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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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zerstört und das gewaltige Schiff war nicht mehr in der Lage, sich in der Umlaufbahn zu halten. Shuttles und Rettungskapseln verließen das zum Tode verurteilte Schiff wie ein endloser Strom.
    Arrow-Jäger versuchten verzweifelt, die Evakuierung zu beschützen, aber immer wieder brachen Reaper in ihre Linien ein und vernichteten Kapseln und Fluchtschiffe.
    Gerade am Rand seines Blickfelds, von der brennenden Alaska halb verborgen, sah er die Northern Light. Das Gerippe des Schlachtschiffs war immer noch in die ausgebrannten Überreste des ruulanischen Schlachtträgers verkeilt, den es gerammt hatte. Die Schlacht verlief nicht gut. Sie wurden überrannt.
    »Ziehen Sie die Linie um zweihundertfünfzig Meilen zurück in die untere Atmosphäre. Wir müssen den Kontakt zu allen Flottenteilen wiederherstellen. Schiffe, die zu schwer beschädigt sind, müssen von anderen unterstützt werden. Die Jäger sollen uns Deckung geben.«
    »Sir? Sind Sie sicher? In der unteren Atmosphäre können wir so gut wie gar nicht manövrieren.«
    »Die Ruul aber auch nicht. Wenn sie uns erledigen wollen, dann müssen sie uns schon folgen. Außerdem müssen wir unsere Linien konsolidieren. Das ist unsere einzige Hoffnung. So verzettelt, wie wir im Augenblick sind, haben die Slugs mit uns leichtes Spiel.«
    Die Prince of Wales feuerte ihre Lasersalven in alle Richtungen ab, als sie näher an den Planeten rückte. Die zwei Schlachtträger, die es sich in den Kopf gesetzt hatten, das Flaggschiff zu erledigen, rückten nach, mussten aber einige schwere Treffer einstecken. Eines der Schiffe wurde von den 5-Zöllern der Prince of Wales sogar so schwer getroffen, dass es Schlagseite bekam und nach Steuerbord abdriftete. Hoffer fletschte kampflustig die Zähne.
    Wenn ihr uns haben wollt, müsst ihr euch schon etwas mehr anstrengen.
    Die leichteren Schiffe, wie Fregatten und Zerstörer, zogen sich in den Schatten ihrer größeren Kampfgefährten eilig zurück. Die großen Brocken feuerten so schnell, dass einige Geschütze durch Überhitzung ausfielen und die Techniker und Ingenieure im Akkord arbeiten mussten, um sie zu ersetzen oder wieder halbwegs gefechtsklar zu kriegen.
    Die Ruul erlitten furchtbare Verluste, doch ihre Übermacht im Vergleich zu Hoffers Truppe war gewaltig. Jedes verlorene Schiff der Slugs schien augenblicklich durch drei neue ersetzt zu werden, während jedes menschliche Schiff, das zerstört wurde, für den Admiral einen bitteren Verlust darstellte und sofort eine Lücke in die Formation riss.
    Die King Henry wich der Prince of Wales während des gesamten Rückzugs nicht von der Seite. Gemeinsam zerstörten die beiden Schlachtschiffe einen der ruulanischen Schlachtträger und drei kleinere Slug-Schiffe. Zwei weitere wurden zur Umkehr gezwungen.
    Die Reibungshitze setzte den Schilden noch zusätzlich zu. Sie flackerten bedrohlich. Bei einigen Schiffen setzten sie sogar kurzzeitig aus, bevor sie reaktiviert werden konnten. Aber Hoffer hatte keine Wahl.
    »Com? Richten Sie General Armstrong von mir aus, dass ihm langsam die Zeit davonläuft. Er sollte sich mit dem Verladen der Kolonisten etwas beeilen.«
    Andrews tippte wie verrückt auf seinem Datenterminal herum, um alle eingehenden Berichte zu sichten, zu ordnen und nach Wichtigkeit abzuspeichern. Das Gesamtbild, das sie ergaben, war niederschmetternd.
    »Wir verlieren«, flüsterte er seinem Admiral leise ins Ohr.
    »Ich weiß.« Hoffer hatte Mühe, nicht niedergeschlagen zu wirken. Wenn die Brückenbesatzung realisierte, wie es um die Moral des Admirals bestellt war, würde es nicht lange dauern, bis auch sie jede Hoffnung verlor. »Wir müssen unbedingt mehr Zeit herausschlagen.«
    »Aber wie? Wir sind zahlenmäßig unterlegen und praktisch eingekesselt.«
    »Ich hätte da eventuell eine Idee, wie wir den Slugs zumindest eine blutige Nase verpassen könnten. Möglicherweise würde sie das etwas vorsichtiger machen und dem Einsatzteam ein paar zusätzliche Stunden verschaffen.«
    »Ich bin ganz Ohr.«
    Hoffer drückte ein paar Knöpfe auf seiner rechten Armlehne und das taktische Hologramm änderte sich leicht. Anstatt der Kampflinie zwischen der menschlichen und ruulanischen Flotte zeigte das Hologramm nun den Bereich unmittelbar hinter der feindlichen Hauptstreitmacht. Dort hatte sich eine kleine Gruppe von Schiffen versammelt, die sorgsam darauf bedacht war, sich aus den Kämpfen herauszuhalten.
    Andrews rückte näher, bis seine Nasenspitze das Hologramm fast berührte.

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