Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
Punkt.«
    »Menschen versuchen das Unmögliche. Das gehört zu unserer Natur«, sagte Tom Boyarski. »Sich dem Unvermeidlichen zu unterwerfen ist ein großer Teil der Splitnatur.«
    »Aber Jock hat Don Quixote wirklich geliebt«, sagte Jennifer Banda.
    »Sie liebten die persische Geschichte von dem Mann, der dem König sagte, er würde ein Pferd singen lehren«, sagte Tom.
    »Und vielleicht verstanden sie es intellektuell. Aber nicht im Bauch.« Er lachte. »Das ist alles in Ordnung. Auch wir wissen eine Menge über sie, aber tief im Innern sind sie immer noch ein großes Geheimnis.«
    »Und werden es immer sein«, sagte Miriam.
    »Nein«, erklärte Tom. »Beim nächsten Mal werden wir über sie das erfahren, was wir studieren müssen. Nächstes Mal finden wir es heraus.«
    »Nächstes Mal«, sagte Bury. »Planen Sie eine neue Expedition zum Splitter?«
    Tom machte ein überraschtes Gesicht und lachte dann. »Ich habe nicht die Mittel dafür.« Einen Augenblick lang mußte er es erwogen haben; aber er war nicht jung genug, um das anzuregen, was Bury wirklich tat. »Niemand kann das«, sagte er.
    »Zumindest niemand, den ich kenne. Aber früher oder später muß es jemand tun.«
    Jennifer Bandas Computer schlug an. Sie sah überrascht aus, stand aber auf und sagte: »Entschuldigen Sie mich! Ich sollte Sie wieder in Lady Blaines Büro bringen.«
    Bury setzte seinen Rollstuhl in Bewegung. Renner erhob sich und sagte: »Sie verstehen nicht. Und das ist die Wahrheit. Der Narrenpunkt dürfte versagen.«
     
    Statt der Empfangsdame war eine andere Frau da, jünger, blond und kostbar gekleidet, vor Lady Sally Blaines Büro. Renner hatte ein Bild von Glenda Ruth Fowler Blaine gesehen, aber das wäre nicht nötig gewesen. Sie hatte dieselben feingeschnittenen Züge und durchdringenden Augen wie ihre Mutter. »Sir Kevin, Eure Exzellenz!« sagte sie. »Ich dachte, ich würde mich selbst vorstellen, ehe meine Eltern das ganz formal täten.« Ihr Lächeln war ansteckend. »Kevin, ich freue mich, Sie kennenzulernen. Eure Exzellenz, wußten Sie, daß mein Bruder nach Ihrem Piloten benannt wurde?«
    »Nein, meine Lady …«
    Sie nickte. »Kevin Christian. Wir nennen ihn meistens Chris. Mama liebt es nicht, wenn wir über Familienangelegenheiten schwatzen. Haben sie Ihnen das jemals gesagt, Kevin? Aber Sie haben es jedenfalls vermutet. Kevin, ich habe noch den Taufbecher, den Sie geschickt haben. Ich danke Ihnen und ich danke auch Eurer Exzellenz! Etwas Derartiges hat es seit Jahren nicht mehr zu kaufen gegeben.«
    »Es wurde in unseren Werkstätten hergestellt, meine Lady«, sagte Bury. »Ich bin erfreut, daß Sie sich erinnerten.«
    »Er spendet immer noch die wohlschmeckendste Milch auf Sparta.« Glenda Ruth zeigte auf die Darstellung der Wanduhr mit den dunklen und hellen Gebieten Spartas. »Sie warten auf uns. Oh, ich sollte es nicht sagen, aber ich hoffe, daß Sie auf eine Überraschung gefaßt sind.« Sie hielt die Tür auf für Burys Rollstuhl.
    Es lag etwas in Jennifer Bandas Lächeln, als sie und Glenda Ruth sie in das Büro von Lady Blaine führten. Beide Blaines zeigten das gleiche verschwörerische Lächeln. Der Hauch von Mysterium zerrte an Renners Nerven.
    Da war noch jemand im Zimmer.
    Er stand langsam von seinem merkwürdig konstruierten Rollstuhl auf und verbeugte sich. Ein haariger, grinsender, buckliger Zwerg, nicht nur klein, sondern auch grotesk mißgestaltet. Man starrt einen Zwerg nicht an, und Renner beherrschte seine Miene, verlor sie aber völlig, als sich der Fremde bückte. Sein Rückgrat ruckte, an zwei Stellen gebrochen.
    Der Verstand würde das auf den ersten Blick immer falsch verstehen.
    Das Wesen war viereinhalb Fuß groß. Es war behaart. Die braunen und weißen Markierungen waren noch sichtbar, obwohl sie meist zu Weiß verblaßt waren. Auf der rechten Seite war ein großes Ohr und auf der linken kein Platz für eines. Die massiven Schultermuskeln verliefen direkt zu Knollen oben auf dem mißgestalteten Schädel. Es gab keine schlanken rechten Arme. Das delphinartige Grinsen war bloß die Gestalt seines Gesichtes.
    Renner schnappte nach Luft. Einen Moment lang konnte er die Augen nicht davon wenden … und dann dachte er an Bury.
    Horace Burys Gesicht war völlig verfärbt. Er hatte den Behälter im Arm seines Liegestuhls geöffnet, aber seine Hände zitterten zu sehr, als daß er mit dem diagnostischen Ärmel zurechtkommen konnte. Renner schob ihn an die rechte Stelle. Das System begann sofort,

Weitere Kostenlose Bücher