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Der Ring um das Auge Gottes

Der Ring um das Auge Gottes

Titel: Der Ring um das Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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gegangen. Warum willst du jetzt nicht mit mir schlafen?‹«
     
    »Oh, das wußte ich nicht. Ich meine, ich weiß, was passiert ist, seit wir Sparta verließen. Oder was nicht passiert ist. Glenda Ruth, kein Wunder, daß er durchdreht! Ich meine …« Jennifer hielt inne.
    »Ich weiß, was er jedes Recht hatte zu erwarten.«
    »Nun gut. Also warum? Eine schlechte Erfahrung zum erstenmal?«
    »Nein.« Glenda Ruths Stimme war sehr leise. »Keine üble Erfahrung.« Schweigen. Dann: »Du hast Splits studiert.«
    Jennifer lächelte. »Aber ich wurde von einem rein menschlichen Orchester aufgezogen.«
    »Richtig. Ich habe von den Splits Verhaltensweisen angenommen. Bedenke, daß ich Paarung verweigern kann. Von zwölf bis siebzehn Jahren habe ich mich ganz einfach darüber gefreut. Und dann bedenke, daß ich mich weigern kann, schwanger zu werden.«
    »Freddy?«
    »Ja, gewiß. Ich kenne ihn, seit wir eine gemeinsame Reise gemacht haben. Und wir hatten gerade knapp einen Monat … eben genug für uns beide, um unsere Körper kennenzulernen. Etwas, das ich nicht von den Splits hätte lernen können, Jennifer. Ich wünschte, ich könnte ihm all das sagen.«
    Jennifer hatte sich wie eine Marionette in ihrem Stuhlgeflecht zusammengefaltet. »Ruth, ich habe noch von keinem Problem gehört.«
    »Manchmal dauert es eine Weile, bis ich Bedenken bekomme. Besonders mit vagen düsteren Stimmungen. Weißt du?«
    Glenda Ruth hatte sich abgewandt und schaute in einem Bildschirm das Universum an. »Meine Eltern denken, daß es nicht richtig ist, einen Bettpartner zu wählen, ehe ich verheiratet oder zumindest verlobt bin. Aber sie sind sich nicht sicher. Also kann ich damit leben. Freddys Eltern sind sich da sicher. Aber auch damit kann ich leben.«
    Glenda Ruth wandte sich wieder um. »Aber Freddy ist sich vielleicht halb sicher, daß seine Eltern recht haben. Und es war zwei Monate nach der Reise, bis ich das erkannte, während ich mit ihm tanzte. Und das wäre alles. Aber ich bin dir wirklich dankbar, daß du mir zuhörst.«
    »Okay.«
    »Und du hast Verständnis. Nur ein verdammter Split-Experte könnte sich dies anhören, ohne mir einen Beichtvater zu schicken. Okay. Ich schlafe mit Freddy, weil wir heiraten werden, oder es ist, weil ich eine Schlampe bin. Ich bin nicht sicher, ob ich ihn heiraten will; und ich bin nicht sicher, ob ich es nicht bin. Beides wäre okay, aber ich bin unentschieden, darum …«
    »Kein Mann würde diese Art von Argumentation verstehen.«
    »Freddy ist nicht blöd. Er würde verstehen, wenn ich es richtig sagen könnte. So grüble ich immer noch. Verdammt!«
    »Er würde dich heiraten …«
    Glenda Ruth grinste. »Auf Knall und Fall. Aber – schau – mein ganzes Leben …«
    »Alle achtzehn Jahre.«
    »Nun, für mich ist es eine Lebenszeit.« Der arme Charlie hat nicht viel länger gewährt, dachte Glenda Ruth. »Mein ganzes Leben lang hatte ich jemanden, der mir sagen konnte, was ich zu tun hätte. Der das Recht dazu hatte. Jetzt habe ich so etwas nicht. Ich habe jetzt mein eigenes Geld zur Verfügung und bin dem Gesetz nach eine Erwachsene. Freiheit! Das ist wundervoll. Was ich als Letztes bräuchte, wäre ein Gatte.«
    »Vielleicht ist es so besser. Du hältst den Ehrenwerten Freddy bestimmt interessiert.«
    »Oh, verdammt, so sieht es doch aus, nicht wahr? Er hat es nicht gesehen, aber …«
    »Es wird in Ordnung kommen. Heute nacht der letzte Sprung. In drei Wochen werden wir auf Neu-Schottland sein. Freddy kann ein anderes Mädchen finden.« Jennifer grinste.
    »Das gefiele dir auch nicht? Liebes Kind, du bist in etwas, das die Navy eine unhaltbare Position nennt.«
     
    Ihre Kajüte war klein, wie alle Kajüten auf der Hecate . Die einzige geräumige Kajüte gehörte Freddy. Natürlich erwartete er, daß sie diese mit ihm teilen würde.
    Warum nicht? fragte sie sich. Ich liege wach und denke darüber nach. Es ist nicht so, daß ich meine Pillen nicht hätte, oder daß Freddy irgendeine Krankheit hätte. Es ist nicht so, daß ich es nicht tun könnte. Ich brauche nur an seine Tür zu klopfen.
    Vielleicht werde ich ihn verlieren. Könnte er nicht ersetzt werden? Ich kann einen beliebigen Fremden aus einer Menge nehmen und feststellen, ob er gesund, vertrauenswürdig, intelligent, geil, verdreht, fügsam ist. Ich höre Frauen sagen, daß sie Männer nicht verstehen – und ich möchte kichern …
    Es gab einen scharfen Ruck, und sie fühlte sich unwohl und verwirrt. Irgendwo im Hinterkopf erkannte

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