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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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einen Stuhl, der Rachel gegenüberstand. Die Handlungsweise und Grobheit der Soldaten machte klar, dass Maxwell auf jeden Fall auf diesem Stuhl sitzen würde, ganz gleich was dieser selbst davon halten mochte.
    Die zwei Männer postierten sich sicherheitshalber in Armeslänge hinter dem Ex-General. Nur für den Fall, dass dieser sich irgendwelche Schwachheiten einfallen und sich dazu hinreißen ließ, Rachel oder ihre Begleiter anzugreifen.
    Aus Ihrer Sicht war diese Vorsicht unbegründet. Ein Blick in Maxwells Augen und Rachel wusste, dass in dem Mann mehr vorgegangen war als eine rein optische Wandlung. In dem Gefangenen waren jeder Stolz und jede Arroganz zerbrochen. Geopfert auf dem Altar seiner Ambitionen.
    Maxwell fixierte Fitzgerald. »Als ich hörte, dass Nogujama Sie herschickt, schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken. Ich wusste Sie würden nur Ärger machen. Nogujamas Lieblingsanwalt.« Er spie die Worte förmlich heraus. »Beinahe hätte ich die ganze Aktion deswegen abgeblasen.«
    »Warum haben Sie nicht?«, fragte Fitzgerald gelassen.
    »Die Sache war schon viel zu weit fortgeschritten. Deshalb setzten wir alles auf eine Karte.«
    »Und verloren … Sie hätten auf Ihre innere Stimme hören sollen.« Fitzgerald schüttelte betrübt den Kopf. »Wir sind aber nicht hier, um über Ihr Versagen zu sprechen. Jedenfalls nicht nur. Major Kepshaw hat einige Fragen an Sie.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Maxwell mit rauer Stimme. Sein Blick zuckte in Rachels Richtung.
    Rachel musterte ihn lange, während sie sich fragte, wie sie am besten auf diese Frage reagieren sollte. David und Fitz flankierten sie zur Linken respektive Rechten. Land war der Einzige, der stand. Er hatte sich hinter Rachel postiert und ließ Maxwell keinen Moment aus den Augen. Seine Pupillen schossen Funken der Verachtung auf den Verräter ab. Stuck befand sich immer noch auf der Plattform seiner Kommandozentrale. Angesichts der Umstände hatte er entschieden, dass dort im Moment sein Platz zu sein hatte.
    Ihre Begleiter schwiegen und überließen ihr das Verhör. Kurz vor Maxwells Vorführung hatten sie diskutiert und entschieden, dass Rachel die beste Wahl war. Ihre und Maxwells gegenseitige Antipathie, gepaart mit seiner derzeitigen desolaten Situation, konnte vielleicht dazu führen, dass er mehr preisgab, als er eigentlich wollte.
    »Antworten.«
    Maxwell kicherte leise. Ein verstörender Laut, bei dem sich Rachel unwillkürlich fragte, ob der Mann durch die Umstände seines Falls den Verstand verloren hatte.
    Der Ex-General drehte sich halb zu seinen Bewachern um, bevor er antwortete. »Sieht für mich so aus, als ob sie schon alles wüssten.«
    »Wir wissen viel, aber nicht alles.«
    »Und wie könnte ich da wohl weiterhelfen?«
    »Auf Serena ist ein Aufstand ausgebrochen. Genauer gesagt: in und um Nomad.«
    »Ist das so?« Ein leichtes Lächeln umspielte die Mundwinkel Maxwells. Ein Hauch der alten Arroganz kehrte für einen Moment in seine Züge zurück.
    »Wir wollen von Ihnen den Sinn dieses Aufstands wissen. Außerdem detaillierte Pläne der Aufständischen und die Namen der Rädelsführer.«
    Maxwell antwortete nicht, sondern taxierte Rachel stattdessen mit undeutbarem Blick. »Das muss ein Fest für Sie sein, nicht wahr, Major Kepshaw?« Dass er die Frage ignorierte, war für Rachel keine große Überraschung. Dass er das Thema wechselte, schon.
    »Ich habe Ihnen das nie gewünscht, General.«
    »Vielleicht nicht, aber es tut Ihnen gewiss auch nicht leid.«
    »Sie haben sich ganz alleine dorthin gebracht, wo Sie jetzt sind. Niemand hatte daran mehr Anteil als Sie.«
    Maxwell seufzte tief. »Oh Rachel, Sie hatten so viel Potenzial. Sie waren einst mein Protegé.« Er warf David einen berechnenden Blick zu. »Wussten Sie das eigentlich, Coltor?« Dieser weigerte sich, den Köder anzunehmen, und ging nicht darauf ein.
    Maxwell zog seine Mundwinkel vor Enttäuschung etwas herab. Der Mann hatte selbst genügend Verhöre geplant, angesetzt und durchgeführt, um zu wissen, dass man ihm Rachel vorgesetzt hatte, um ihn zu reizen. Sein Themawechsel war nur der Versuch, die Spielregeln zu ändern. David lächelte leicht und ließ ihn dadurch wissen, dass der Versuch erfolglos bleiben würde. Daraufhin zogen sich Maxwells Mundwinkel noch etwas mehr nach unten.
    »Der Aufstand, General«, beharrte Rachel hartnäckig.
    »Warum sollte ich Ihnen irgendetwas sagen?«
    »Sie könnten damit die Chancen bei Ihrem eigenen Verfahren verbessern.

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