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Der Ring Der Jaegerin

Der Ring Der Jaegerin

Titel: Der Ring Der Jaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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gesunden Leben. Was also konnte Bastet belasten? Bei Majestätens lag Verantwortung nahe. Aber die hatte sie auch vorher getragen und außerdem war sie nicht der Typ dafür, ausgerechnet durch Verantwortung bedrückt zu sein. Ach, wäre nur Minni bei mir. Oder Alan.
    Mit diesem sehnsüchtigen Gedanken schlief ich dann ein.
    Ich träumte von Pfötchen, was mich wunderte. Pfötchen, wie sie stolz auf ihrem von Rosetten bekränzten Siegerpodestchen thronte, Pfötchen, wie sie sich genussvoll im Scheinwerferlicht eines Fotostudios räkelte, Pfötchen, wie sie dekorativ das Dekolleté meiner Cousine verschönte, Pfötchen, gebürstet, verwöhnt und geliebt mit ihrem Kuschelkörbchen und ihren Leckerbissen.
    Und dann Pfötchen auf einer Sommerwiese liegend, Blumen in Fülle um sie verteilt, doch reglos, ein rotes Rinnsal versickerte in dem makellosen Fell am Hals. Aber es war nicht mehr Pfötchen, oder zumindest nicht so, wie ich sie kannte. Es war die große Trefélin-Ausgabe von Pfötchen.
    Mit diesem Bild vor Augen wachte ich auf. Mein erster Gedanke war: »Hoffentlich ist Pfötchen nichts passiert!«
    Aber dann wurde ich nachdenklich. Meine Träume sollte ich wirklich ernst nehmen. Darum suchte ich nach meinem Frühstück aus Nüssen und Früchten Thutmosis auf, der, von der nächtlichen Jagd müde, zusammengerollt auf einem Felsplateau des Versammlungsplatzes ruhte. Obwohl ich ihn sicher von seinem wohlverdienten Schlummer abhielt, war er doch sofort bereit, mir meine Fragen zu beantworten.
    Ja, eine der Hofdamen hatte bei dem Kampf mit der Ratte den Tod gefunden. Ja, Hatschepsut war eine weiße Chinchilla mit schwarz umrandeten, grünen Augen gewesen. Sehr verwöhnt und ein bisschen hochnäsig. Ja, sie sei auch schon zuvor bei den Menschen gewesen und dort sehr gut behandelt worden, wenn einem so etwas liegt. Nein, von einem Spitznamen wüsste er nichts. Aber das Namensrecht der Katzen sei auch sehr restriktiv.
    Ich bedankte mich und schlenderte zurück. Pfötchen hatte doch auch noch einen anderen Namen. Wie hatte Sabina sie vorgestellt? Samtpfote? Tatzepfote? Nein, Patschepfot! Und in diesem Augenblick vermeinte ich Minnis Stimme zu hören, als ich das erste Mal von Pfötchen sprach. »Hatschepsut«, hatte sie gesagt. Genau das war’s.
    Und vielleicht, ganz vielleicht, hatte ich hier den Schlüssel zu Bastet Merits Leiden. Ob sie sich Vorwürfe machte, dass ihre Hofdame damals einen tödlichen Biss erhielt, und sie sich daher selbst mit einem nicht heilen wollenden Biss bestrafte? Ein Versuch war es wert.
    Ich prüfte meinen Minzeauszug und stellte fest, dass er gar nicht so übel schmeckte. Mit etwas Zucker wäre es ein kräftiger Kräutertrank. Ich füllte ihn in meinen Krug, dann bereitete ich aus den Blättern und etwas Salbe eine Paste zu und benutzte dazu eines der Holzschälchen, die Brit zum Essen verwendete. Mit Buch, Medikamenten und meinem glänzenden Dolch machte ich mich auf den Weg zum Sternenpalast.
    Majestät war wach und geneigt, mich zu empfangen.
    »Ich habe eine Möglichkeit der Behandlung gefunden, die vielleicht hilft, Majestät. Darf ich es ausprobieren?«
    Bastet Merit sah mich mit einem Blick an, den ich nicht recht deuten konnte. Fast hatte ich den Eindruck, so etwas wie Furcht spiegele sich in ihren Augen.
    »Tu, was immer du für richtig hältst, Katharina. Schließlich habe ich dich um Hilfe gebeten.«
    Ich packte also meine Tasche aus, stellte die Flasche bereit, holte den Beutel mit dem Verbandszeug heraus und zog das Messer aus der Scheide. Ein leises Fauchen lenkte mich von meiner Tätigkeit ab. Ich drehte mich zur Königin um. Ganz eindeutig stand jetzt Angst in ihrem Gesicht.
    »Was ist, Majestät? Soll ich lieber wieder gehen?«
    »Nein, nein.« Sie schluckte sichtlich. Dann fragte sie gequält: »Wirst du … also, ich meine, wirst du die Pfote abschneiden?«
    Ich war so verdutzt von der Frage, dass ich einen Augenblick lang sprachlos war.
    »Wenn es sein muss, musst du es machen«, fügte sie hinzu und schauderte leicht.
    »Quatsch!«, entfuhr es mir. »Entschuldige, Majestät, wirklich! Ich will dir einen Kräuterwickel machen und habe eine Medizin zum Trinken vorbereitet. Kann sein, dass die dir nicht schmeckt, aber das ist auch schon das Schlimmste, was ich vorhabe.«
    »Hrrmmmmm«, schnurrte Majestät. Es war nicht zu übersehen, dass sie doch ein wenig erleichtert war. Aber ich bewunderte ihren Mut. Dann hob ich die enthaarte, entzündete Pfote hoch, betupfte sie mit der

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