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Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari

Titel: Der Ruf der Kalahari - Mennen, P: Ruf der Kalahari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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meinte sie unsicher.

    »Ist das wirklich so schwer zu verstehen?«, fragte Johannes.
    Jella legte den Kopf auf die Seite und überlegte kurz.
    »Nein«, meinte sie schließlich zögernd. »Eigentlich nicht. Er hat sich Hoffnungen auf mich gemacht, aber dann hat er dich gesehen und sich überflüssig gefühlt, weil du plötzlich da warst. War es das?«
    Johannes zog zustimmend die Augenbrauen hoch.
    Jella wurde ganz leicht ums Herz.

Epilog

    In weiten, fliegenden Sprüngen setzte eine kleine Herde Antilopen durch das struppige Unterholz des Buschlandes. Ihr Auf und Ab erinnerte an Gummibälle, die unregelmäßig auf den Boden einer Turnhalle aufprallten. In den Momenten, in denen die Tiere scheinbar schwerelos in der Luft schwebten, hatte Fritz das Gefühl, dass auch für ihn die Zeit stillstand.
    Die meisten Büsche und Bäume hatten mittlerweile ihre Blätter abgeworfen und machten das Buschland lichter und überschaubarer. Tiere, die sonst im Dickicht des Laubs verborgen waren, wurden nun sichtbar. Die langen Hälse dreier Giraffen bewegten sich in majestätischen Vor- und Zurückbewegungen aus einem undurchdringlichen Gestrüpp hervor. Sie hielten auf einen allein stehenden Giraffendornbaum zu, der sie auch im Winter mit Blättern versorgte. Kaum hatten sie ihr Ziel erreicht, reckten sich ihre Hälse noch ein Stück in die Höhe, und ihre langen blauen Zungen begannen geschickt an den dornigen Zweigen zu rupfen, ohne sich zu verletzen. In der Ferne konnte Fritz die graue Masse einer Gnuherde erkennen, unter die sich eine Gruppe Zebras gemischt hatte. Die beiden Tierarten blieben gern beieinander, um sich gegenseitig vor Gefahren zu warnen. Im Moment schien jedoch alles still.
    Fritz genoss die friedliche Szenerie von einer kleinen Anhöhe aus. Wie so oft in letzter Zeit war er vor dem Morgengrauen hinaus in die Wildnis geritten, um in Ruhe seinen Gedanken nachhängen zu können. Die ersten Stunden des Tages gehörten ihm
allein. Sein Wallach schnaubte. Fritz ließ ihm die Zügel und trabte an. Es war Zeit, nach Hause zu reiten.
    Imelda empfing ihn mit einer dampfenden Tasse Kaffee.
    »Ich glaube, du solltest erst nach Pascha sehen, bevor du in den Laden gehst«, meinte sie. Etwas in ihrer Stimme ließ Fritz aufhorchen.
    »Ist er krank? Gestern Abend machte er noch einen ganz munteren Eindruck.«
    Imelda zuckte mit den Schultern.
    »Sieh selbst nach. Ich glaube, es ist wichtig!«
    Fritz beschloss, sich gleich darum zu kümmern. Er ging durch die Hintertür zu den Stallungen der Tiere und suchte Paschas Gehege auf. Die Tür stand offen. Der junge Leopard war nirgendwo zu sehen. Fritz sah sich ratlos um. Dann entdeckte er den General, der sich immer wieder seinem Lieblingsbaum näherte, aber dann wieder aufgeregt wegsprang. Irgendetwas stimmte dort nicht. Vielleicht war Pascha ja dort. Fritz ging auf den Baum zu, um nachzusehen. Tatsächlich kam hinter dem Baum der Leopard hervor. Auf langen, schlaksigen Beinen trabte das Jungtier auf ihn zu. Er war in den letzten Monaten ziemlich gewachsen. Bald würde er kräftig genug sein, um zurück in die Wildnis zu gehen.
    »Du Ausreißer!«, rief Fritz kopfschüttelnd. »Wer hat dich denn rausgelassen?« Er kraulte Paschas Kopf, der ihn nach Katzenart immer wieder anstupste. »Du wolltest wohl mit dem General spielen?«
    Er sah sich suchend nach dem Pavian um. Der kam mit den Händen voller Mongononüsse hinter dem Baum vor und machte sich daran, sie in sicherer Entfernung zu verspeisen. Erst jetzt entdeckte Fritz die Gestalt, die sich aus dem Schatten des Baumstamms schälte. Er hätte sie unter Tausenden wiedererkannt. Sein Puls beschleunigte sich. Am liebsten wäre er ihr entgegengegangen. Doch er blieb stattdessen stehen und wartete, dass sie zu ihm kam.

    Jella lächelte unsicher. Eine ihrer Locken hatte sich aus ihrer hochgesteckten Frisur gelöst und hing ihr ins Gesicht. Sie sah bezaubernd aus.
    »Jella!« Seine Stimme klang rau.
    »Hallo, Fritz.« Sie spielte unschlüssig mit ihren Fingern, bevor sie ihn aus ihren grünen Augen ansah. »Ich wollte sehen, wie es euch... wie es dir geht.«
    Hatte sie »dir« gesagt? Fritz’ Herz machte einen Sprung. Ihm war, als risse ein Staudamm in seinem Innern ein.
    »Ich... du... wir... damals...« Seine Worte holperten unbeholfen und ergaben keinen rechten Sinn. »Es war nicht meine Absicht, dich einzuengen...« Oh Gott, wie sollte er ihr erklären, wie sehr sie ihm gefehlt hatte? Er setzte noch einmal an.
    »Wir,

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