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Der Regenbogenkönig

Der Regenbogenkönig

Titel: Der Regenbogenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bauer
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begleitet verabschiedete sich die Gruppe aus zwei Schnuffeln, einer Ratte, einem Zentauren und einem Erdenmenschen schließlich und trat die Reise an.

Lebende Felsen / Die Hexe Galadorn
     
    Sie reisten auf einen der vier großen Regenbögen zu, die das Regenbogenreich im Norden, Süden, Westen und Osten mit seinen Nachbarländern verband en. Bulikos Heimat, eine frei schwebende Wolkenhochebene in der Mitte von vier flachen Kontinentplatten, war das einzige Verbindungsglied zwischen diesen Welten. Der östliche Bogen führte ins Schneezapfenland, der südliche ins Land Narock, der westliche nach Tansara und der im Norden nach Aldoria. Zeidor schloss es aus, dass die Gefahr aus dem Schneezapfenland drohte. In dem von Zwergen bewohnten Winterland wäre jede Veränderung sofort aufgefallen. Bei den anderen drei Kontinenten war das jedoch etwas anderes. Hier lebten viele verschiedene Völker, versteckt in großen Wäldern, in der Tiefe des Meeres und in mächtigen Bergen. Hier könnten sich die „Schatten“ unbemerkt ausbreiten.
    Sie reisten zunächst nach Norden. Zeidor, Asdias und Buliko erzählten dabei abwechselnd von ihren Streichen und Abenteuern, die sie in ihrem Dorf erlebt hatten, und Felicia von ihrem Leben auf der Erde. Die gewohnt lässige Art des Mädchen schwand mit jedem Tag; sie lachte viel und zeigte offen ihre Gefühle. Nur Teng gegenüber war sie gewohnt bissig, was die Ratte gekonnt erwiderte. Keiner der beiden wusste mehr, wie ihr Streit begonnen hatte, aber sie waren beide bestrebt, ihn bis zum bitteren Ende fortzuführen.
    Tage später trafen sie auf die nördliche Landesgrenze. Ein einzelner Regenbogen streckte sich weit über das Ende der Wolkenlandschaft aus.
    „Ganz schön tief“, stellte Felicia fest, als sie am Wolkenrand hinabsah. Der Bogen verlor sich irgendwo zwischen einer Ansammlung von Wolken. Zwischen einzelnen Löchern in der weißen Decke konnte man dunkle grüne Landflecken sehen.
    Sie stiegen den Regenbogen empor und rutschten einzeln hinunter. Fast schwebend landeten sie auf einer saftigen Wiese.
    „Ich hasse diese Art zu reisen“, fluchte Teng, der als Letzter ankam.
    „Wenn man sich jedes Mal vor Angst in die Hosen macht“, erwiderte Felicia bissig.
    Buliko, Asdias und Zeidor verdrehten genervt die Augen.
    „Könnt ihr nicht einmal nett zueinander sein ?“, fragte Buliko.
    „Nicht zu einer widerlichen Straßenratte“, zischte Felicia.
    „Nicht zu einem Weib wie diesem“, erwiderte Teng.
    „Hat jemand einen Vorschlag, wohin wir jetzt gehen sollen ?“, fragte Zeidor schnell.
    Felicia zuckte mit den Schultern. „Wenn ihr es nicht wisst ... Ich kenne mich hier nicht aus.“
    „Du vergisst, dass du das Regenbogenreich retten sollst. Wir sind nur deine Begleitung“, neckte Zeidor.
    „Mitgegangen, mitgefangen“, erwiderte Felicia grinsend.
    „Tatsache ist doch, dass noch keiner von uns je hier war“, erklärte Asdias.
    „Nun, dann lasst uns einfach der Nase nach gehen“, schlug Felicia kurzerhand vor. „Wir suchen niemand Bestimmten, also brauchen wir auch kein bestimmtes Ziel.“
    „Toll!“ , schimpfte Teng sofort. „Auf diese Weise werden wir uns bestimmt die Füße platt laufen.“
    Felicia stemmte empört die Hände in die Hüfte. „Du lässt dich doch sowieso die ganze Reise von Buliko auf der Schulter tragen!“
    Teng wollte sofort etwas erwidern, doch Buliko hob die Hand. „Nein, ihr beiden! Heute nicht mehr. Ihr könnt morgen weiterstreiten. Mein Bedarf ist einstweilen gedeckt.“
    Sie lachten und liefen los, doch schon nach zwei Schritten blieb Zeidor stehen. „Wie witzig“, stieß er aus. „Ich höre meine Schritte auf diesem Boden.“
    „Er ist eklig hart“, fügte Asdias hinzu.
    „Seht ihr, ich hab ja gleich gesagt, dass wir uns die Füße platt laufen“, wollte Teng Recht behalten, erntete jedoch nur tadelnde Blicke von seinen Reisegefährten.
    Es war Asdias, der nicht aufpasste und nach einer Weile schreiend in einer Furche landete. Felicia und Buliko eilten sofort herbei und halfen ihrem Freund beim Aufstehen.
    Zeidor stand der Mund offen. „Schaut euch das an!“
    „Was?“
    „Kommt her, von hier seht ihr es!“
    Sie stellten sich neben Zeidor und zum ersten Mal in ihrem Leben glaubte Felicia einen Ohnmachtsanfall zu bekommen. Die Wiese war an dieser Stelle großflächig plattgedrückt – und der Abdruck hatte die Form eines riesigen Fußes! Die Abdrücke setzten sich bis zum Horizont fort.
    Asdias zog eine Grimasse. „Ein

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