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Der Ring von Ikribu

Titel: Der Ring von Ikribu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David C. Smith & Richard L. Tierney
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Editor dieser Serie machten, als auch, dass sie mir gestatteten, die Geschichte von der Erschaffung der Roten Sonja zu erzählen.
    Ich wünschte nur, Robert E. Howard könnte Smiths und Tierneys im hyborischen Zeitalter handelnde Erzählung lesen: von der magischen Szenerie des Anfangs bis zum schwertklirrenden Ende.
    Ich glaube, sie würde ihm gefallen.
     
    Roy Thomas

 
     
PROLOG
     
    Der Zauberer saß auf seinem hohen Thron, die Ellbogen auf die Knie und das Kinn auf die hochgestreckten Finger gestützt. Tief in den Höhlen flammten und flackerten seine Augen wie teilweise von Gewitterwolken verdeckte Blitze. Wie immer trug er ein schwarzes Gewand von dem einfachen, früher üblichen Schnitt. Trotz seiner unauffälligen Haltung zog er sofortige Aufmerksamkeit auf sich. Würziger Rauch stieg aus Kohlenbecken in seiner Nähe auf. An den Wänden glommen dicke Fackeln, und auf kleinen Tischen brannten Öllämpchen. Trotzdem wirkte das Turmgemach finster, und fast greifbar hing Zauberei in der Luft: der Geruch von geheimnisvollen Pulvern, giftigen Kräutern und modrigen Büchern.
    Der schwarzgewandete Hexer verharrte stumm, und doch spürte der Mann, der vor ihm stand und sich hilflos und ungeschützt fühlte, in diesem drückenden Schweigen all die Wut eines nahenden Sturmes. Die blitzenden gelben Augen sprachen deutlicher, als Worte es vermocht hätten.
    Schließlich brach der Zauberer die Stille.
    »Ihr habt mich enttäuscht!« Die zischelnde Wisperstimme war beherrscht, ja gar geduldig, und doch vibrierte sie von Bösartigkeit. Kein Echo fand sie in dem Gemach. Sie schien nicht weiter zu tragen, als zu den Schatten jenseits des flackernden Lichtes.
    »Ihr habt mich enttäuscht, Herzog Pelides. Trotz all Eurer hochtrabenden Worte und großen Versprechen habt Ihr in den drei Monaten, die Ihr mir dient, nichts erreicht.«
    Herzog Pelides wusste keine Antwort auf diese Anschuldigung. Aber wütender Stolz regte sich in ihm, ein Gefühl zorniger Hilflosigkeit darüber, dass dieser als Zauberer bezeichnete Leichnam es wagte, seine Ehre zu beschmutzen.
    »Wo ist das, was zu suchen ich Euch anstellte?« fuhr der Hexer unerbittlich fort. »Wieso habt Ihr es nicht gefunden, wie Ihr versprochen habt?«
    Pelides’ Gesicht verfärbte sich, seine schweren Kriegerhände ballten sich an seinen Seiten, seine Wut wuchs, und er trat näher an den Zauberer heran, um ihm und seinen Schatten Trotz zu bieten. »Und was ist mit Euch, Asroth?« fragte er hitzig. »Während dieser drei Monate hat Eure vielgerühmte Zauberkunst Euch nicht gezeigt, wo der Ring ist, außer, dass er vielleicht in Südkoth sein könnte. Ha! Ist Euch klar, wie viele Meilen der Süden Koths umfasst? Wie viele Städte, Ortschaften und Burgen ich durchsuchen müsste?«
    »Schweigt!« Das Wort hallte wie ein Eisengong. Asroth erhob sich von seinem Thron und stand hochaufgerichtet auf dem Thronpodest. Voll Zorn und Hohn funkelte er auf Pelides hinunter. Sein runzliges Gesicht mit den eingefallenen Wangen, der dünne Hals, die knochigen Hände, das alles sprach gegen die wahre Macht in ihm – die jahrhundertealten Zauberkräfte. Doch trotz seines übermenschlichen Alters duldete Asroth kein Versagen bei anderen und war schnell mit Bestrafung zur Hand.
    »Ich habe Euch genug Zeit gelassen, Pelides – mehr als genug. Ich gab Euch nicht so viel Gold, dass Ihr Eure Truppen auf gut Glück plündernd und schändend durch das Land streifen lasst. Hättet Ihr sie besser angehalten und dem vermutlichen Ziel näher gebracht, könntet Ihr jetzt vielleicht Erfolg verzeichnen. Pelides, ich habe genug von Eurer Unfähigkeit!«
    Pelides’ Wut wich Furcht, dem Gefühl, dass ihm Gefahr drohte.
    »Aber – vielleicht gibt es den Ring gar nicht!« rief er. »Wenn es ihn gäbe, hätten doch gewiss andere Zauberer ihn längst gefunden.«
    »Es gibt den Ring, Narr, daran besteht kein Zweifel. Er ist wirklicher als Ihr oder ich – als diese gesamte Rasse wimmelnder Würmer, die sich Menschheit nennt. Er hat Acheron überlebt und selbst die Königreiche von Atlantis. Er ist älter als dieser Onyxthron, als diese Festung, älter selbst als diese Berge! Viele Zauberer lange vor mir hatten ihn in ihrem Besitz und verloren ihn, weil seine Geheimnisse über ihren Verstand gingen und der Wille seines finsteren Geistes größer als ihrer war. Habt Ihr Euch eingebildet, Pelides, dass Ihr, ein gewöhnlicher Sterblicher, ihn finden könntet, indem Ihr bloß durch die Gegend galoppiert, Eure

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