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Der Riss

Der Riss

Titel: Der Riss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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abgestochen.
    „Sie holen auf“, verkündete sie.
    Er sah in den Rückspiegel. Volltrottel. Sie sollten nicht überholen oder Rex zwingen, schneller als hundertzwanzig zu fahren, womit er die Bullen wie Fliegen anziehen würde.
    Konnten Jonathan und Dess gar nichts richtig machen?
    „Wie gesagt, die Grayfoots werden uns nicht nach Bixby verfolgen. Korrekt?“

    „Wenn sie wissen, dass ich mich mit einem Midnighter treffe, machen sie vielleicht eine Ausnahme.“
    „Vielleicht aber auch nicht.“ Rex trat das Gaspedal ein bisschen weiter durch, um überzeugend zu wirken. Der Motor des alten Fords gab ein Knirschen von sich, und Rex hoffte, dass er Dess’ Berechnungen nicht allzu sehr verfälschte.
    Am meisten Sorge bereitete ihm jedoch die Frage, ob Angie durchdrehen würde, wenn ihm direkt in der Mitte des am wenigsten befahrenen Teils von Bixby das Benzin ausging.
    Rex fluchte still vor sich hin. Es wäre besser gewesen, wenn Dess und Jonathan zehn Minuten später aufgetaucht wären.
    Wie die Dinge lagen, hatte Angie zu viel Zeit bis Mitternacht, um sich zu fragen, ob die ganze Sache eingefädelt worden war.
    Oder sie hatte Glück und wurde von einem vorbeifahrenden Auto mitgenommen.
    Den Blick immer noch nach hinten gerichtet, fluchte sie.
    „Jetzt sind es zwei.“
    „Hä? Zwei was?“
    „Zwei Wagen, die uns verfolgen, du Schwachkopf.“
    „Wie kann das …? Au Mist!“, rief er. Das musste die Polizei sein. „Hat einer von beiden ein Blaulicht obendrauf?“
    „Nein, sind beides schwarze Mercedes. Grayfoot-Standardausgabe.“
    „Mercedes …?“
    Wenige Sekunden später gab Rex aus purer Verblüffung einen erstickten kleinen Lacher von sich. Auf der anderen Seite des Highways fuhr pünktlich auf die Minute der Wagen von Jonathans Vater vorbei. Wie vorgesehen mit Jonathan hinter dem Steuer und Dess auf dem Beifahrersitz, deren überraschte Gesichter kurz zu erkennen waren, als sie vorbeirasten.
    „Hoppla“, sagte Rex leise.

    „Was ist?“
    „Du hast dich tatsächlich von den Grayfoots verfolgen lassen!“
    „Ich dachte, das hätten wir bereits festgestellt“, sagte Angie.
    „Sie kommen näher! Fährt diese Kiste nicht schneller?“
    „Kann schon sein“, sagte Rex und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    Er warf einen Blick auf die Tankanzeige, deren Zeiger knapp über Null stand.
    Aber nicht mehr lange.

planänderung
    11.27 Uhr nachts
14
    „Klär mich auf, Flyboy. War das Rex , der da eben auf der anderen Seite an uns vorbeigerast ist?“
    Jonathans Augen suchten fieberhaft den Highway ab. Der Schock ließ allmählich nach, worauf ihm bewusst wurde, dass sie wenden mussten. Und zwar schnell. „Du hast’s erfasst.“
    „Und die neben ihm saß, war Angie?“
    „Seine Mom war es jedenfalls nicht.“
    „Und – jetzt kommt der verwirrende Teil – da war dieser schwarze Wagen, der ihn verfolgte, oder? Was wir eigentlich tun sollten? Will sagen, das war keins von diesen Zeitreisedingern, bei dem wir uns einfach in der Zukunft gesehen haben, oder?“
    „Es sei denn, wir hätten zehn Minuten später in der Zukunft zusammen zwei Mercedes.“
    „Da waren zwei von denen?“
    „Zumindest habe ich zwei gesehen.“ Wobei sich Jonathan nicht so ganz sicher war, was er gesehen hatte.
    Dann entdeckte er eine vertraute Abfahrt, eine Meile vor ihnen. Dort konnte er abfahren und Richtung Westen fahren, ohne sich im Gewirr aus Lagerhäusern und Gassen in der Innenstadt von Broken Arrow total zu verfahren.

    Dess trommelte ein paar Sekunden lang mit den Fingern an ihre Fensterscheibe. „Daraus lässt sich schließen, dass Rex’
    Plan nicht besonders gut läuft, oder?“
    „Nein. Halt dich fest.“ Ohne die Geschwindigkeit zu verringern lenkte Jonathan den Wagen vom Highway. Dess rammte ihn an der Schulter, als sie sich in die Kurve legte.
    „Sicherheitsgurt?“, schlug er vor. Er hörte das Surren von Gewebeband, als Dess eilig begann, sich anzuschnallen, dann ein metallisches Einrasten.
    Erleichtert dachte er daran, dass Melissa und Jess in Bixby geblieben waren. Rex war dagegen gewesen, dass sie alle zusammen nach Broken Arrow aufbrachen, falls sich die ganze Sache als Falle der Grayfoots entpuppen sollte.
    Tatsächlich hatte Jonathan nie viel von dem Plan gehalten.
    Er war ziemlich kompliziert, was bedeutete, dass eine Menge schiefgehen konnte. Seine Erfahrungen mit Rex’ Konstruktionen hatten Jonathan gelehrt, dass immer irgendjemand zu spät kam (normalerweise Jessica) oder eine Nachricht

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