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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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erlebte jede ihrer Fantasien in Marcus‘ Armen. Mit lasterhaften Worten holte er andere Männer und Frauen in ihr Bett – nur in der Fantasie – doch es machte ihren köstlichen Sex noch reizvoller.
    An gesellschaftlichen Ereignissen nahm sie maskiert und verkleidet teil, sie trug sogar eine blonde Perücke. In einer rauschenden Ballnacht in Vauxhall trafen sie Viscount Swansborough mit einer maskierten rothaarigen Frau am Arm. Venetia war erstaunt, denn was die Haarfarbe und die Figur betraf, war die Frau ihr Ebenbild. Und Marcus und der Viscount grinsten einander verstohlen an.
    Sie wusste ohne jeden Zweifel, dass sie bis über beide Ohren verliebt war. Aber, ebenfalls ohne Zweifel, wusste sie auch, dass sie Marcus nicht haben konnte. Sie würden ihr Geheimnis nicht für immer bewahren können.
    Und in einer warmen, sternenklaren, wunderbaren Mainacht sandte er ihr einen Brief mit einer höchst schockierenden Einladung …
    „Er ist hinreißend“, flüsterte Venetia. Sie hatte in Maidenswode viele Babys in den Armen gehalten, während Olivia den erschöpften Müttern geholfen hatte. Nun bestaunte sie David, so, wie sie jedes der Kinder bestaunt hatte. Sein Kopf war weich und empfindlich und erstaunlich klein. Und er hatte eine seltsame Form, nicht etwa rund, sondern ein bisschen … zerquetscht.
    Lady Ravenwood strahlte, ihre blaugrünen Augen leuchteten. Es berührte Venetia tief, dass sie den großen Schatz ihrer Ladyschaft halten durfte. Lady Ravenwood vertraute ihr, lud sie in ihr Heim ein und war so freundlich und warmherzig.
    David fest im Arm, sah Venetia zu Marcus hinüber, der auf der anderen Seite des Zimmers lässig in einem Sessel saß und mit seinem Schwager, dem gut aussehenden Viscount Ravenwood, scherzte. Ihr Herzschlag wurde rascher, wie es bei jedem noch so verstohlenen Blick geschah, den sie mit Marcus tauschte, doch sie bemerkte, dass Marcus finster dreinschaute, als er seine Mutter ansah, die bewegungslos vor dem Kamin saß. Marcus hatte Venetia seiner Mutter, Lady Trent, vorgestellt. Der leere Blick aus den großen, wässrigen, türkisfarbenen Augen der Countess war erst über Venetia und dann über Marcus hinweggeglitten, als könnte sie die beiden nicht einmal sehen.
    „Er sieht Marcus ein wenig ähnlich“, sagte Lady Ravenwood und strich ihrem Sohn über den Kopf.
    Venetia betrachtete das Baby David intensiv und suchte nach der Ähnlichkeit. Er hatte große, runde blaue Augen und winzige schwarze Wimpern. An dem süßen, fein geschwungenen Mund hingen kleine Spuckebläschen.
    „Marcus liebt Sie sehr.“
    Erschrocken hob Venetia den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass Marcus seiner Schwester und seinem Schwager erzählt hatte, in welchem Verhältnis Venetia und er zueinander standen. Denn welche Lady würde eine Mätresse empfangen? Nur eine sehr bemerkenswerte Lady, wurde Venetia klar, als sie in Lady Ravenwoods schönes Gesicht sah.
    Ihre Ladyschaft lächelte. „Marcus liebt Sie von ganzem Herzen. Er hat mir von all Ihren Abenteuern erzählt. Von den Risiken, die Sie eingegangen sind. Ich habe Ihnen zu danken, Miss Hamilton.“
    „Ich verstehe nicht.“
    „Sie haben auch mich beschützt. Marcus wollte mir erst nichts davon erzählen, aber ich habe es sofort vermutet, als er von der Erpressung sprach. Ich habe es in seinen Augen gelesen. Das schlimmste Geheimnis, das Lydia über meinen Vater kannte, war, was er mir angetan hat.“
    „Es … es tut mir leid.“ Bei dem Geheimnis ging es also um das, was Venetia vermutet hatte, aber sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
    „Sie müssen wissen, dass Marcus sich nie verziehen hat, mich nicht beschützt zu haben. Die Sache hat mich fast umgebracht. Ich hatte das Gefühl, schuldig zu sein, weil ich alles zugelassen und meinem Vater gehorcht habe. Ich fühlte mich, als hätte ich meine Mutter betrogen. Ich dachte, ich hätte es nicht verdient, glücklich zu werden und erst recht nicht, eine glückliche Ehe und Familie zu haben.“ Lady Ravenwoods Blick war ernst. „Nur Stephen weiß davon. Aber ich erzähle es Ihnen, damit Sie verstehen, wie es Marcus belastet. Als er noch ein Schuljunge war, hat er unseren Vater einmal mit der Sache konfrontiert. Er hat Vater sogar geschlagen, und unser Vater hätte ihn dafür fast zu Tode gepeitscht.“
    Venetias Herz erzitterte. Sie strich dem Baby über den in eine Decke gehüllten Körper. „Aber was hätte er denn tun sollen?“
    „Er hätte nichts tun können. Doch später sorgte

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