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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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entblößte seine Zähne zu einem gehässigen Grinsen, denn er wusste, dass die Aktion sinnlos war.
    Den Kapitänen der drei Schiffe gelang es, acht Torpedos abzuschütteln. Eine beachtliche Leistung, doch bei Weitem nicht gut genug. Die Schiffe mit der Bezeichnung Alpha und Beta vergingen in zwei grellen Explosionen.
    Sie hörten buchstäblich von einer Sekunde zur nächsten auf zu existieren.
    Der MAD-Heini wollte ein Exempel? Jetzt hat er eines.
    Mit einmal Mal fand sich das letzte feindliche Schiff allein und verlassen wieder. Kuslow vermochte sich durchaus vorzustellen, wie verletzlich sich der Kommandant im Moment fühlen musste.
    »Sir?«, meldete sich der Offizier an der Com zu Wort. »Man wünscht Sie zu sprechen.«
    Na also.
    »Durchstellen.«
    Das taktische Hologramm wurde ersetzt von der mürrischen, narbenübersäten Miene eines überraschend jungen Mannes. Selbst über die Comverbindung konnte Kuslow den Hass des feindlichen Kommandanten beinahe körperlich spüren.
    »Mit wem spreche ich?«, verlangte Kuslow zu wissen.
    »Captain Daniel Rads.«
    Dass der Mann sich tatsächlich als Captain bezeichnete, löste in Kuslow ein Gefühl der Übelkeit aus. Er zwang den Brechreiz hinunter und konzentrierte sich auf sein Gegenüber.
    »Captain, Ihre Schwesternschiffe sind zerstört und die Transportschiffe, für die Sie verantwortlich waren, sind aufgebracht. Ich fordere Sie ein letztes Mal auf, sich zu ergeben.«
    »Was bieten Sie mir also an?«
    »Ihnen anbieten?« Die Frechheit des Mannes raubte Kuslow den Atem. Er wollte schon etwas Bissiges erwidern, als er die Präsenz des MAD-Offiziers erneut neben seinem Kommandosessel spürte.
    »Tote Männer geben keine Antworten mehr.«
    Eine einfache Aussage. Und doch zutreffend. Piraterie und Sklavenhandel waren beides Vergehen, auf die die Todesstrafe stand. Natürlich hatten betreffende Delinquenten theoretisch das Recht auf ein ordentliches Verfahren und eine angemessene Verteidigung. In der Praxis sah das jedoch so aus, dass ein Schiffskommandant, der ein Piraten- oder Sklavenschiff aufbrachte, an Ort und Stelle ein Standgericht anberaumen durfte – mit ihm selbst als vorsitzendem Richter, Flottenoffizieren als Beisitzer, einem Flottenoffizier als Ankläger und zu guter Letzt einem Flottenoffizier als Verteidiger.
    Es verstand sich von selbst, dass das Urteil daher immer gleich lautete: Tod im Weltraum.
    In der Regel wurde das Urteil innerhalb einer Stunde nach Schließung der Sitzung vollstreckt.
    Und damit hatte Kuslow nicht das geringste Problem. Nur stellte ihn das in diesem besonderen Fall vor eine nicht geringe Komplikation. Sollte er Rads keinen Ausweg anbieten, ließ er diesem gar keine andere Wahl, als bis zum Tod zu kämpfen, egal wie aussichtslos die Sache auch war. Der Tod in einem explodierenden Raumschiff war dem langsamen, qualvollen Tod im Weltraum jederzeit vorzuziehen. Normalerweise wäre Kuslow nur zu gern bereit, ihm diesen Gefallen zu tun. Jedoch beinhaltete – laut dem MAD-Offizier neben ihm – die Datenbank von Rads’ Schiff Informationen, die der MAD unbedingt haben wollte, ganz zu schweigen davon, dass man vorhatte, die Besatzung einem Verhör zu unterziehen. Ein schwieriges Problem, jedoch besaßen Kommandanten im Feld, was Strafzumessung betraf, ein wenig Entscheidungsspielraum.
    »Falls Sie sich ergeben und kooperativ zeigen, werde ich dafür sorgen, dass man sie in einer Strafkolonie interniert.« Bei jedem einzelnen Wort  drohte Kuslow die Galle hochzukommen.
    »Wie lange?«
    »Wie lange? Lebenslänglich natürlich.«
    Rads lachte unterdrückt auf, doch Kuslow bemerkte einen deutlichen Ansatz von Nervosität in dessen Tonfall.
    »Nicht sehr erstrebenswert.«
    »Aber Sie und Ihre Männer würden leben.«
    »Vergessen Sie’s.« Das Hologramm wurde dunkel. Rads hatte die Verbindung unterbrochen.
    »Na toll! Und jetzt?«
    »Das feindliche Schiff bezieht Angriffsposition«, meldete Jäger. »Befehle, Sir?«
    »Warten Sie noch, Mr. Jäger.« Kuslow wandte sich an den MAD-Offizier. »Vorschläge?«
    »Ich gebe zu, ich bin jetzt auch ein wenig überfragt. Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.«
    »Mr. Jäger, können Sie das Schiff ausschalten, ohne es zu zerstören?«
    Bevor der taktische Offizier antworten konnte, kam erneut ein Ruf von der Kommunikationskonsole. »Sir? Wir werden wieder von dem feindlichen Schiff gerufen.«
    Kuslow wechselte einen verwirrten Blick mit dem MAD-Offizier. »Durchstellen!«
    Anstelle von

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