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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sein Leben hätte sich in beträchtlichem Maße verlängert. Möglicherweise war Pommeroy der Ansicht, sich auf der Erde, praktisch unter der Nase seiner Verfolger, zu verstecken, wäre ein Geniestreich. Tatsächlich spielte er hier auf Hektors ureigenstem Spielfeld. In einem Spiel, das Hektor bis zur Perfektion beherrschte und bereits sehr lange spielte – und das Unachtsamkeit schnell, gründlich und äußerst nachhaltig bestrafte.
    Langsam und ohne Hast, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, zog er ein kleines Gerät von der Größe eines Taschenrechners aus der Jackentasche. In Wahrheit handelte es sich um ein sehr leistungsfähiges Kommunikationsgerät, das über einen Direktlink mit einem Kommunikationssatelliten im Orbit verbunden war.
    Hektor tippte nur einige wenige Worte in die Tastatur ein.
    Zielperson ausgemacht! Anweisungen?
    Er lehnte sich zurück und sah einer der Tänzerinnen zu, die bereits den halben Abend versuchte, ihn auf sich aufmerksam zu machen.
    Der Kommunikationssatellit schickte das Signal ohne nennenswerte Verzögerung an seinen Bestimmungsort. Hektor brauchte nur zwei Minuten zu warten, dann ertönte ein zartes Pfeifsignal und zeigte damit eine eintreffende Nachricht an. Als er sie las, verzog sich sein Mund zu einem erfreuten Lächeln.
    Liquidieren!
    Keinen Augenblick zu früh. Pommeroy verabschiedete sich von seinem Gesprächspartner und steuerte den Ausgang an. Hektor stand ohne jegliche Eile auf, bezahlte seinen Cocktail, wobei er der Kellnerin ein großzügiges Trinkgeld hinterließ, und folgte dem ehemaligen Botschafter. Im Vorbeigehen steckte er der jungen Tänzerin noch eine Geldnote in ihr Bikinihöschen. Als er das Etablissement verließ und Pommeroy in die dunklen, verwinkelten Gassen von Manila folgte, summte er vergnügt ein Lied vor sich hin.
      
    Brigadier General David Coltor saß in Nogujamas Büro – nein, jetzt war es seines – hinter dem Schreibtisch im Hauptquartier der Streitkräfte in San Francisco und studierte die ersten eintreffenden Kampfberichte von Serena. Vizeadmiral Pavel Dekruski war mit der 9. Flotte umgehend nach Eintreffen der katastrophalen Nachrichten ins Serena-System zurückgekehrt. Seitdem lieferte er sich mit den Ruul eine erbitterte Schlacht um die Kolonie. Doch trotz aller Anstrengungen verloren die Verteidiger von Serena zusehends an Boden gegen die ruulanischen Verbände, die in das System eingefallen waren.
    Das Konglomerat und die Til-Nara eisten an Truppen und Schiffen los, was ihnen möglich war, und setzten die Verstärkungen schnellstmöglich nach Serena in Marsch, doch es sah nicht gut aus. Die Ruul machten recht beeindruckende Fortschritte. Ihr Brückenkopf hatte sich als äußerst effektiv erwiesen und die ruulanischen Truppen hatten sich weiter ins Landesinnere vorgearbeitet. Dabei war es ihnen gelungen, mehrere Verteidigungsstellungen von TKA und Miliz zu überrennen und einige Siedlungen und kleinere Städte einzunehmen. Inzwischen kontrollierten sie den größten Teil des kleineren Kontinents.
    Beide Seiten pumpten wie verrückt Schiffe, Nachschub und Truppen ins System und der Kampf würde noch eine ganze Weile keine echte Entscheidung bringen, doch wenn nicht bald ein Wunder geschah – und David hatte vor langer Zeit aufgehört, an Wunder zu glauben –, dann würde Serena innerhalb der nächsten Monate fallen. Und was danach folgte, das wusste Gott allein. Doch trotz aller Fehlschläge und Verluste kam David nicht umhin, der taktischen Brillanz und Finesse des Gegners Respekt zu zollen. All die Vorgänge im MacAllister-System, die Anschläge, die Angriffe, ja selbst die Entführung des Delegierten Quel Thai, hatten nur den einen Zweck verfolgt: die Konferenz aus dem Gleichgewicht zu bringen und die Delegierten abzulenken und zu verunsichern. Damit man keine andere Wahl mehr haben würde, als die 9. Flotte zu Hilfe zu rufen, um das System und die Diplomaten zu beschützen, und somit Serenas Verteidigung maßgeblich zu schwächen. Pommeroys und Hahlbachs Aufgabe hatte von Anfang an darin bestanden, die örtlichen Behörden zum Eingreifen der 9. Flotte zu bewegen. Gerade wegen Hahlbachs schon penetranter Bitte, die 9. Flotte zu Hilfe zu rufen, hatte David ihn als Verschwörer ziemlich bald ausgeschlossen. Dabei hatte gerade das zum Kern des ruulanischen Planes gehört.
    Als dies nicht funktionierte, gingen die Slugs und ihre menschlichen Verbündeten einen drastischeren Weg und setzten alles auf eine Karte,

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