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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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erledigt. Und … Admiral?«
    »Ja, Thomas?«
    »Was glauben Sie, wie viel Zeit wir gewonnen haben?«
    Hoffers Blick flog über das Hologramm, auf dem gerade seine Verluste aufgelistet wurden. Beim Anblick der Zahlen hätte er fast geweint.
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ich hoffe bei Gott, dass sie ausreichen wird.«
     
     

Kapitel 17
     
    Sergeant Major Hank MacIntyre zog den Kopf tiefer zwischen die Schultern, als über ihm ein Quartett Spectre im Tiefflug vorüberzog. Der Schützengraben, in dem er sich befand, war an den Wänden mit Isoliermaterial ausgekleidet, um sie zu stabilisieren und nicht so schnell auskühlen zu lassen. Trotzdem hatte der alte Veteran das Gefühl, die Vibrationen würden den Graben demnächst zum Einsturz bringen.
    Die Schlacht um Fortress lief schlecht für die Verteidiger. Das konnte selbst ein Blinder sehen. Die Raumstation im Orbit hatte nur noch Schrottwert. Normalerweise wäre die Alamo vom Boden aus nur als undeutlicher Schemen erkennbar. Doch das hatte sich geändert.
    Aus einem Dutzend Löcher in der Außenhülle schlugen Flammen und erleuchteten die Umrisse der Station, sodass sie bereits von Weitem gut sichtbar war. Ob dort noch jemand am Leben war, war mehr als fraglich. Die Überreste von Kehlers Flotte und Malkners Orbitalverteidigung standen einer vielfachen Übermacht gegenüber – sofern sie noch existierten. Und trotz all ihrer Bemühungen setzten die Slugs immer noch Truppen ab, die die Verteidiger Stück für Stück zurücktrieben. In den letzten Stunden waren die Marines und TKA-Truppen aus drei Gräben getrieben worden. Und der vierte stand kurz vor dem Fall.
    MacIntyre zog Fletcher, der wegen der Verbrennungen, die er sich auf Ursus zugezogen hatte, immer noch einen Verband um die Stirn trug, wieder auf die Beine und bedeutete ihm zu folgen. Fletcher tat, wie ihm geheißen, und stand etwas wacklig auf. Die übrigen Mitglieder seines Trupps warteten geduldig. Sie hatten es nicht eilig, wieder in den Fleischwolf geworfen zu werden, zu dem Fortress geworden war. Die dünne Luft zehrte sehr an der Substanz. Noch schlimmer war, dass die Ruul damit anscheinend keinerlei Probleme hatten.
    Leuchtspurgeschosse, Explosionsblitze und brennende Wrackteile von zerstörten Jägern und Fahrzeugen beider Seiten erhellten die lange Nacht des Planeten zu einer Karikatur von Tageslicht.
    MacIntyre führte seinen Trupp tiefer in das Netzwerk aus Schützengräben hinein. Einem unbeteiligten Beobachter wäre es vielleicht so vorgekommen, als hätte MacIntyre keinerlei Ahnung, wo er eigentlich hinwollte, doch der Sergeant Major kannte sich in diesem Labyrinth inzwischen hervorragend aus.
    Etwa fünfzehn Minuten später erreichte der Trupp einen kleinen Unterstand, vor dem ein Trupp Marines Wache stand. Der Unterstand war von zwei Lasergeschützen eingerahmt, die man in einen Sockel aus Beton eingelassen hatten. Die Geschütze feuerten ihre Lichtimpulse ohne Pause auf etwas außerhalb von MacIntyres Sichtfeld.
    Er machte ein kurzes Handzeichen und die Männer und Frauen seines Kommandos ließen sich an den Wänden erschöpft zu Boden sinken. MacIntyre selbst zog den Kopf ein und betrat den Unterstand. Für die Marines hatte er nur ein müdes Nicken.
    Der Unterstand war General Markus Bergs vorgeschobener Kommandoposten. Als MacIntyre sah, dass der Raum nur so von hohen Offizieren, Adjutanten und Ordonnanzen wimmelte, musste er daran denken, dass schon ein einzelner guter Treffer der Ruul ausreichen würde, um die Verteidiger von Fortress fast ihrer kompletten Führung zu berauben. Er schüttelte vehement den Kopf, um diese düsteren Gedanken wieder zu vertreiben. Vielleicht wurde er auch einfach nur zu alt für diesen ganzen Quatsch.
    Um einen runden Tisch in der Mitte des Raumes hatte sich eine große Anzahl Offiziere versammelt. Den schmutzigen Uniformen und kleineren Verletzungen nach zu urteilen, die der eine oder andere hatte, waren sie ebenfalls gerade vom Kampfeinsatz abgezogen worden. Ein hochgewachsener Mann mit dunkelbraunem Haar, das an den Schläfen bereits grau wurde, sah von den Plänen auf dem Tisch auf und bemerkte MacIntyre am Eingang.
    »Ah, Sergeant Major. Da sind Sie ja«, begrüßte General Markus Berg den Neuankömmling freundlich. »Dann sind wir ja vollzählig. Bitte kommen Sie näher.«
    MacIntyre kam der Aufforderung nach, wenn auch etwas zaghaft. Unter so vielen hohen Offizieren fühlte er sich fehl am Platz. Und normalerweise hätte er hier auch

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