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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Melko
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zwischen Pumpe und Motor. Manuel blättert schon in der Bedienungsanleitung; irgendetwas Hilfreiches muss hier doch drinstehen, denkt er noch, als er auch schon eine schematische Darstellung der Pumpe gefunden hat, nur leider aus dem falschen Winkel.
    Trotzdem weiß Quant, die die Perspektive blitzschnell im Geist verschoben hat, was zu tun ist. Sie sagt ihm, wo er ziehen, wo er drücken soll, und Sekunden später ist der Schaden behoben.
    Zurück im Führerhaus dreht sie den Nothahn auf und startet den Motor. Er reagiert nicht. Sie tippt auf die Wasserstoffanzeige. Eigentlich müsste er doch reagieren. Sie versucht es noch einmal. Diesmal stirbt der Motor nach einem kurzen Keuchen ab. Erst beim dritten Mal springt er an, und Quant steigt aufs Gas.
    Vorhin ging es schneller voran.
    Zu langsam, meint Quant, die unser aktuelles Beschleunigungsprofil mit dem früheren verglichen hat.
    Was ist da los?, fragt Manuel. Vielleicht sind irgendwelche Partikel in die Pumpe eingedrungen?
    Quant schüttelt den Kopf. Das ist kein Raumschiff.
    Plötzlich macht der Arboroboter einen Satz nach vorne, der Motor zischt und faucht. Mittlerweile steht Quant einfach auf dem Gas, obwohl ihr Kopf immer wieder gegen die Decke knallt. Irgendetwas verstopft die Wasserstoffzufuhr, irgendetwas, das sie mit Gewalt fortspülen will.
    Wer auch immer uns da verfolgt, hat uns in zwölf Minuten eingeholt, sendet Manuel. Bis zur Ankerstation brauchen wir zweiundzwanzig Minuten.
    Strom nickt, während er das Führerhaus nach potenziellen Waffen absucht. Wir wissen nicht, ob sie bewaffnet sind. Wir wissen nicht, ob es sich um eines oder mehrere Fahrzeuge handelt. In beiden Fällen könnten sie uns zum Anhalten zwingen. Zugleich stellt er fest, dass sich hier fast nichts als Waffe verwenden lässt.
    Meda, den Blick starr nach vorne gerichtet, vergleicht die Ankerstation mit ihrem Pendant am Amazonas. Damals, im Dschungel, eingekreist von zahllosen Bäumen, konnten wir gar nicht ermessen, wie groß diese Bauten eigentlich sind.
    Für Manuel gleicht die Station einer riesigen Hand, vom Ring in die Erde gerammt, um sich zu stabilisieren. Strom sieht in dem Gebäude vor allem unermessliche Kraft, Quant erinnert sich an die wunderschöne dreidimensionale Karte der Amazonasstation mit ihren vielen farblich codierten Ebenen, die sich kilometertief in den Erdboden bohrten. Nur Meda entdeckt das kleine Metallgebäude im Schatten des Aufzugs. Was Moira zu dieser Assoziationskette beigetragen hätte, wissen wir nicht.
    Da vorne, der Nebeneingang!, ruft Meda.
    Tatsächlich, mitten in der Wüste steht ein einzelnes, flaches Gebäude, ein weiterer Zugang zum Untergrundlabyrinth der Station. Und bis dorthin sind es nur noch ein paar Kilometer.
    Quant nickt. Das können wir schaffen.
    Meter für Meter arbeitet sich der Traktor vor, durch tiefen Sand, über kantige Felsen. Hinter uns erkennen wir mittlerweile ein Dutzend Fahrzeuge, von denen sich zwei weit abgesetzt haben und vorausfahren.
    Benzinverbrenner, meint Strom. Leto meint es wirklich ernst.
    Ein paar Hundert Meter bis zum Nebeneingang. Ein paar Hundert Meter zwischen dem ersten Verfolger und uns.
    Ein dumpfer Schlag, plötzlich kommt der Traktor zum Stehen. Der Motor ist tot.
    Raus hier! Wir müssen rennen!, sendet Strom. Er reicht Eliud an Manuel weiter, der schon abgesprungen ist, steigt selbst aus, hebt Meda und Quant herunter und gibt eilige Anweisungen, während das Dröhnen der Verbrennungsmotoren immer lauter wird. Wir müssen den Traktor zwischen uns und Leto bringen!
    Die pralle Sonne treibt uns den Schweiß aus den Poren, trocknet unsere Pads und Pheromondrüsen aus. Weil das Rennen im Sand mit jedem Schritt schwerer fällt, setzt Manuel Eliud ab. Er muss selbst laufen, es geht nicht anders.
    Inzwischen haben die ersten Verfolger den Traktor erreicht. Für den Moment halten sie inne, aber wir wissen, dass sie uns schon in ein paar Sekunden sehen werden. Manuel führt uns hinter einen Felsvorsprung, wo wir zumindest ein bisschen Deckung haben.
    Weiter. Noch hundertfünfzig Meter bis zum Eingang.
    Fünfzehn Sekunden, meint Strom. Ein Sportler schafft hundertfünfzig Meter in fünfzehn Sekunden.
    Meda ringt um Atem. Wir sind aber keine Sportler.
    Gut, dann eben in zwanzig. Aber maximal.
    Und vielleicht hätten wir es in zwanzig Sekunden geschafft, auf einer ordentlichen Tartanbahn, mit angemessener Kleidung.
    Hinter uns heulen die Motoren auf – sie haben uns entdeckt. Strom wirft einen Blick über die

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