Der Ring um das Auge Gottes
darf ich Ihnen vorstellen Korvettenkapitän Ruth Cohen. Sie reist mit uns.«
Kelley entschuldigte sich und schloß die Tür.
»Meine Lady«, sagte Ruth. Sie verbeugte sich vor Rod.
Rod ergriff ihre Hand und küßte sie. »Willkommen im Institut, Commander.« Ihre Ohren wurden rot. Leicht verwirrt, dachte Rod. Das Reisen mit Kevin Renner sollte sie davon kuriert haben.
Bury setzte sich vorsichtig hin. »Wenn Sie mich entschuldigen wollen …«
»Oh, gewiß«, sagte Sally.
»Es ist lange her«, sagte Rod. »Kevin, wie ist es Ihnen inzwischen ergangen?«
»Nicht so schlecht, wie ich erwartet hatte. Übrigens kennt Ruth unser schreckliches Geheimnis. Jedenfalls das meiste davon.« Renner wandte sich an Sally. »Wir haben von Ihrem Onkel gehört. Bedaure. Er war ein guter Mann, auch wenn er mich in eine Spionagelaufbahn gezwungen hat.«
Sally nickte. »Danke. Onkel Ben wollte nie auf sich selbst Rücksicht nehmen.«
Ruth machte große Augen. »Onkel Ben – das wäre Senator Benjamin Fowler. Kevin, der Premierminister hat Sie für den Geheimdienst rekrutiert?«
Renner lachte. »Nein, das hat Lord Blaine getan. Senator Fowler erklärte einen Notfall, so daß meine Entlassung nicht klappte.«
»Was können wir für Sie tun?« fragte Rod.
»Nun, nichts, wirklich …«
»Eure Exzellenz, es ist ein arbeitsreicher Tag gewesen, und wenn ich auch verstehe, daß man um das Thema herumredet, ehe man darauf zu sprechen kommt, haben Lady Sally und ich noch viel mehr zu tun.«
»Ah, danke, mein Lord«, sagte Bury. Sein Lächeln wirkte nicht gezwungen. »Ich hoffe Sie zu überzeugen, Ihren Einfluß bei der Navy auszuüben. Mein Lord, die Blockade ist jetzt ein Vierteljahrhundert alt. Wir sind nicht einer Meinung hinsichtlich der Splits. Sie sehen günstige Gelegenheiten, wo ich Drohungen erblicke. Aber Sie haben zugestimmt, daß sie in ihrem eigenen Sonnensystem unter Verschluß gehalten wurden.
Ebenso wie Sie, Lady. Wir waren uns alle einig, daß diese Lage nicht ewig währen könnte.«
»Nun ja, das akzeptieren wir«, sagte Rod. »Wir haben einige Zeit gewonnen.«
Sally fragte: »Was wollen Sie von uns?« Sie hatte keine Lust mehr, sich um Höflichkeit zu bemühen.
»Mehr Zeit«, sagte Bury entschlossen. »Meine Lady, ich muß wissen, daß die Blockade wirksam ist. Ich wünsche selbst nachzuschauen. Ich wünsche mit denen zu sprechen, die dem Problem am nächsten stehen. Ich möchte nach Alternativen suchen, um zu sehen, was wir – was das Imperium des Menschen – tun kann, um sicher zu sein, daß die Splits sich nicht selbst befreien und durch das Reich explodieren.«
»Das ist eine enorme Sache«, sagte Rod.
Bury sagte nichts.
»Horace will Freigabe seitens der Navy, um sich aufzumachen, einen Blick auf die Narrenpunktschwadron zu werfen«, sagte Renner.
Bury nickte bedächtig. »Exakt.«
»Nicht unsere Entscheidung«, sagte Sally rasch.
Bury sah Rod Blaine fest an.
Rod spreizte die Hände ohne Achselzucken. »Wie Lady Sally sagt, ist das nicht unsere Entscheidung. Wir haben vor Jahren unsere Sitze in der Kommission aufgegeben, als wir das Institut nach Sparta verlegten. Aber bedenken Sie dies, Exzellenz: Wie könnte jemand beweisen, daß die Splits in sicherem Gewahrsam sind?«
Bury ignorierte Rods Ton. »Ich muß sehen!« Der Kaufmann sah alt aus und schrecklich erschöpft. »Ich habe das Imperium verteidigt. Ich habe die echte Bedrohung ignoriert, während ich mich darauf beschränkte, Verrat und Komplotte von Outies zu ersticken. Ungelegenheiten. Ich werde so weitermachen, aber ich muß sicher sein, daß die reale Grenze verteidigt wird. Sie denken, ich kann nie genug kriegen. Vielleicht könnten Sie sogar recht haben. Aber ich muß selbst nachsehen. Dies Recht habe ich verdient.«
Rod sah Sally an.
»Es verdient«, beharrte Bury. »Ich bezweifle, daß das Imperium sich eines tüchtigeren nachrichtendienstlichen Teams erfreut, als Kevin Renner und ich bilden. Und ich sage Ihnen, Lord Blaine, ich muß sehen …«
»Sie haben Ihren Punkt vorgetragen«, erwiderte Rod. »Ich verstehe, daß Sie es für eine ernste Sache halten.« Er blickte wieder auf Sally »Wir haben hier auch einige Entwicklungen laufen.«
Sally räusperte sich. »Rod, wir haben eine Konferenz …«
Rod sah auf die Wanduhr. »Bedaure, ich habe die Zeit davonlaufen lassen. Exzellenz, wir waren erfreut, Sie zu sehen, haben aber eine Konferenz mit einem Parlamentsausschuß. Möchten Sie sehen, was wir hier tun?«
»Gewiß,
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