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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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einem dicken Hals. Er wackelte und wandte sich ihm zu. Kevin sah im Augenwinkel, wie beide Scott-Brüder davonrannten, während Kevin zurücktrat, auf den Angriff gefaßt. Darwin brüllte: »Laufen!«
    Das Biest richtete sich auf die Füße hoch. Bewegte sich schwerfällig auf ihn zu. Schneller, als es aussah; und Renner wollte kehrtmachen. Aber die Vorderbeine des Tiers brachen zusammen, und es rutschte durch den Schnee. Es versuchte wieder aufzustehen, und Renner konnte einen klaren Schuß hinter der Schulter in den Rumpf abgeben. Er schoß noch mal.
    Der Schneegeist blieb am Boden. Der Kopf war erhoben und schwankte. Bemühte sich scharf zu sehen. Dann sank der Kopf in den Schnee.
     
    Sie bauten ein Gestell, um das Tier aufzuhängen. James und Darwin zogen vorsichtig das Fell ab, während Renner seinen Fußabdrücken zurück zum Schneemobil folgte. Er war todmüde. Die Brüder hatten das Tier aufgebrochen und räumten die Bauchhöhle aus. Er hätte sich für die Struktur des fremdartigen Geschöpfes interessiert, aber die Messer der Brüder hatten die Innereien bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt.
    Er ruhte sich aus, während die Scotts sich zu den anderen Vehikeln zurückbegaben.
    Das war die letzte Pause, die er an diesem Tage bekam. Er half, den Pelz aufzurollen, die blutige Seite nach außen, und Plastik darumzuwickeln. Sie säuberten den Kadaver, machten das Fleisch zurecht und luden es in zwei Schneemobile. Die Pelzrolle ruhte hoch auf Renners Buggy.
    Darwin klopfte Renner auf den Rücken. »Jetzt können wir umkehren. Guter Schuß, Mann. Sie scheinen eines der Herzen getroffen zu haben, und der hydraulische Schock besorgte den Rest.«
    Renner fühlte sich ausgepumpt. »Ich wünsche mir eine lange Ruhepause in einem Bad.«
     
    Darwin machte ein besorgtes Gesicht. »Können Sie fahren? Wir können einen Buggy zurücklassen und dafür zurückkommen.«
    »Nein, ich bin in Ordnung.« In beiden Schneekatzen war nicht genug Platz für zwei Personen und die Überreste des Bären. Renner überwand stolz seine Erschöpfung. Sie hatten nicht mit einer so großen Beute gerechnet!
    »Sie werden Ihr Bad in Zion bekommen«, sagte Darwin.
    »Morgen.«
    »He, warum so bald? Wir könnten morgen noch einen Schneegeist erwischen. Und ich frage mich noch immer, woher der Opalmeerschaum …«
    »Mr. Renner, das Fell sollte behandelt werden, ehe es zu faulen beginnt. Das Fleisch sollte verkauft werden, ehe es verdirbt. Man bringt kein Schneegeistfleisch oder anderes rohes Wildfleisch nach Purchase. Muß frisch gegessen werden.«
    »Oh.«
    Sie legten fünf oder sechs Meilen zurück, ehe das Schneemobil für sie zurückkam. Renner wunderte sich, weshalb sie nicht einfach biwakiert hatten … und fragte nicht. Gehen war etwas, bei dem er seine Gedanken ordnen konnte; und er hatte viele interessante Gedanken.
     
    Boynton fluchte über die Größe des Kadavers. »Ich kann es immer noch nicht glauben. Vor fünf Jahren wurde diese Stelle bejagt. Wie lange hätte es gedauert, so groß zu werden?«
    Die Brüder hatten nur gegrinst und weitergemacht. Es gab wirklich genug Arbeit für vier. Sie hatten ein Feuer gemacht, sie hatten Holz geschnitten und ein Gestell gemacht, um den Kadaver darüberzuhängen. Das Licht der Abenddämmerung schwand, und das kochende Fleisch roch wundervoll. Das war eine Sache des Stolzes. Man verzehrte das Fleisch, wenn man einen Geist erlegt hatte, sagten sie ihm. Wenn man Pech gehabt hatte, machte man Dosen auf.
    Renner sprach in seinen Taschencomputer, ohne zu wissen, ob es ankommen würde: »Ich fühle mich irgendwie hereingelegt, weiß aber nicht wieso und warum. Da müßte mehr dran sein. Aber wir kehren morgen nach Zion zurück, sofern ich nicht einen Ausweg finde.«
    Er schloß den Computer. Er war heißhungrig. Das Fleisch würde noch eine Stunde brauchen, um durch zu sein. Würde es so schmecken wie bei dem Dinner im Palast?
    Vielleicht weniger gut gewürzt und weniger gut gekocht, aber frischer. Und als ›Soße‹ kamen noch Erschöpfung und Hunger hinzu. Vier Männer würden sich anstrengen, um bei so viel Fleisch eine Lücke zu hinterlassen.
    So viel Fleisch. Er klappte den Computer wieder auf. Verdammt, das Schiff würde sich bereits halb dem Horizont genähert haben. »Der Geist war wohlgenährt. Warum hat er nicht angegriffen wie der, den wir im Palast beobachtet haben? Ich habe kein Herz verletzt. Er hat zu lange gelebt. Er benahm sich … wie unter Drogen. Auch die Scott-Brüder schienen nicht

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