Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
Abwehrmöglichkeiten, Kommunikation und teilweise sogar künstliche Schwerkraft und Lebenserhaltung. Minenfelder sind offline und die Abwehrsatelliten reagieren nicht mehr auf unsere Kommandos. Wir haben noch begrenzten Kontakt zu Orbitalfort III, daher wissen wir, dass es dort ähnlich zugeht. Außerdem meldet der Kommandant des Forts Kämpfe an Bord.«
»Kämpfe?«
»Blaurücken und Aufständische unter der Besatzung. Sie haben sich bewaffnet und arbeiten daran, das Fort unter ihre Kontrolle zu bringen. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, an Bord der anderen Forts sieht es kein bisschen besser aus.«
Rachel lauschte gespannt dem Wortwechsel. Mit jeder Minute, die verging, schien die Lage mehr zu eskalieren.
»Admiral Stuck«, lenkte sie die Aufmerksamkeit der beiden Offiziere auf sich, »unter den gegebenen Umständen wäre es möglicherweise eine gute Idee, die Marines an Bord von Central zu alarmieren und Schlüsselpositionen zu besetzen.«
»Sie denken, etwas Ähnliches könnte sich hier ebenfalls ereignen?«
»Wir sollten kein Risiko eingehen.«
»Commander Dettmers«, wandte sich Stuck an seinen XO. »Sie haben die Dame gehört. Veranlassen Sie alles Weitere.«
»Aye-aye, Sir.«
»Admiral Stuck«, meldete sich der Lieutenant an der ComKonsole zu Wort. »Ein Signal von der Lissabon für Admiral Land.«
»Auf meinen persönlichen Schirm«, ordnete Stuck an und erklomm die Stufen zu seiner Plattform. Land und (unaufgefordert auch) Rachel, David und Fitz folgten ihm.
Auf dem Schirm erschien das Abbild eines zerzaust wirkenden Offiziers in der Uniform eines Commanders. Der Mann war ratlos und offensichtlich mit seinem Latein am Ende. Er wirkte über die Maßen erfreut, seinen Admiral endlich erreichen zu können, damit er die Verantwortung einem höheren Dienstgrad aufbürden konnte.
»Sir …«
»Sie sehen ja schrecklich aus, Commander. Was ist denn los?«
»Es fing vor etwa zwanzig Minuten an. Bei allen Schiffen der Flotte gab es plötzlich jede Menge Fehlfunktionen. Schilde, Waffen, Antrieb, künstliche Schwerkraft. Die Systeme versagen einfach. Einige Schiffe mussten sogar schon evakuiert werden, weil das Lebenserhaltungssystem plötzlich den Sauerstoff abgesaugt hat. Andere Schiffe wurden in den Wartungs- und Diagnosemodus versetzt und vollkommen demobilisiert. Und die Ingenieure können den Modus nicht beenden. Unser Chefingenieur glaubt, es handelt sich um ein Computervirus, das die gesamte Flotte infiziert hat.«
»Soll das heißen, wir sind vollkommen wehrlos?«
»Ja.«
Stuck gab Land mit einem Wink zu verstehen, dass er ihn sprechen wollte.
»Einen Augenblick, Commander. Ich melde mich gleich wieder. In der Zwischenzeit versuchen Sie, so viele Schiffe wie möglich wieder gefechtsklar zu kriegen. Im Augenblick sind wir alle nur ein riesiges Ziel. Genauso gut könnten wir uns Fadenkreuze auf die Uniformen malen.«
»Aye-aye, Sir.«
Land stellte die Verbindung auf stumm und gesellte sich zu Stuck, dessen Miene nichts Gutes versprach. Falls überhaupt, wirkte sie noch düsterer als zuvor.
»Noch mehr schlechte Nachrichten?«
Stuck nickte und deutete auf einen Schirm direkt vor sich. Land kniff die Augen zusammen, um die Anzeige ausgiebig zu studieren. Er begriff, dass er eine Echtzeitsensoranzeige des Systems vor sich sah. Bis hin zur Nullgrenze. Eine große Anzahl Symbole blinkten Unheil verkündend und waren dabei, ins innere System zu beschleunigen. Nicht so schnell wie es seine eigenen Schiffe geschafft hätten, aber dennoch schnell genug. Die Symbole der fremden Schiffe wurden in bedrohlichem Rot dargestellt.
»Sie sind vor nicht ganz zwei Minuten aufgetaucht und beschleunigen seither mit direktem Kurs auf Central. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie freundlich gesinnt sind. Nicht, da sie gerade jetzt auftauchen; das Timing ist einfach zu verdächtig.«
Land blickte auf. »Slugs?«
»Ich denke nicht. Die Schiffe sind zu langsam und … irgendetwas stimmt mit ihnen nicht.«
»In welcher Hinsicht?«
»Von den Sensoren, die noch arbeiten, sofern sie denn richtig funktionieren, bekommen wir zu diesen Schiffen sehr seltsame Anzeigen. Ich muss gestehen, ich persönlich kann mir darauf keinen Reim machen.«
»Dann sollten wir uns das vielleicht näher ansehen?!«, fragte Land und Stuck überlegte eine Sekunde, bevor er nickte. Land zog sich etwas zurück, damit der andere Admiral sich nicht unter Druck gesetzt fühlte. Dies hier war Stucks Domäne und er selbst nur
Weitere Kostenlose Bücher