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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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dich in den Augen der Gesellschaft ruinieren. Und die Chancen deiner Schwestern auf glückliche, lohnende Ehen zerstören.“ Sein Herz fühlte sich so schwer und schwarz an wie ein Stück Kohle.
    Venetia lehnte sich auf ihrem Sitz zurück und wandte ihr Gesicht dem Fenster zu. Sie hatten den Gipfel eines Hügels erreicht, und das sonnenbestrahlte Grün der englischen Landschaft erstreckte sich unter ihnen. „Dann …“ Ihre Stimme zitterte. „Dann ist es unmöglich.“
    Sie lag auf etwas Festem und Warmem. Als sie sich beim Erwachen bewegte, entdeckte Venetia, dass sich ein harter Schaft gegen ihren Po presste, während ihr Kopf auf dem Samtsitz ruhte. Sie räkelte sich wach und entdeckte, dass sie quer über Marcus lag und ihr Hintern bei jedem Schwanken der Kutsche auf seinem Schoß aufhüpfte. Ihr Umhang war über ihr ausgebreitet, und seine Hand lag auf ihrer Hüfte, um sie zu stützen.
    Als sie versuchte, sich aufzurichten, nahm er ihre Hand und half ihr. Straßenlaternen, verschwommene Lichtkreise im nächtlichen Nebel, beleuchteten die Außenbezirke von Mayfair.
    „Würdest du gern deinen Vater sehen, bevor du nach Hause fährst?“
    Venetias Müdigkeit verschwand mit einem Schlag. Ihr Vater! Er hatte nichts von ihr gehört und hatte keine Ahnung, dass Lydia Harcourt tot war und ihre Geheimnisse zu Asche geworden waren. Doch Venetia brachte durch ihre enge Kehle kein Wort heraus, sie konnte nur mit dem Kopf nicken.
    Die Straße, in der ihr Vater wohnte, lag am Rand der vornehmen Welt und war um diese Zeit voller Kutschen, die hoffnungsvolle Emporkömmlinge zu prächtigen Bällen brachten.
    Venetia setzte ihre Haube auf und zog den behelfsmäßigen Schleier herunter. „Danke.“ Wie unzureichend das war. Aber was sonst sollte sie tun? Weinen? Ihm die Liebe gestehen, von der sie wusste, dass sie sie nicht fühlen sollte? Was sollte das für einen Sinn haben? „Ich kann eine Droschke mieten und damit nach Hause fahren.“
    Die Kutsche hielt. Sie hörte den dumpfen Ton, mit dem die Stiefel des Knechts auf das Pflaster trafen und stand auf, bereit, zu gehen.
    Marcus erhob sich ebenfalls. Er musste sich in der niedrigen Kutsche bücken. „Du wirst keine verdammte Droschke mieten. Ich komme mit dir.“
    Ohne darüber nachzudenken, was sie tat, schubste sie ihn, damit er sich wieder hinsetzte. Doch er stand bewegungslos da, mit ihren Händen auf seiner Brust.
    „Hast du vor, ihn anzuschreien?“, keuchte sie. „Wegen meiner Bilder?“
    „Ich denke, er sollte genau wissen, was du auf dich genommen hast, um die Familie zu retten, für die eigentlich er verantwortlich ist.“
    Während Marcus ihr aus der Kutsche half, wischte er alle ihre Einwände energisch beiseite. Selbst ihre Tränen rührten ihn nicht. Er legte ihr den Arm um die Taille und führte sie energisch zum Haus. Sie dachte daran, was der Arzt über ihren Vater gesagt hatte. Er ist auf dem Wege der Besserung, und wenn er sich vorsieht, wird er vollständig genesen.
    Würde Marcus‘ Zorn bei ihrem Vater einen weiteren Anfall auslösen? Wenn Marcus ihren Vater verletzte, konnte sie ihn wieder aufrichten, ihn trösten und alles wieder in Ordnung bringen?
    Der Butler führte sie zum Schlafzimmer ihres Vaters, wo er noch immer ruhte. Erschüttert blieb Venetia auf der Schwelle stehen. Eine Frau saß auf dem Stuhl neben dem Bett. Sie trug ein tiefblaues Kleid. Weiße Locken türmten sich auf ihrem Kopf. Die Frau hielt Rodessons Hand. Venetia fühlte, wie Wut in ihr aufstieg, weil Rodesson eine Frau bei sich hatte – bis diese Frau sich umdrehte.
    „Mutter?“
    Olivia Hamiltons haselnussbraune Augen weiteten sich. „Venetia? Wo warst du? Charles sagte mir, er habe keine Ahnung, wo du bist.“
    Venetia fühlte, wie sich Marcus‘ Arm um ihre Schultern legte. Er schob sie ins Zimmer und trat dann vor sie. „Mrs. Hamilton.“ Er verbeugte sich, als ihre Mutter mit offenem Mund von ihrem Stuhl aufstand. Dann warf er ihrem Vater einen Blick zu, einen herrischen Blick. „Rodesson.“
    Ihr Vater, der aufrecht in den Kissen lehnte, hatte wieder etwas Farbe im Gesicht, und seine Augen leuchteten vor Energie und Lebendigkeit.
    Venetia nahm all ihren Mut zusammen. „Mutter, darf ich dir den Earl of Trent vorstellen?“
    Als Venetia das fassungslose Gesicht ihrer Mutter sah, befürchtete sie, Olivia könnte einen Herzanfall erleiden.
    „Was hat das zu bedeuten, Venetia? Was hast du mit Trent zu tun?“, fuhr ihr Vater sie an.
    Venetia musterte die

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