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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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schärfer.
    »Wie lange?« fragte Terry.
    »Zieh dich jetzt an!«
    Das Feld war orange und kühlte sich ab.
    Terry und Freddy prüften flüsternd den Anzug. Die Druckanzüge der Hecate waren konfisziert und auf der anderen Seite der ovalen Luftschleuse verstaut worden. Es waren harte Anzüge, starre Stücke, die übereinander geschoben werden konnten, mit einem runden Helm wie ein Goldfischglas. Jetzt saß grüngrauer Schlamm in einem schlappen Plastiksack auf dem Düsenantrieb im Rücken. Das Sichtfeld des Helms war erweitert worden; die Sonnenblende war entfernt und der Helm nicht mehr ganz symmetrisch.
     
    »Traust du ihm?«
    »Keine Wahl, Boss. Ich bin gezwungen«, sagte Terry hinsichtlich seiner Begleiter. »Die Laserkanone läßt sich nicht manövrieren; aber ihr mußtet auch die Spiegel entfernen. Nicht wahr, Victoria?«
    Sie winkte ab. »Kampf gehört nicht zu meinen Aufgaben.«
    Um die Spiegelscherben wimmelte es von Bewegung. Glimmern und Blitze. Sie begannen sich neu zu formieren. Die Laserkanone schwenkte plötzlich los, zu schwach, um die Cerberus um den Rand der Stadt herum zu erwischen. Andere aus der Kapererflotte rückten in Stellung.
    »Komm!« sagte Victoria. Sie sprang zur Luftschleuse; und Terry folgte ihr fast ebenso beweglich.
     
    Den Splits konnte schwerlich entgangen sein, daß sie ihm die Abteile der Cerberus für ihre Leute zum erstenmal zeigten, und daß er sie aufnahm. Er bemühte sich nicht um Details, sondern hielt eher Ausschau nach etwas, das nähere Untersuchung lohnen könnte. Er bekam nicht viel davon mit. Er befand sich in einer Röhre, die wie eine Darmschlinge gekrümmt war. Hier eine dunkle Öffnung, dort eine Ausbuchtung und ein bewaffneter Krieger, der sich an Griffe klammerte, sodann eine helle Öffnung und der erste flüchtige Blick auf einen älteren Meister.
    »Sie studieren mich. Ich sollte lieber nicht anhalten«, sagte er.
    Das Rohr endete in einem Kanister voller Krieger in gepanzerten Druckanzügen.
    Victoria winkte ihn hinein. Die Krieger beobachteten ihn, jeder einzelne. »Vierzig bewaffnete und gepanzerte Krieger, keine zwei Waffen gleich, keine zwei Anzüge gleich und … der da ist schwanger, und auch der da.« Deutliche Ausbeulungen in dem Panzer dort, wo beim Menschen das Herz sein würde.
    Terry richtete die Kamera auf vier weitere. »Und ich weiß nicht, was ich aus diesen machen soll.«
    Da gab es für ihn eigens eine Couch. Die sah orthopädisch aus und hatte eine Menge Gurte. Terry gab der Kamera ein gutes Bild, ehe er sich festschnallte. »Sieht so aus, als ob ein Ingenieur und ein Arzt versucht hätten, es für ein menschliches Rückgrat zu konstruieren. Wir wollen sehen … nicht übel. Nicht viele Menschen bauen so gute Stühle.«
    Die Luftschleuse war geschlossen, und Victoria fort.
    »Drei Fenster, eines vorn und eines hinten … und dies hier. Schlaue Bastarde.« Das mittlere Fenster befand sich genau vor seinem Gesicht. Einer gab Terry einen großen, zusammengefalteten Schirm, fast gewichtslos. »Die halten mich wohl für einen Bonzen.«
    Es war für Terry Kakumi Familientradition, nie auf Tradition zu bestehen. Flexibilität galt als Tugend. Es war graziös, einem auf den Fuß zu treten. In Zeiten der Anarchie und des Krieges und im Frieden des Imperiums, auf Tanith und einem Dutzend anderer Welten waren ihre Zahlen angewachsen. Aber er und sie kannten ihre Abstammung.
    Die Kakumis gehörten zur Linie von Brenda Curtis.
    Brenda Curtis hatte vor fast vierhundert Jahren gelebt. Sie hatte fünf eigene Kinder; und mehr als zweihundert waren durch ihre Waisenfarm zu Erwachsenen geworden. Sie neigten zu Inzucht, weil sie einander verstanden.
     
    Brenda Curtis war ein sauronischer Übermensch gewesen.
    Gängige Erzählungen über die sauronischen Zuchtzentren waren reine Einbildung. Terry hatte keine Ahnung, von wo seine Ahne entwichen war. Nur die nackte Tatsache ihrer Herkunft war bekannt, und nur ihren Kindern … und deren Vätern? Wer konnte das jetzt noch sagen?
    Aber vierundzwanzig Splitkrieger mit manipulierten Genen würden jetzt erfahren, ob ein Kind von Brenda Curtis für sich selbst einstehen könnte.
    Er wurde nicht aufgefordert zu kämpfen, wie Terry sich erinnerte. Man würde ihn danach beurteilen, ob er überlebte.
    Der Kanister stieg hoch. Was hinten war, zeigte sich von selbst. Das betreffende Fenster war in eine bleiche Flamme gehüllt. Terrys Sessel drehte sich, die der anderen aber nicht.
    »Ich glaube, die verweichlichen

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