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Der rollende Galgen

Der rollende Galgen

Titel: Der rollende Galgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder einen Halt, war es nun eine vorspringende Niete oder irgendein Winkel, in dem meine Füße Halt fanden. Da hörte ich den Schrei!
    Sofort stoppte ich meine Kletterei und schaute nach oben. Wie weit sich Aconagua über mir befand, konnte ich nicht genau feststellen. Möglicherweise waren es zehn Yards, eher etwas weniger. Nur hatte er mich jetzt entdeckt.
    Er schrie nicht nur, er lachte auch. Fast wie ein Aal hatte er sich um einen der schmaleren Querträger gewickelt und hielt sich mit einer Hand fest.
    Mein Platz war ebenfalls relativ günstig. Ich konnte mich mit dem Rücken in die Lücke zweier aufeinander zulaufender Streben klemmen, die hinter mir ein großes V aus Stahl bildeten.
    Sicherheitshalber hielt ich mich mit der linken Hand fest. Mit der rechten zog ich die Beretta.
    Da der Indianer nach unten blickte, mußte er die Bewegung gesehen haben. Vielleicht sah er auch das Metall in meiner Faust und hörte meinen Befehl.
    »Komm runter!«
    Er lachte nur, packte plötzlich das Mädchen und stemmte es mit einem Arm hoch.
    Im gleichen Augenblick erschien hinter ihm eine Gestalt. Es war Suko!
    Der Indianer hatte den Inspektor noch nicht gesehen, doch er besaß den Instinkt eines Raubtieres.
    Auf der schmalen Stelle drehte er sich, sah Suko und auch dessen Faust. Sie traf ihn voll.
    Diesmal verlor er den Halt.
    Wie eine Puppe kippte er weg, konnte sich nicht mehr halten und riß das Mädchen mit.
    Nie werde ich den Schrei vergessen, den Nabila ausstieß, als sie in die Tiefe stürzte…
    ***
    In der Zentrale überschlugen sich die Meldungen. Zwar war der Broadway wieder geräumt worden, doch der Galgen wurde auch weiterhin beobachtet. Es war reiner Zufall, daß sich der G-man Ahe Douglas noch in der Zentrale befand, und so bekam er die Meldung mit, daß der Galgen ziemlich südlich, an der Brooklyn Bridge, entdeckt worden war. Dort wollte Abe hin.
    Für ihn war es kein Problem, einen Hubschrauber zu bekommen. Er gab dem Piloten den Kurs an und bat ihn gleichzeitig, Dampf zu machen.
    »Kennen sie das genaue Ziel, Sir?«
    »Nein, aber bleiben sie über dem Fluß.«
    »Okay.«
    Abe Douglas starrte vom Sitz des Kopiloten durch die gläserne Außenwand in die Tiefe.
    Schon bald befanden sie sich über der dunklen Fläche des Wassers, über deren Wellen oft genug Reflexe zitterten. Sie überflogen die erste Brücke. Es war die flache Williamsburg Bridge.
    Dann kam der Flußknick. Rechts schimmerten die Fassaden der gewaltigen Manhattan-Hochhäuser. Von der linken Seite her grüßte der Stadtteil Brooklyn.
    »Gehen Sie ruhig tiefer.«
    »Mach ich glatt, Sir.«
    Wieder erschien unter ihnen eine Lichterkette. Diesmal gehörte sie zur Manhattan Bridge. Nicht weit entfernt leuchtete dann das prägnante und gigantische Stahlgerüst der Brooklyn Bridge.
    Der Copter flog sie an.
    Douglas hielt jetzt ein Nachtglas mit Restlicht-Verstärker vor seine Augen. Er suchte bereits die Front der Brücke ab und ›holte‹ sie heran. Da sah er sie.
    Sinclair, das Mädchen und auch Aconagua. Es war mehr einem Zufall zu verdanken, weil Douglas eigentlich nach dem rollenden Galgen Ausschau gehalten hatte.
    Der Anblick war wie ein Schlag. Er mußte sich zusammenreißen, um seine Stimme nicht überkippen zu lassen, als er dem Piloten die entsprechenden Befehle gab.
    Der Mann verstand sein Fach. Er näherte sich der Brücke und richtete auch den Strahl des Suchscheinwerfers auf das Ziel. Er hatte es noch nicht voll erwischt, als ihm das Geschehen die Sprache verschlug. Zwei Körper fielen in die Tiefe.
    Einmal Aconagua und das Mädchen!
    ***
    Ich hätte heulen und schreien können vor Wut. Alles war umsonst gewesen. Nabila würde den Sturz möglicherweise nicht überleben. Ich sah den Körper fallen; denn er geriet plötzlich in den breiten Strahl eines Scheinwerfers und stoppte.
    Der Ruck hätte den Körper des Mädchens fast zerrissen, so heftig war das Abstoppen gewesen. Durch die Pendelbewegung schwang der Körper nach vorn und schien noch in die Wasserfläche eintauchen zu wollen. Nabila hing an einem Bein, es war eine völlig irre Haltung und auch verdammt gefährlich. Sie mußte dort weggeholt werden, koste es, was es wolle.
    Ich hatte in den letzten Sekunden nur das Mädchen verfolgt, erst jetzt sah ich die Riesenlibelle, die sich näher an mich heranschob. Ein Hubschrauber. Er besaß den Suchscheinwerfer, der schwenkte und weiterhin das Mädchen einfing.
    Ich konnte auf die durchsichtige Kanzel schauen und glaubte Ahe Douglas

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