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Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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ihm ein anderer Offizier zu. „Und es sieht so aus, als würde die erotische Aasfresserjagd aufgeschoben oder gar abgesagt, dabei war sie der einzige Grund, aus dem ich dieses Jahr gekommen bin. Das und die Möglichkeit, die Birkenrute zu benutzen.“
    Marcus rieb seine Schläfe. Wenn die Huren im Dorf festsaßen, bedeutete das im Gegenzug, dass er und Venetia in Chartrands Haus festsaßen. Er kannte sich in der Gegend gut genug aus – der Fluss trennte Chartrands Besitz vom Dorf. Ein Nebenfluss vereinigte sich mit ihm, sodass zwei Brücken Chartrands Besitz mit dem King’s Highway verbanden, und wahrscheinlich waren beide überflutet.
    Es mochte Stellen geben, an denen der Fluss auf dem Pferderücken überquert werden konnte, doch angesichts der Flut war er sich nicht sicher. Wollte man in eine der anderen Richtungen reisen, bedeutete das, durch dichten Wald zu fahren und durch unwegsames, hügeliges Gelände.
    Es gab keine Möglichkeit, Venetia morgen von hier wegzubringen. Und wieder ging ihm ihre unverblümte Frage durch den Kopf. Mögen alle Männer solche Dinge ?
    Er verzog das Gesicht, als ihn eine gesunde Prise Schuldbewusstsein traf. Wie konnte eine sinnliche Frau wie Venetia Hamilton nach der vergangenen Nacht ihr Glück in einer typischen, seriösen, sauberen, englischen Ehe finden? Sie würde für ihren Ehemann auf dem Rücken liegen und nicht wagen, ihr Verlangen nach den Freuden, nach denen sie sich in Wahrheit sehnte, auszusprechen und darum die Enttäuschung ertragen. Niemals hätte er ihr erlauben dürfen, hierherzukommen, aber er hatte nicht erwartet, dass sie ihn so sehr reizen würde. Er hatte einen Fehler gemacht.
    Diese Gedanken verfolgten ihn, während er sich auf den Weg zu Lydias Zimmer machte. Er versuchte, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren: Finde Harcourts Buch, dann finde sie und erteile ihr eine Lektion, weil sie gedroht hat, Min zu verletzen.
    Als Marcus die Hintertreppe hinaufstieg, musste er über Dienstmädchen hinwegsteigen, die betrunkene Männer beglückten. Triefäugige Frauen grabschten nach ihm, kniffen in seine Hinterbacken und klammerten sich an seinen Schwanz. Sie boten ihm ihre Titten und Ärsche an und kreischten seinen Namen. Gentlemen boten ihm höhere und noch höhere Summen für die Füchsin, und all das lehnte er barsch ab.
    Ein betrunkener Lieutenant griff nach seinen Rockaufschlägen. „Fünfzig Pfund für das Flittchen.“
    In seiner Ehre gekränkt, schubste er den Offizier beiseite, und der junge Kerl versuchte einen Schwinger auf seinem Kopf zu landen. Ein sauberer Schritt zur Seite, und er konnte zusehen, wie der Offizier mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden landete.
    Die unterschiedlichsten Aphrodisiaka waren in Gebrauch, und in den Gängen trieben es von ihrer Lust aufgepeitschte Paare. Hinter einer Ecke hatten sich zwei Gentlemen mit einem hübschen Zimmermädchen ausgestreckt. Beide stießen eifrig in sie hinein. Einer saugte an ihren Brüsten, der andere klammerte sich an ihnen fest, um das Gleichgewicht zu bewahren. „Das ist himmlisch!“, schrie sie.
    Er konnte sein Grinsen nicht unterdrücken. Er liebte es zu hören, wenn eine Frau Spaß hatte. Er hatte es geliebt zu hören, wie Venetia Spaß hatte. Verdammt, warum sollte sie keinen Spaß haben? Warum war es einer anständigen Frau verboten, die fleischlichen Freuden kennenzulernen? Weil Männer besitzergreifende Monster waren, wie er wusste. Die Mädchen waren eine hübsche Ablenkung gewesen, aber er wusste, hier würde er nicht zulassen, dass ein anderer Mann Venetia berührte.
    Der Flur vor Lydias Zimmer lag verlassen da. Er klopfte an die Tür, wartete, dann sprengte er das Schloss.

11. KAPITEL
    Venetia warf einen Stapel Leinwände und die Schachtel mit ihren Pinseln aufs Bett. Der Mahagoniedeckel klappte auf, die Pinsel flogen heraus und verteilten sich auf der zerknitterten Tagesdecke. Sie kniete nieder, um die Farbtöpfchen zu suchen, die sie unter den Unterkleidern und Korsetts in ihrem Koffer versteckt hatte.
    Marcus hatte keine Ahnung, was sie ins Haus geschmuggelt hatte. Zweifellos würde er wütend werden, wenn er es erfuhr. Doch sie trug den Schlüssel zu ihrem Koffer stets bei sich, sodass neugierige Dienstboten ihr Geheimnis nicht herausfinden konnten.
    Als sie die in Leinen gewickelten Töpfchen in der Hand hielt, zögerte sie.
    Farbe bedeutete einen zu großen Aufwand. Sie würde Zeichenkohle benutzen. Sie konnte Körper und Haltungen in dem schwachen Licht skizzieren und so

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