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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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das, Horace! Eide sind eine Sache und Kriegsgerichte eine andere. Schauen Sie es so an: Wenn es zum Allerschlimmsten kommen sollte – wenn etwa eine Expedition wirklich loszöge und einen Meister und seinen Haushalt zurückbrächte. Oder wenn ein Splitschiff durch die Sprungpunkte käme und bis Neu-Cal, und es bis zu persönlich geführten Interviews mit den stellaren Nachrichtenmedien käme. Es könnte politisch unmöglich sein, diese einfach zu tilgen. Sie haben doch solche Gedanken gehabt, nicht wahr?«
    »Allerdings. Ein Splithaushalt mit einem Mittler, der schwört, daß sie ihre Krieger – und Bastler – daheim gelassen hätten.«
    »Aber jetzt könnten wir sie sterilisieren, ohne sie zu verletzen. Das ist besser, Horace. Warum legen Sie sich jetzt nicht schlafen? Der Geheimdienst erwartet, daß wir morgen klare Augen haben und quicklebendig sind.«
    Der Blick, den Bury ihm zuwarf, hätte eine steinerne Statue mit Mitleid oder zumindest Furcht erfüllt.

4. Veto
Ich habe gelebt, um Gott zu danken, daß alle meine Gebete nicht beantwortet wurden.
    JEAN INGELOW
    Der weibliche Obermaat war sichtlich beeindruckt. Bury nahm an, daß sie noch nie einem Kaiserlichen Magnaten begegnet war. Sicher war sie nicht mit seinen Titeln vertraut. Aber dennoch verhielt sie sich sachlich und ignorierte den Umstand, daß Bury zehn Minuten nach seinem Termin warten mußte.
    »Captain Cuningham wird Sie jetzt empfangen, Eure Exzellenz«, sagte sie. »Ich bedaure die Verzögerung. Wir sind diese Woche wirklich sehr beschäftigt gewesen. Ich habe so etwas noch nie erlebt.« Sie stand auf und öffnete die Tür zu Cunninghams Büro, als Bury seinen Rollstuhl dahinlenkte.
    In fünfundzwanzig Jahren hatte Bury nur drei Abwehroffiziere gehabt. Er hatte keine Mühe, Captain Raphael Cunningham zu erkennen. Sie waren einander nie begegnet, aber es hatte holographische Mitteilungen gegeben. Cunningham sah aus wie ein Kind. Ein Kopf so rund wie eine Kegelkugel, umkränzt von flaumigem Weiß, und eine Knopfnase und aufgeworfene Lippen. Bury wußte alles, was über Cunninghams Hintergrund und Laufbahn veröffentlicht worden war. Auch das, was er außerdem über die Kindheit und Familienverhältnisse des Offiziers wußte, hätte seinen Abwehroffizier aufgeregt haben können oder nicht. Vermutlich erkannte die Marine, daß Bury nur wenig dem Zufall überließ.
    Seine Nachforschungen waren enttäuschend, wenn auch nicht überraschend gewesen. Es gab wenige Druckmittel gegen Raphael Cunningham. Seine vierzigjährige Marinelaufbahn war nicht besonders glänzend, aber sicher untadelig. Burys Agenten hatten den Verdacht, daß Cunningham seiner Frau nicht ganz treu gewesen wäre, konnten das aber nicht beweisen.
    Narren, dachte Bury. Der Navy kam es mehr auf Äußerlichkeiten an als auf Realität.
    Es war anstrengend, in Spartas Schwerkraft zu stehen, aber Bury schaffte das, ohne eine Miene zu verziehen. Er verbeugte sich leicht. Schon vor langer Zeit hatte er gelernt, auf eine Geste zu warten, ehe er einem Kaiserlichen Offizier die Hand reichte.
    Cunningham lächelte breit, trat hinter seinem Pult hervor und kam Bury entgegen. »Exzellenz, es ist mir ein Vergnügen, Sie nach all diesen Jahren kennenzulernen.« Sein Händedruck war kurz, aber fest.
    So, dachte Bury. Man läßt mich zehn Minuten warten, aber seine Sekretärin entschuldigt sich. Er wird mich auf halbem Wege treffen. Captain Cunningham ist ein sehr korrekter Mann.
    »Exzellenz, ich gestehe, daß ich nie erwartet habe, Ihnen persönlich zu begegnen.«
    »Bedauerlicherweise erlaubt mir meine Arbeit nicht, Sparta oft zu besuchen.«
     
    »Ich habe mir gestattet, Kaffee zu bestellen.« Cunningham berührte ein in seinem Pult eingelegtes Quadrat, und eine Ordonnanz kam mit einem Tablett herein. Er stellte eine große Navy-Kanne auf Cunninghams Tisch und eine kleinere Tasse mit schwarzem türkischen Kaffee an Burys Ellbogen.
    »Ich danke Ihnen.« Bury hob seine Tasse. »Auf unsere weitere Zusammenarbeit!«
    Cunningham sagte: »Das ist mein aufrichtiger Wunsch.«
    Bury nippte an seinem Kaffee. »Natürlich könnte Zusammenarbeit ein zu starker Ausdruck sein. In Anbetracht der Kosten und Erträge …«
    Cunningham runzelte die Stirn. »Ich nehme an, daß ich nicht alle Kosten kenne, aber hinsichtlich der Erträge gestehe ich einige Verwirrung, Exzellenz. Wir haben nicht viel außer Ehren zu geben. Ihre Arbeit bei der Affäre von Maxroys Purchase verdient Lob, aber Sie haben weitere Ehrungen

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