Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen

Titel: Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
Vom Netzwerk:
die eindrucksvollsten Szenen der vergangenen Nacht festhalten. Doch sie würde Marcus nicht zeichnen. Sie hatte Angst vor dem, was sie sehen würde, wenn sie es tat.
    Mein bloßgelegtes Herz .
    War es tatsächlich unmöglich, Affären zu haben, ohne die Schmerzen und das Ziehen im Herzen zu fühlen? Nein, es war nicht unmöglich, denn Chartrands Gäste taten es mit Leichtigkeit. Sie hatte Orgasmen mit Kate, Lizzie und Sukey geteilt, aber sie gehörte nicht zu der Sorte Frau, die ihr Herz an Frauen verlor. Obwohl sie ein warmes, sinnliches und köstlich sündiges Gefühl spürte, wenn sie an das dachte, was sie gemeinsam getan hatten.
    Es sollte ihr leichtfallen, der Versuchung zu widerstehen, sich zu verlieben. Ihre Mutter hatte ihr Leben damit verbracht, wegen Rodesson Tränen zu vergießen. Sie wusste, wie das geendet hatte. Obwohl Rodesson nicht immer bei ihnen gewesen war, waren sie ihm ausgeliefert. Jedes Mal, wenn ihre Mutter begonnen hatte, sich in ihrem Herzen von ihm zu befreien, war er in ihr Leben zurückgekehrt, hatte sie erneut verführt und war wieder verschwunden, wie rote Farbe von einem Pinsel, wenn man ihn in Terpentin tauchte. Der Pinsel war sauber, wenn man ihn wieder herausholte, aber die Flüssigkeit blieb für immer rot.
    Venetia ließ sich auf ihr Bett fallen und zog ihren Morgenmantel hoch, sodass sie den Lotussitz einnehmen konnte. Sie ließ den Skizzenblock auf ihre verschränkten Beine fallen und zeichnete mit ihrem Kohlestift fedrige Striche aufs Papier.
    Warum war Marcus nicht zurück in ihr Zimmer gekommen? Warum schlief er allein in seinem?
    Hatte er überhaupt mit Lydia gesprochen? Wie konnte er sie in Ungewissheit lassen? Doch die Wahrheit war, dass sie, wäre er in ihr Bett zurückgekehrt und hätte hier geschlafen, nicht böse gewesen wäre, wenn er sie nicht über Lydia informiert hätte. Nein, sie hätte sich an ihn geschmiegt und wäre glücklich und zufrieden an seiner Seite geblieben, bis er am nächsten Morgen erwacht wäre.
    Oh, sie war ein Dummkopf! Wie konnte sie sich nur so leicht blenden lassen, wie konnte sie so leicht zulassen, dass er ihr Herz berührte, wenn sie doch das Beispiel ihrer Mutter vor Augen hatte? Sie durfte sich nicht erlauben, sich in einen Mann zu verlieben, der nicht einmal genug an sie dachte, um ihr wenigstens eine Nachricht unter der Tür durchzuschieben.
    Wenigstens wusste sie, dass keine andere Frau in seinem Bett lag. Der Himmel stehe ihr bei, sie hatte die Verbindungstür einen Spaltbreit geöffnet und nachgesehen.
    Kohle glühte im Feuer und verstärkte den schwachen Schein der Morgendämmerung. Mit langen Strichen zeichnete Venetia die rechteckige Form des Ruhebetts, dann den Umriss von Coles Kopf, die Linie seiner breiten Schultern. Rasche, hingeworfene Striche gaben ihm seine schlanken, jugendlichen Glieder. Sie wollte … die Intimität einfangen … das erstaunlich leidenschaftliche Nachspiel des sexuellen Akts. Was hieß, dass sie erschlaffende Penisse anstelle von erigierten zeichnen musste. Der Augenblick hatte sie erregt. Würde er Männer ebenfalls erregen? Oder wollten sie nur erigierte, steil emporragende Schwänze sehen?
    Was spielte das für eine Rolle? Diese Bilder konnte sie nicht verkaufen. Sie waren allein für sie gedacht.
    Fließende Striche ließen Coles wirre Locken lebendig werden, doch es gelang ihr nicht, sich in dem erotischen Moment zu verlieren. Sie konnte nur an Marcus denken und dabei ihrem Instinkt folgend malen.
    Hatte Marcus Lydia angeboten zu zahlen? Das würde sie nicht erlauben. Aber was sonst konnte sie tun?
    Was für eine verworrene Angelegenheit!
    Sie schlug die Seite um und versuchte, eine andere Szene einzufangen. Lady Chartrand und Rosalyn, beide mit der Zunge zwischen den Schenkeln der anderen – genau wie sie und Marcus es gemacht hatten …
    Sie versuchte es mit einem anderen Bild. Lady Yardly und der Diener mit den rabenschwarzen Haaren … Der Gesichtsausdruck der Lady zeigte nicht nur reine Lust – da war auch Verletzlichkeit. Sie sah wie entrückt aus. Die hochwohlgeborene Lady, verzaubert von den sinnlichen Künsten eines gut aussehenden Mannes von niederer Geburt, der an ihren Brüsten saugte und die ganze Hand in ihre Möse steckte …
    Venetias Herz raste. Ihre Hände zitterten. Und ihre Finger waren schwarz gefärbt von der Zeichenkohle.
    Sie schloss den Skizzenblock und drückte ihn sich aus einem unerfindlichen Grund gegen die Brust. Was, wenn Lydia noch mehr verlangte? Selbst wenn

Weitere Kostenlose Bücher