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Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf der Wollust: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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Sehr ungewöhnlich. Er misstraute dem Ungewöhnlichen. Der Diener ließ ihn ein.
    Beatrix schaute auf. An der Tür war Unruhe entstanden. Alvaney sprang auf. »Da ist er! Ich wusste, er würde nicht vergessen, dass er zugesagt hat!«
    »Der Earl of Langley«, verkündete Symington.
    Er war groß, aber die Schultern waren zu breit, um elegant zu wirken. Sie zeugten von der Kraft unter dem perfekt geschnittenen schwarzen Rock – das Kleidungsstück war dezent und vermutlich bei Weston angefertigt. Ihr Blick glitt zu seinen Oberschenkeln. Beatrix forderte Kniehosen bei ihren männlichen Gästen, und das trotz der Tatsache, dass sie ein wenig altmodisch waren. Es gefiel ihr, erkennen zu können, wie ein Männerbein geformt war. Und Langleys Beine waren in der Tat sehr muskulös. Das Haar – es war fast schwarz und lockte sich im Nacken – trug er in einer lässigen Unordnung, die ganz und gar nicht zufällig war. Seine Augen waren grün, was zusammen mit diesem schwarzen Haar mehr als bemerkenswert wirkte. Seine Haut war hell und makellos, fast der Teint eines Mädchens, aber um seine Augen und um seinen Mund lagen harte Falten. Seine vollen Lippen drückten Sinnlichkeit aus und wirkten eigentlich kaum männlich, doch der Gesamteindruck zeugte von überwältigender Männlichkeit. Beatrix beobachtete ihn, als er einigen Bekannten zunickte. Seine Begrüßung war fast gleichgültig zu nennen. Sein Blick glitt aufmerksam durch den Raum, als würde er alles speichern, was er sah, dann wurden seine Augen ausdruckslos und verschatteten sich. Hmmm …
    »Zwei Tage zu spät«, bemerkte Blendon säuerlich.
    »Sie können nicht ernsthaft bedauern, dass er uns versetzt hat«, murmelte Beatrix. »Er hätte Sie vielleicht ausgestochen.«
    Blendon besaß den Anstand zu erröten. Alvaney stürmte vor und zog den Neuankömmling mit sich. »Beatrix Lisse, Gräfin von Lente, darf ich Ihnen John Staunton, Earl of Langley, vorstellen?«
    Der hochgewachsene Mann kam auf sie zu. Er bewegte sich mit einer angeborenen Lässigkeit, die verriet, dass er seinen Körper gekonnt einzusetzen wusste, ob beim Sport oder im Bett. Er beugte sich über die Hand, die sie ihm entgegenstreckte. Die Locke auf seiner Stirn verhüllte eine Beule, die dabei war, sich zu verfärben, und einen Kratzer. Sie nahm den Geruch von Blut wahr, sehr stark. Es stammte nicht von dem kleinen Kratzer. Nein, der Mann blutete irgendwo oder … oder seine Kleider waren mit dem Blut von jemand anderem befleckt. Sie sah keinen Fleck auf seinem schwarzen Rock. Das ließ vermuten, dass es sein Blut war. Der Geruch weckte den Hunger in ihr, der sich in ihren Adern zu rühren begann.
    »Ich habe lange auf das Vergnügen dieser Bekanntschaft gewartet«, murmelte Langley über ihrer Hand, während seine Lippen ihre Fingerknöchel streiften. Seine Stimme klang wie ein Rumpeln tief in seiner Brust.
    »Ich habe Sie nicht erwartet, deshalb hatte ich mein Personal nicht instruiert, Sie heute Abend abzuweisen.« Beatrix seufzte.
    Langley schaute verwirrt auf. »Lady Lente?« Seine Haltung wirkte ein wenig angeschlagen.
    »Sie waren für Dienstagabend angekündigt, Mann«, rief Alvaney, um ihm auf die Sprünge zu helfen.
    »Tatsächlich?« Langley sah so überrascht aus, dass Beatrix dachte, es müsste vorgetäuscht sein. Er seufzte ebenfalls. »Nun, man kann kaum erwarten, dass eine Verabredung, die vor über einem Monat getroffen wurde, einem genau im Gedächtnis bleibt.« Er verbeugte sich erneut. »Meine zutiefst empfundene Entschuldigung, Gräfin.«
    Der Mann sollte mehr Dankbarkeit zeigen! Einladungen in ihren Salon waren mehr wert als alles Geld des Königreiches. »Ihre Entschuldigung wird zu gegebener Zeit angenommen«. entgegnete Beatrix. »Sie können sich für meine Großzügigkeit erkenntlich zeigen, indem Sie sich als interessanter Gast erweisen.« Er würde es nicht sein. Dennoch wollte sie wissen, warum er blutend an ihrer Tür aufgetaucht war.
    In seinen Augen blitzte ein Funke von Rebellion auf, bevor sie wieder ausdruckslos wurden und sich wieder seine Maske herabsenkte. »Eine schwere Aufgabe«, murmelte er. »Denn wenn meine Gastgeberin selbst so interessant ist, dass sie ihr Haus jeden Abend mit Gästen füllt, müssen ihre Erwartungen sehr hoch sein.«
    Beatrix war verblüfft. Er hatte ihr die Last zugeschoben, zu beweisen, dass sie interessant war. »Das sieht nach einem Wettbewerb aus, Sir. Das würde einer Gastgeberin nicht gut zu Gesicht stehen, und von einem Gast

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