Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
ich auch. Aber natürlich erinnern sie sich nicht daran.«
    Bury warf ihr einen raschen Blick zu, aber sie hatte sich wieder den holographischen Darstellungen zugewandt.

3. Jock
Als wir den Engeln sagten:
»Beugt euch in Verehrung vor Adam!«
beugten sich alle außer Iblis.
Er war einer der Dschinni und rebellierte gegen das Gebot seines Herrn.
Und dennoch nehmt ihr ihn und seine Nachkommenschaft als eure Freunde.
    AL-QUR’AN
    »Diesen Weg!« sagte Jennifer Banda. Sie führte sie in einen mit Fenstern versehenen Raum im zweiundzwanzigsten Stock, der sich fast durch die ganze Länge des Instituts erstreckte. Ein Dutzend Leute in den zwanziger Jahren saßen an Tischen oder gossen sich Kaffee ein aus einem Krug der Imperial Autonetics.
    Eine Wand des Raumes hatte bis zum Boden reichende Türen, die auf eine Veranda führten, die wie ein Balkon über den Strand weit unten hinausragte. Der frische Wind roch nach Meereswasser.
    »Eine beachtliche Aussicht«, sagte Ruth Cohen.
    Kevyn Renner nickte zerstreut. Die Atmosphäre war eigenartig. Ein Dutzend graduierter Studierender. Sie alle wußten, daß Kevin Renner und Horace Bury auf Splitter Alpha gewesen waren – und sie sahen alle entweder einander an oder auf eine eindrucksvolle Aussicht, die sie bestimmt schon kannten.
    »McQuorquodale. Philosophic Journal, vor etwa sechs Monaten«, sagte jemand. »Untersuchungen über einen brummenden Drachen in Bewegung.«
    »Aber das ist nicht mein Gebiet.«
    »Es wird noch nachgeprüft werden. Verlaß dich drauf!«
    Jennifer führte sie auf den Balkon hinaus. Renner trat ans Geländer und sah hinüber. Dann merkte er, daß Ruth Cohen in Nähe der Tür geblieben war.
    »Akrophobie?«
    »Vielleicht ein wenig.« Sie setzte sich an einen Tisch nahe der Wand, und kurz danach rollte Bury seinen Stuhl hin zu ihr.
    Renner lehnte sich an die Brüstung und genoß die Aussicht, während er auf die Gespräche hinter sich lauschte.
    Eine weibliche Stimme verbreitete sich über die Bedeutung von Parasiten in Ökologien, während ihr männlicher Gefährte Interesse heuchelte. Renner erinnerte sich an ähnliche Konversationen, als er in jenem Alter war, und hatte Mitgefühl.
    Zwei Studentinnen am nächsten Tisch tranken Tee. »Ich sage immer noch, das ist nicht fair. Ich beschäftige mich mit Politischer Wissenschaft, um Gottes willen. Ich brauche nie etwas über Organische Chemie zu wissen, das ich nicht im Computer finden kann.«
    Eine andere sagte: »Das wirst du nächste Woche beweisen müssen.« Sie kicherte. »Ich wollte dir bloß helfen, Miriam Anne.«
     
    Renner setzte sich zwischen Ruth Cohen und Jennifer Banda hin. »Ein hübscher Platz.« Er kratzte sich am Kopf. »Okay, ich gebe auf.«
    Jennifer Banda hob eine Braue.
    »Dies ist das Blaine-Institut, das führende Zentrum für das Studium von Splits. Hier sind zwei Personen, die auf Splitter Alpha gewesen sind. Und niemand interessiert sich für uns.«
    »Höflichkeit«, sagte Jennifer. »Sie wurden angewiesen, Sie nicht zu belästigen.«
    »Ah!« Diese Erklärung hatte Renner erwartet. Er hatte aber dennoch das Gefühl, daß da etwas nicht stimmte.
    »Wir alle haben Ihren Film studiert, Sir Kevin. Und jeden Bericht der Imperial Autonetics, der den Splitter erwähnt.«
    »Lobenswert«, sagte Bury. »Und natürlich hatten Sie die Splits zum Studieren. Ich nehme an, daß von allem, was sie sagten, Hologramme angefertigt wurden.«
    Jennifers Antwort wurde übertönt, als das Mädchen am Nachbartisch sich an ihrem Getränk verschluckte und es mit übertriebener Vorsicht wieder hinstellte.
    »Was haben Sie gesagt?« fragte Bury.
    »Nun, wir haben eine allgemeine Geschichte des Splitters zusammengestellt«, sagte Jennifer. »Soviel Jock und Charlie sich erinnern konnten.«
    »Jock und Charlie?« fragte Ruth.
    »Jock, Charlie und Ivan waren die Gesandten von Splitter Alpha«, sagte Jennifer. »Admiral Kutuzov konnte sie nicht zurückweisen. Aber Sie müssen bedenken, daß sie nicht das ganze System repräsentieren, nicht einmal den Planeten. Nur eine Regierung oder gar bloß eine ausgedehnte Familie unter vielleicht Zehntausenden.«
    »König Peter«, sagte Bury. »Natürlich war er kein richtiger König und die Regierung nicht wirklich eine Monarchie, aber sie wählten diesen Namen in der Hoffnung, daß es für uns vertrauter klingen würde. So gut kannten sie uns schon damals.«
    Jennifer nickte. »Sie haben sicher mehr über uns gelernt als wir über sie. Sie haben drei Botschafter

Weitere Kostenlose Bücher