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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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geschickt – einen Meister und zwei Vermittler. Ruth, wissen Sie über Meister und Vermittler Bescheid? Die Splits sind eine differenzierte Species mit einer Menge verschiedener Kasten. Die Meister geben die Befehle, und die Vermittler sprechen für sie. Jedenfalls haben sie den Meister ›Ivan‹ genannt – vielleicht, weil Admiral Kutuzov Chef der Expedition war und sie dachten, die Russen wären im Imperium Meister – und die Vermittler bekamen die Namen Jock und Charlie. Ivan starb als erster, hat aber nie viel gesagt außer durch die Vermittler, so daß wir nicht viel von ihm gelernt haben. Dann machten wir jedenfalls, wie Seine Exzellenz es sagte, Holos von allem, das wir konnten. Natürlich gab es nicht viel Detail, wenn man einige Zyklen zurückgeht.«
    »Zyklen«, sagte Ruth. »Ich habe in der Schule viel darüber gesehen. Das ist ungefähr alles, woran ich mich bezüglich Splits erinnere.«
    »Nur allzu richtig«, sagte Renner. »Alles über den Splitter waren Zyklen. Zivilisationen erheben sich und fallen.«
    »Manchmal unglaublich schnell«, sagte Jennifer. »Und sie haben alles versucht! Industrieller Feudalismus, Kommunismus, Kapitalismus und Dinge, an die wir nie gedacht haben. Immerhin haben wir eine Menge Geschichten bekommen, die wir Volkslegenden nennen würden, aber nicht viel Geschichte.«
    »Die konnte es auch nicht geben«, sagte Ruth Cohen. »Es erfordert Kontinuität, um Geschichte zu machen. Die Splits können mir leid tun.«
    »Mir auch«, sagte Bury. »Wem nicht? Sie sterben in Agonie, wenn sie nicht schwanger werden und gebären können. Endlose Bevölkerungsexpansion, endlose Kriege um beschränkte Ressourcen. Manchmal fürchte ich, daß nur ich sehen kann, wie gefährlich sie das macht. Jennifer, wir haben Splitter Alpha besucht. Eine unbeschreiblich überfüllte Welt mit endlosen verwickelten Streitereien um Macht und Prestige. Man sagte uns, es würde bald zusammenbrechen, und ich habe ihnen geglaubt. Wir haben auch Zeichen einer Zivilisation im Asteroidengürtel gesehen. Jacob Buckman sagte mir, daß viele Asteroiden bewegt wurden.«
    »Ich bin überrascht, daß er das bemerkt hat«, sagte Renner.
    »Er hat das Interesse daran verloren, nachdem er es herausgefunden hatte«, bemerkte Bury.
    Jennifer lachte. Das Paar am Nachbartisch war still geworden. Zu ihm stießen zwei weitere Studenten, die so taten, als ob sie nicht lauschten.
    »Über die Asteroidenzivilisation haben wir nichts Wichtiges erfahren«, sagte Bury.
    »Überhaupt nichts«, sagte Jennifer. »Die – unsere – Splits hatten die Asteroiden nie besucht. Jock glaubte, daß die nachlaufenden Trojaner sich in einer aufsteigenden imperialen Phase befänden. Er war sich aber nie sicher.«
    »Der industrielle Feudalismus auf Splitter Alpha wird schon längst zusammengebrochen sein«, sagte Bury. »Andere Systeme werden auftauchen. Oder vielleicht nichts als Wildheit.«
    »Oh, sicher nicht«, sagte das Mädchen am Nebentisch.
    »Zirkel«, meinte Renner. »Die haben Sie nicht gesehen.» »Zirkel?« fragte Ruth Cohen.
    Ehe Renner antworten konnte, stand das Mädchen am Nebentisch auf und machte eine leichte Verbeugung. »Miriam Anne Vukcik. Politische Geschichte. Dies ist Tom Boyarski. Dürfen wir zu Ihnen kommen?«
    »Bitte sehr!« sagte Bury.
    »Kreise?« fragte Ruth wieder.
    »Die Kreise waren das erste, was man aus dem Orbit sehen konnte«, sagte Renner. »Krater allenthalben, groß und klein über ganz Splitter Alpha. Seen und Teiche. Ein schiefer Krater, der durch die seismische Bruchlinie verschoben war. Einer quer über eine Gebirgskette … Sie verstehen, was ich meine.«
    »Der große Asteroidenkrieg. Unsere Splits erinnerten sich an nichts davon«, sagte Miriam.
    »Auch sie denken in Kreisen. Zyklen. Aufund Abstieg. Bevölkerungszunahme und dann ein Krieg. Sie bewahren ihre Museen, um der nächsten Zivilisation zu helfen, sich zu formieren. Sie versuchen überhaupt nicht mehr, das aufzuhalten. Sie sind zu alt. Das geht schon zu lange so.«
    »Narrenpunkt …«, sagte Miriam.
    »O ja, der Narrenpunkt versucht es aufzuhalten.«
    »Ich glaube nicht, daß ich die Sagengestalt des Narrenpunktes verstehe. Wir haben viele Legenden über das Kommen des Messias und über verrückte Heilige; aber keine menschliche Kultur hat je alle ihre Zukunftshoffnungen auf einen Heiland gerichtet, der wahnsinnig sein mußte.«
     
    »Don Quixote?« schlug Ruth Cohen vor und grinste.
    Jennifer nickte zustimmend. »Ein guter

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