Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Hand … der Schneegeist. Sie hatten massive Anstrengungen gemacht, ihn bis jetzt am Leben zu halten.
    Sein Geist wurde klarer. Soweit hatte die Droge nachgelassen.
    Aber er konnte nicht gehen.
    Er war gefesselt und von dem See, wo sie gelandet waren, in einen geschlossenen Wagen gebracht worden. Das einzige Mal, wo jemand zu ihm sprach, war gewesen, als er versuchte zu fragen, wo er wäre. Da sagte eine Stimme, die er schon vorher gehört hatte: »Wir wissen, daß zwei Dosen Peaceful Sam einen schrecklichen Katzenjammer bewirken. Sie sollten am besten still sein.« Er fand diesen Rat gut und konzentrierte sich darauf, sich an alles zu erinnern, was er konnte.
    Der Schneetraktor fuhr etwa zehn Minuten lang. Dann war er kurz im Freien. Man trat ein und fuhr in einem Aufzug nach unten. Alsbald empfand er eine leichte Beschleunigung.
    U-Bahn? Die sind wirklich gut organisiert. Er glaubte bereits, sich geirrt zu haben, als er Verlangsamung spürte und den Klang elektrisch betriebener Türen hörte. Jemand fing an zu sprechen und wurde zur Ruhe gewiesen.
    Sie brachten ihn in einen anderen Aufzug, der weit nach unten ging. Dann wurde er mit nur wenigen Kurven durch einen langen Gang gerollt und danach so oft umhergeführt, daß er jedes Gefühl für Richtung verlor.
    Eine neue Stimme sagte: »So, sehen wir einmal, was ihr uns gebracht habt. Entfernt die Binde und Fesseln!« Renner blinzelte. Der Raum war groß und völlig geschlossen. Türen, aber keine Fenster. Er befand sich am einen Ende eines langen Konferenztisches. Man wies auf einen Sessel und half ihm, sich darin zu setzen. Seine Beine wollten ihm immer noch nicht gehorchen.
    Am anderen Ende des Tisches saßen vier Männer. Grelles Licht schien hinter ihnen Renner ins Gesicht, so daß er sie nur in Umrissen erkennen konnte.
    Die Scott-Brüder standen ihm am nächsten. Der eine hielt eine Sprühdose. Der andere hatte eine Pistole.
    Sie hatten ihm die Kleidung von jemand anderem angezogen und alles weggenommen, was er bei sich gehabt hatte. Renner tastete nach dem Alarmzahn und biß darauf.
    Vom anderen Ende des Tisches kam ein Kichern. »Wenn Sie einen Sender haben, der von hier eine Nachricht übermitteln kann, würde ich ihn Ihnen abkaufen ohne Rücksicht auf die Kosten.«
    »Hunderttausend Kronen«, sagte Renner.
    »Ich schätze Humor, aber vielleicht haben wir nur wenig Zeit. Haben Sie irgend etwas Ernsthaftes zu sagen, ehe wir Sie mit Serconal füllen?«
    »Sie haben sich die Beine ausgerissen, um mich am Leben zu halten. Sie mußten einen passenden Schneegeist finden; ihn nach Norden in den Wald treiben, warten, bis er etwas tötete, ihn unter Drogen setzen, mit einem Helikopter über die Bäume schaffen, um den Schnee herunterzuschütteln, der ihn zudeckte … Zwanzig oder dreißig Leute, ein Dutzend Schneebuggies und ein Helikopter. Ich fühle mich wirklich geehrt.«
    »Was glauben Sie gefunden zu haben, Mr. Renner?«
    »Lieber sollten Sie fragen: ›Was glaubt Horace Bury, was wir gefunden haben?‹ Ich selbst hielt es eher für Piraterei. Aber Sie fangen an, zuviel Unruhe zu stiften. Das kann sich nicht auszahlen. Religiöse Motive. Ich fühle mich etwas verwirrt.«
    »Das erwarte ich auch, Mister Scott …«
    Darwin Scott holte aus Renners Gepäck eine Flasche Scotch und stellte sie auf den Tisch mit einem Glas. »Sagen Sie mir, ob dieses Zeug hilft!«
    Renner goß einen kräftigen Schluck ein und trank davon die Hälfte. »Danke! Kaffee schafft es noch besser. Wie soll ich Sie anreden?«
    »Ah – Mister Elder wird reichen.«
    Renner versuchte zu grinsen. »Wie ich sagte, religiöse Motive. Sie verstehen, daß ich in der letzten Nacht zu dieser Ansicht gekommen bin, nachdem ich erkannt hatte, daß der Geist unter Drogen stand. Ich verstehe das alles noch nicht. Sie hätten die Dinge besser in Ruhe lassen sollen. Bury hat sich nie für Ihren Opalmeerschaum interessiert, und tatsächlich wird auch niemand beraubt.«
    Der Schatten von Mister Elder war ständig in Bewegung.
    »Das ist ein Problem. Viele meiner Leute glauben nicht, daß sie sich Kredit im Himmel verdienen, wenn sie nichts tun. Sie haben noch nicht gesagt, was Sie vermuten.«
    »Ich denke, daß Sie einen periodischen Sprungpunkt nach Neu-Utah haben.«
    Die Männer schauten einander an.
    »Es gibt eine alte Beschreibung des Neu-Utah-Systems. Ein guter gelber Stern und ein Neutronenbegleitstern in exzentrischer Umlaufbahn. Neu-Utah muß Milliarden Jahre Zeit gehabt haben, um nach der Supernova

Weitere Kostenlose Bücher