Suedafrika - aromatisch vielseitig und exotisch
Das Beste aus drei Kontinenten: Europa und Asien treffen sich auf der Südspitze des afrikanischen Kontinents
Schon vor Jahrhunderten etablierte sich in Südafrika, in der sogenannten Kap-Küche, ein Kochstil, der unter dem Begriff Fusion-Küche in Europa erst vor Kurzem zum Trend wurde: die Mischung der klassisch europäischen Küche mit exotischen Aromen und asiatischem Kochstil.
Einwanderer aus Indonesien, die sogenannten Kap-Malaien, prägten die heutige Küchenkultur Südafrikas, und indische Einwanderer brachten ihre Vorliebe für Currys, Chutneys und Samoesas ein. Fügen wir die Einflüsse der niederländischen und der französischen Küche hinzu, so wundert es nicht, dass in Südafrika die typischen Potjies, die Eintöpfe der Buren, mit malaiischen Gewürzen verfeinert werden, Straußen- und Antilopenfleisch in europäischer Manier kurz gebraten serviert wird und zu indischen Sateys Wein getrunken wird.
Der Kochstil Südafrikas vereint auf ebenso unkomplizierte wie eigenständige Weise Einflüsse aus den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika und hat sich zu einer äußerst schmackhaften und vor allem abwechslungsreichen Küche entwickelt.
Für den kleinen Hunger ideal: Snacks aus der multikulturellen Kap-Küche
Südafrikanische Snacks sind oftmals recht einfach und unkompliziert. Sie reichen von schlichten Dörrfleisch-Häppchen über delikate Spießchen bis hin zu köstlich gefüllten Samoesas, Teigtaschen, die aus der indischen Küche stammen und besonders rund um die Stadt Durban sehr beliebt sind.
Paradebeispiele für afrikanisches Slowfood: Bredies und Potjies
Bredie ist der Oberbegriff für die typischen südafrikanischen Fleisch- und Gemüseeintöpfe. Sie sind zahlreich auf den Speisekarten zu finden, denn das Angebot an frischem Gemüse sowie Fisch, Fleisch und Meeresfrüchten ist sehr reichhaltig und von ausgezeichneter Qualität. Was liegt also näher, als daraus einen nahrhaften Eintopf oder eine feine Suppe zuzubereiten? Curry, Kokosmilch, Minze und Erdnussbutter geben den Gerichten ihr einzigartiges Aroma. Traditionell wurden die sogenannten Potjies – die Gerichte sind nach dem Kochgeschirr benannt – in einem gusseisernen dreibeinigen Topf, dem Potjeko, über dem offenen Feuer gegart.
Dabei folgte man, soweit es ging, den aus Europa bekannten Rezepten, die man jedoch mit anderen Zutaten, besonders um Wildbret und Geflügel bereicherte. Die Zugabe von Straußenfleisch oder Warzenschwein machte aus vielen Klassikern der europäischen Küche eigenständige Gerichte, die den exotischen Zauber Südafrikas in sich tragen.
Genüsse aus dem Garten Eden: An frischem Salat und Gemüse herrscht in Südafrika kein Mangel
Garden Route wird die Route 62 zwischen Kapstadt und Port Elizabeth genannt, und tatsächlich erstreckt sich ein wahrer Garten Eden links und rechts dieser Straße. Das subtropische Klima und die fruchtbaren Böden sind für den Anbau von Gemüse, Salat und Obst wie geschaffen.
Zwischen Weinbergen, Zitrus- und Apfelplantagen wachsen am Westkap Zuckerschoten, Bohnen, Tomaten, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Möhren. Auch Moroho, ein wildes, dem Blattspinat ähnliches Gemüse, das auch als Salat verwendet werden kann, wächst hier.
Salate sind beliebte Sommermahlzeiten. Häufig werden sie mit einem Dressing aus zerdrücktem, hart gekochtem Eigelb, Rotweinessig, Öl, etwas Senf, Salz und Zucker gereicht.
Die Säulen der südafrikanischen Küche: Chutneys & Saucen
Eigentlich bedeutet Chatni auf Hindi „zum Lecken“ – und das passt fabelhaft zu den fruchtigen, süß-sauren und bisweilen feurig-scharfen Chutneys, die am Kap beinahe zu allem gegessen werden. Die Südafrikaner tauchen gegrilltes Fleisch oder Fisch in die herbe Konfitüre, rühren sie in Eintöpfe oder tunken ihren Lieblingssnack Biltong hinein. Das berühmteste Chutney ist das von „Mrs. Ball’s“, das man schon fertig in Flaschen kaufen kann. Köstlicher ist natürlich das selbst gemachte: Dann verkochen reife Früchte oder Gemüse stundenlang mit Zucker, Essig und aromatischen Gewürzen zu einer festen Konfitüre. Meist werden große Mengen auf Vorrat gekocht. Ihre vollen Aromen entwickeln die Chutneys übrigens erst nach ein paar Tagen Lagerung in kühlen dunklen Räumen.
Auch die südafrikanischen Saucen, die zu Gegrilltem, Reis und Gemüse serviert werden, basieren auf fruchtigen Aromen. Sie werden mit Nüssen und asiatischen Gewürzen wie Koriander, Chili und Curry verfeinert – und sind so ganz der
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