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Der rollende Galgen

Der rollende Galgen

Titel: Der rollende Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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morden. Sie schieben einen Galgen durch die Stadt, einen rollenden Galgen.«
    »Wer hat Ihnen denn diesen Quatsch erzählt?«
    »Das will ich Ihnen sagen. Ein Fotograf.« Douglas holte die Bilder aus der Schreibtischschublade und breitete sie vorder Nase seines Chefs aus. »Bitte, Sir, Sie können hier alles genau erkennen, wenn Sie richtig hinschauen.«
    Der Mann runzelte die Stirn. Dann weiteten sich seine Augen. Er fuhr mit dem Zeigefinger über die Fotos hinweg, als wollte er gewisse Linien nachzeichnen. Immer wieder schüttelte er den Kopf. »Das ist doch ein Trick, verdammt! Da will uns jemand reinlegen.«
    »Kein Trick, leider nicht.«
    »Und Sie glauben das?«
    »Ja, die Fotos sind echt.«
    »Können Sie mir sagen, was das zu bedeuten hat, Abe?«
    »Sie sehen die Killer.«
    »Klar - und weiter?«
    »Auch den Galgen. Vier Wesen schieben ihn durch das nächtliche New York. Drei davon in Lendenschurzen. Eines dieser Wesen ist halbwegs normal bekleidet.«
    »Weiter.«
    »Ich habe mir meine Gedanken gemacht und bin zu der Überzeugung gekommen, daß dieser Galgen von Indianern durch die Stadt geschoben wird. Oder tragen Sie in der Nacht einen Lendenschurz?«
    »Indianer, sagen Sie?«
    »So ist es.«
    »Und wo sollen die herkommen?«
    »Wenn ich das wüßte, Sir, dann hätte ich auch die Killer. Wir müssen sie suchen.«
    »Das glaubt Ihnen keiner.«
    Douglas hob die Schultern. »Bis jetzt nicht, mein Lieber. Ich bin jedoch sicher, daß wir uns auf sie konzentrieren müssen. Und schauen Sie sich die Typen einmal genau an. Fällt Ihnen an denen nichts auf?«
    »Sie wirken blaß. Wahrscheinlich wegen des Nebels.«
    »Stimmt. Ich rechne damit, daß wir es mit Zombies zu tun haben. Indianer-Zombies.«
    »Toll!« Der FBI-Mann schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch.
    »Die hatten wir ja lange nicht mehr.«
    »Ja, aber…«
    »Was wollen Sie tun?«
    Douglas deutete auf sein Telefon. »Anrufen, Sir. Und zwar in Europa. Genauer gesagt, in London.«
    Die Augen des Mannes weiteten sich. »John Sinclair etwa?«
    »Wenn er frei ist, ja.«
    »Gut, Abe, gut. Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Die Hauptsache ist, daß Sie uns einen Erfolg bringen. Wie gesagt, Kosten und Mühen spielen keine Rolle.«
    Douglas hörte nicht mehr zu. Er wählte bereits und hoffte, daß sein alter Kumpel Sinclair Zeit hatte, in die Stadt zwischen Hudson und East River zu kommen…
    ***
    Nur der Himmel ist die Grenze!
    Mit diesem nicht unbescheidenen, aber irgendwo wahren Satz wurde New York treffend charakterisiert. Ich konnte dem nur zustimmen. Es war immer wieder ein Erlebnis, den gewaltigen Kennedy Airport anzufliegen und dabei unter sich die Riesenstadt liegen zu sehen. New York war einfach anders, New York war ein Phänomen. Es zu beschreiben, dazu reichte ein Buch nicht aus. Wir schwebten der Landebahn entgegen, setzten auf und waren da. Suko und ich hatten den Flug prima überstanden, sozusagen im Schlaf. Ein wenig steif vom langen Sitzen verließen wir den Clipper und wurden schon sehr bald von Abe Douglas entdeckt, der uns zuwinkte. Zoll und andere Formalitäten blieben uns nicht erspart.
    Abe begrüßte uns herzlich. Wir wurden zu einem Drink eingeladen und erfuhren, um was es ging.
    Ein rollender Galgen, den jemand in der Nacht durch die Straßen der Riesenstadt schob, das hatte ich auch noch nicht erlebt. Dabei konnte ich wirklich auf einige merkwürdige Dinge zurückblicken, aber so etwas wollte mir nicht in den Sinn.
    Ich fragte schon nach einer Täuschung, aber Abe Douglas lieferte uns die Beweise.
    Suko und ich starrten die Fotos an, schüttelten die Köpfe und wußten nicht, was wir sagen sollten.
    »Das sind keine getürkten Aufnahmen«, erklärte uns Abe noch mit Nachdruck.
    »Kann ich mir denken«, sagte der Inspektor. »Aber was hat das alles für einen Sinn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Nichts geschieht ohne Motiv.«
    »Stimmt, Suko. In diesem Fall haben wir keines erkannt. Die Killer wählen sich ganz einfach Menschen, die…« Er hob die Schultern. »Was soll ich dazu sagen? — …die ihm über den Weg laufen.«
    »Ihnen, mußt du sagen.«
    »Meine ich ja.«
    »Indianer!« murmelte ich. »Zombie-Indianer, möglicherweise. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein.«
    »Aber auch sie müßten ein Motiv haben. Und ihr habt die Toten stets am gleichen Ort gefunden?«
    »Ja, am Washington Square.«
    »Das ist sehr ungewöhnlich.«
    »Meinst du nicht, daß da Methode dahintersteckt?«
    »Auch. Eine ungewöhnliche

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