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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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unseren Schultern. Ich habe gar nicht daran gedacht, Jennifer zu fragen; sie hat ihr ganzes bisheriges Leben auf dies hingearbeitet. Aber du …«
    Er hatte die Kursänderung fertig eingegeben. Es erklang ein Warnton, und dann fühlten sie leichte Beschleunigung. Die Hecate war jetzt unterwegs zu MGC-R-31. Freddy entspannte sich in seinem Sessel, ermüdet, aber ohne sie anzusehen.
    Hat nicht gewartet. Hat nicht gründlich darüber nachgedacht.
    Hat mir einfach vertraut und sich gerührt.
    Und sie sah, daß es ihn zerbrechen würde. Er würde im Laufe der Jahre genesen, beinahe; aber sein Bild der Frauen seiner Klasse würde durch eine Periode schrecklicher Frustration gefärbt sein, während sein Leben sich durch den missionarischen Drang einer starken Frau verbogen hatte.
    Sie wettete mit sich selbst, was keineswegs trivial war, und sagte: »Ich werde in deine Kajüte umziehen, wenn dein Angebot noch gilt.«
    Er blickte auf und suchte nach möglichen Antworten, während er seine Überraschung verbarg. Sie behielt eine feierliche Miene bei, ein wenig unbehaglich. Freddy nickte, lächelte und ergriff ihre Hand. Fürchtete sich immer noch zu sprechen.
     
    Chris Blaine erinnerte Kevin an jemanden. Natürlich an Captain Roderick Blaine, aber auch noch an wen anders … Und schließlich fiel es ihm ein, als Chris ruhig an einem Fenster stand. Kevin hatte den Oberfähnrich Horst Staley gesehen, wie er Murchesons Auge anschaute, das sich vor dem Kohlensack leuchtend abhob wie ein einzelnes rotglühendes Auge in einer Mönchskutte, unmittelbar ehe die MacArthur in das eigentliche Murchesons Auge hineinsprang.
    Und Chris tat sich gütlich an dem Kapuzenmann. Dann ging er nach hinten zwecks Frühstück, während Kevin an seiner Station brütete.
    Warum Horst? Horst Staley, der auf Split Alpha zuviel gelernt hatte und dafür gestorben war – vor achtundzwanzig Jahren. Die beiden hätten einander nie begegnet sein können.
    Sie waren bestimmt nicht verwandt. Chris Blaine sah aus wie sein Vater, quadratisches Gesicht, feines blondes Haar, kleine irische Nase … die seines Vaters war natürlich gebrochen … während Horst Staley plakativ schön war, dreieckiges Gesicht, lang, kräftige Muskeln, fallende Schultern.
    »Ah!«
    Horace Bury blickte auf. »Was?«
    Chris Blaine kam gerade in Hörweite. Renner konnte seine Stimme hören. Er sagte: »Nur ein flüchtiger Gedanke.«
    Als sie sich ihren Stationen näherten, hörte Renner Trujillos Stimme, fröhlich, musikalisch und kaum vernehmbar. Dann erhob sich Blaines Stimme über das Summen der Schiffssysteme. »Wenn Sie nicht nach Skandalen geforscht hätten würden die Lamettahengste seit Jahren nichts von den Attrappenschiffen gehört haben. Die sehen so harmlos aus.«
    »Ich kann mich dessen nicht rühmen. Ich war bloß hinter dem Skandal her.«
    Sie kauten beide noch Frühstücksriegel. Der für Joyce Trujillo bestimmte Sessel stand etwas abseits, mit einem Blick auf verschiedene Schirme, aber ohne Steuerorgane. Blaine nahm seinen Platz als Copilot ein. Renner wartete etwas und fragte dann: »Chris, wie kommen wir voran?«
    »Siebzig Stunden unterwegs und volle Fahrt. Ich werde den Schub drosseln« – peng – »jetzt. Dann können wir den Außentank abwerfen und antriebslos gleiten, bis wir uns dem Sprung zu dem roten Zwerg nähern. Zweihundertsiebzehn Stunden, falls sich der Spungpunkt nicht bewegt hat. In diesem Fall ist beim Lunch die Hölle los.«
    »Ich wäre dafür, den Tank zu behalten und nachzufüllen. Das wäre sicherer.«
    Blaine nickte.
    Während der nächsten fünf Minuten sank der Schub von Standardschwere auf 0.05 Ge, gerade genug, um verschüttete Flüssigkeit aus der Luft zu ziehen. Renner wartete das ab und sagte dann: »Leutnant, Sie haben das Steuer.« Und er ging nach hinten zum Kaffeetrinken.
    Es überraschte ihn nicht, daß Bury hinter ihm hergeschwebt war. Er fragte: »Türkisch?«
    »Bitte. Sie haben – Blaine das Kommando meines Schiffs überlassen. Ist das klug?«
    »Wir sind knapp hinter Dagdas Orbit im Neu-Cal-System im freien Fall. Was könnte da passieren? Outies? Heliumblitz im Motor? Sie wissen, er hat Marineausbildung.«
    »Ja.«
    »Wie ich.«
    »Ja, Kevin. Was war es, das er nicht mithören sollte? Oder war es die Trujillo?«
    »Oh … etwas nagte an mir und reizte mich. Schließlich habe ich es erkannt. Sie werden sich nicht an den Oberfähnrich Horst Staley erinnern. Er war ein idealer Seeoffizier, hübsch, imponierend, die Art, wie man

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