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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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düsteren Präsenz direkt neben Kuslows Kommandosessel auf und brachte das Kunststück zustande, zum selben Zeitpunkt gleichgültig und selbstzufrieden zu wirken.
    »Wie wäre es denn jetzt mit einigen Hintergrundinfos«, hakte Kuslow nach. Dieselbe Frage hatte er in den letzten Tagen immer und immer wieder gestellt. Ohne Erfolg. Der MAD-Offizier hielt dicht. Halb erwartete er, dass seine Bemühungen auch diesmal wieder auf taube Ohren stoßen würden. Doch zu seiner Überraschung antwortete sein Gegenüber.
    »Die dicken Brocken sind Transportschiffe. Sie dürfen unter keinen Umständen zerstört werden. Ihre … Fracht … ist enorm wichtig. Die drei anderen Schiffe sind umgebaute Frachter. Sie dienen den Transportern als Geleitschutz. Ihre Feuerkraft ist größer, als es für Schiffe dieser Kategorie typisch wäre, aber sie können es auf keinem Fall mit einem halben Dutzend Schwerer Kreuzer aufnehmen. Ihr Bedrohungspotenzial ist also minimal.«
    »Was zum Teufel tun wir eigentlich hier?«
    »Fragen Sie sich nicht, was sieben Schiffe so weit hier draußen zu suchen haben? Sämtliche Handelsrouten sind weit weg.«
    Kuslow überlegte. »Aber die RIZ ist nur einen Katzensprung entfernt.«
    Der MAD-Offizier lächelte bei Kuslows überlegter Schlussfolgerung. Eine beunruhigend gefühlskalte Geste. »Allerdings. Und was fällt Ihnen dazu ein?«
    »Sieben zivile Schiffe, die sich verdächtig nahe an ruulanisch kontrolliertem Gebiet aufhalten«, ließ Kuslow seine Gedanken schweifen. »Piraten?«
    »Sklavenjäger«, verbesserte der MAD-Offizier, seine Mundwinkel zu einer Grimasse des Abscheus verzogen. Es war die erste echte Gefühlsregung, die Kuslow an dem Mann wahrnahm.
    Sklavenjäger waren inzwischen ein ernst zu nehmendes Problem. Piraterie stellte schon lange keine gewinnbringende Einnahmequelle mehr dar. Das Risiko überwog den zu erwartenden Profit bei Weitem. Die Raumflotte patrouillierte sämtliche Handelsrouten und selbst ein kleiner Kreuzer war den meisten Piratenschiffen überlegen.
    Aus diesem Grund hatten sich viele Piraten neue Betätigungsfelder gesucht, um schnell an Geld zu kommen. Der Krieg gegen die Ruul brachte vielen den erhofften Geistesblitz: Sklaven! Es war allgemein bekannt, dass die Slugs ständig auf der Suche nach Sklaven für ihre Schiffe waren. Die Kriegsverluste der ruulanischen Stämme machten es für den Feind dringend notwendig, seine Bestände an Lebewesen kontinuierlich aufzufüllen.
    Und skrupellose Individuen nutzten diese Marktlücke gnadenlos aus. Sie überfielen abgelegene Ortschaften auf Hinterwäldlerplaneten und verschleppten die Bevölkerung. Zuerst griffen sie hauptsächlich auf Planeten benachbarter Völker zurück: Sca’rith, Nerai, Meskalno und Til-Nara. In den letzten Monaten überfielen sie jedoch zunehmend menschliche Kolonien. Es war ein ernst zu nehmendes Problem. Und für die Sklavenjäger ein sehr profitables Geschäft. Sklavenschiffe waren die einzigen nicht-ruulanischen Schiffe, die sich gefahrlos der RIZ nähern oder sie sogar durchqueren durften. Die Ruul waren auf sie angewiesen und die Sklavenjäger wussten dies genau.
    Hoher Gewinn bei relativ geringem Risiko. Handelsrouten zu schützen, war eine Sache, das Militär war jedoch nicht stark genug, um jede noch so kleine Ortschaft auf jeder abgelegenen Welt zu schützen. Eine Lücke, derer sich die Sklavenjäger nur zu bewusst waren. Darüber hinaus bewiesen sie ein bemerkenswertes Talent dafür, sich stets die schwächsten Kolonien für ihre Überfälle herauszupicken. Und sie schlugen ausgerechnet immer dann zu, wenn die entsprechende Welt gerade von einer Patrouille besucht worden und mit einer Rückkehr in nächster Zeit nicht zu rechnen war. Es wurde inzwischen in Erwägung gezogen, dass die Sklavenjäger über Insiderinformationen verfügten. Auch enge Kontakte zu den letzten Rebellen, den sogenannten Kindern der Zukunft, wurden nicht mehr ausgeschlossen. Es gab sogar Theorien, nach denen die Kinder der Zukunft den Sklavenhandel nicht nur förderten, sondern ihn sogar selbst initiiert hatten, um ihrem schwindenden Einfluss entgegenzuwirken und ihre Taschen zu füllen beziehungsweise ihren Operationen mit dem Erlös neuen Schwung zu verleihen. Selbst wenn es sich nur um eine Theorie handelte, so prognostizierte diese doch eine Bedrohung, die das Militär auf keinen Fall dulden durfte. Kuslow selbst gab nicht viel auf Gerüchte.
    Er warf dem MAD-Offizier einen schrägen Seitenblick zu. Die Anwesenheit

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