte Kiron lachend hinterher. Zweimal stoben sie an einem Wald vorbei, dann wurde Kiron langsamer. Am Horizont zeichnete sich
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