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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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nichts zu suchen. Aber sowohl der Captain als auch die zwei Lieutenants, die seine Einheit für gewöhnlich führten, waren bereits vor Stunden gefallen. Es fehlte an Ersatz und nun führte er den Trupp.
    »Das ist die Ausgangslage«, erläuterte Berg gerade den Anwesenden und deutete auf den nördlichen Teil der Karte. MacIntyre erkannte die Gegend sofort. Es war der Grabenabschnitt, aus die man sie gerade mit einem Tritt in den Hintern hinauskatapultiert hatte. »Die Ruul kontrollieren jetzt die Gräben eins, zwei, drei und Teile von vier. Sie haben dort einen Brückenkopf eingerichtet und nutzen ihn, um weitere Truppen und Ausrüstung durchzuschleusen. Wenn wir das nicht unterbinden, werden sie weitere Gräben einnehmen und uns immer weiter zurückdrängen. Bis wir mit dem Rücken zur Wand stehen. Und diese Situation entwickelt sich auch noch mit erschreckender Geschwindigkeit.«
    Berg stützte sich mit seinen Fäusten auf den Tisch und fixierte jeden der versammelten Offiziere mit entschlossenem Blick. »Ich schlage eine Reihe von Gegenangriffen vor, um zumindest einen Teil der Gräben zurückzuerobern. Damit könnten wir wieder Herr der Lage werden.«
    Ein Raunen ging durch die Menge. MacIntyre konnte das durchaus nachvollziehen. Immerhin kam er gerade von dort. Zu behaupten, sie würden derzeit mit Müh und Not die Stellung halten, wurde der Sache nicht ganz gerecht. Auf jeden menschlichen Soldaten kamen inzwischen drei bis vier Ruul. Ihre Kaitar-Rudel nicht mitgerechnet. Ohne technologische Überlegenheit hätte diese Übermacht sie bereits längst hinweggefegt. Das hieß aber nicht, dass sie zu einem Gegenangriff überhaupt in der Lage waren.
    Berg hob beschwichtigend die Hände. »Ich weiß, was sie jetzt alle denken und sagen wollen. Aber wenn wir uns lediglich darauf beschränken, die Stellung zu halten, werden wir diese Schlacht langfristig gesehen verlieren. Und Sie alle wissen, dass wir uns eine Niederlage nicht leisten können. Nicht heute und nicht hier. Wir müssen unseren Leuten im New-Born-System mehr Zeit verschaffen.«
    »Und wie stellen wir das an?«, wagte ein Major der TKA zu fragen, der viel zu jung für diesen Rang schien. »Wir halten ja jetzt schon kaum noch die Front.«
    »Das ist mir klar. Und genau deswegen müssen wir die Initiative zurückgewinnen. Wenn wir die Ruul einfach gewähren lassen, können wir uns genauso gut gleich einsargen.«
    Der Major zuckte nichtssagend mit den Achseln, wirkte aber nicht überzeugt. Viele der anwesenden Offiziere schienen ihm insgeheim beizupflichten, behielten ihre Meinung aber für sich. MacIntyre konnte beide Standpunkte gut verstehen, doch Bergs Argumente wogen schwerer. Wenn sie die Slugs einfach gewähren ließen, war die Schlacht gelaufen. Dann konnten sie genauso gut die Waffen strecken und sich ergeben.
    »Mein Stab hat folgenden Plan ausgearbeitet«, fuhr Berg fort. »Major Bartovich. Ihre Einheit wird gemeinsam mit den Resten des 3. und 4. Bataillons der 6. TKA-Infanterie Graben vier zurückerobern. Das wird als Grundlage dienen, weiter in Graben drei vorzustoßen. Gegen die feindlichen Truppen in eins und zwei können wir nichts unternehmen. Dazu reichen unsere Kräfte nicht aus, doch wir können ihnen diese zwei Gräben wieder wegnehmen. Vor allem Nummer drei ist für uns von essenzieller Bedeutung und muss unbedingt zurückerobert werden.«
    Berg warf MacIntyre einen mitfühlenden Blick zu. »Sergeant Major. Ihre Einheit wird als Teil der kombinierten Streitmacht fungieren, die diese Aufgabe übernimmt. Teile der 2. TKA-Divison, des 7. Marine-Expeditionscorps und der 25. gepanzerten Division werden diese Streitmacht stellen. Insgesamt etwas mehr als 9.500 Mann. Ich habe versucht, an Truppen loszueisen, was möglich war. Ich hoffe, es reicht aus.«
    Eine Reihe von Offizieren nickten müde, als ihre Einheiten von Berg genannt wurden. MacIntyre frage sich, in welchem Zustand die Einheiten wohl wirklich waren. 9.500 Mann hörte sich zwar nach einer ganzen Menge an, doch handelte es sich dabei um ausgeruhte und frische Soldaten oder um Kanonenfutter?
    »Sobald Major Bartovich Graben vier gesäubert hat, wird die Streitmacht, der wir den Codenamen Sigma gegeben haben, diesen Graben durchqueren, über die Rampen am nördlichen Rand den Graben verlassen und zu Graben drei vorrücken …«
    »Den Graben verlassen?«, unterbrach MacIntyre den General, bevor sein Hirn sein schnelles Mundwerk zur Räson bringen konnte. Aber da er nun schon einmal

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