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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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bereits einen deutlichen Vorsprung und waren sogar noch immer dabei, diesen auszubauen. Sie steuerten direkt auf die nördliche Nullgrenze zu, um in die RIZ zu flüchten. Selbst Hermes-Kreuzer hätten es unter diesen Bedingungen sehr schwer, sie einzuholen, bevor es ihnen möglich war, aus dem System zu springen. Doch Kuslow hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Und jetzt war genau der richtige Zeitpunkt, um diesen einzusetzen.
    »Com, Signal an die Kobra . Zeit, um loszuschlagen.«
    Kuslow beobachtete sein taktisches Hologramm aufmerksam, während sein ComOffizier hektisch in sein Headset sprach. Die entsprechende Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
    Hinter dem zweiten Planeten des Systems schoben sich plötzlich zehn weitere Kontakte in Sensorreichweite. Kuslow verzog den Mund zu einem gehässigen Grinsen, als die übrigen Kreuzer seiner Kampfgruppe dem feindlichen Verband den Weg abschnitten.
    Auf Bitten des MAD-Offiziers hatte er einen Teil seines Kommandos dort postiert. Vor acht Tagen hatte er sich noch keinen Reim auf diese Maßnahme machen können. Nun ergab sie durchaus Sinn. Die Sklavenjäger saßen im Schwerkraftfeld in der Falle. Ohne Möglichkeit, eine der beiden Nullgrenzen des Systems zu erreichen. Kuslows Achtung vor seinem Gast wuchs, als ihm bewusst wurde, dass der Mann die Handlungen ihrer Gegner vorhergesehen und bereits im Vorfeld vereitelt hatte. Dieser Offizier war sehr gefährlich. Zum Glück stand er auf ihrer Seite.
    Die drei Kampfschiffe wendeten, um sich mit ihren Verfolgern zu befassen. Wer auch immer dort das Kommando innehatte, rechnete sich im Gefecht mit drei Kreuzern wohl höhere Chancen aus als im Gefecht mit zehn Kreuzern.
    »Feind nähert sich. Perfekte Dreiecksformation«, meldete Lieutenant Jäger.
    »Wir brauchen mindestens eines intakt«, flüsterte der MAD-Offizier so leise, dass nur Kuslow ihn zu hören imstande war. »Zwingen Sie sie zur Kapitulation.«
    »Können Sie mir auch sagen wie?«
    »Statuieren Sie ein Exempel.«
    Gar keine schlechte Idee. Kampf bis zum Tod war zwar ein heroischer Grundsatz, doch nur schwer aufrechtzuerhalten, wenn man mit ansah, wie sich ein befreundetes Schiff in Rauch auflöste, und man selbst nur einen Knopfdruck davon entfernt war, dessen Schicksal zu teilen.
    Er widmete seine ganze Aufmerksamkeit dem taktischen Hologramm. Aber wen sollte er erledigen und wen verschonen? Am liebsten wäre es ihm, den Anführer der Sklavenjäger lebendig in die Finger zu bekommen, doch wie sollte er herausfinden, auf welchem Schiff dieser zu finden war? Die drei Schiffe waren inzwischen mit Bezeichnungen versehen. Das Schiff an der Spitze war mit Alpha gekennzeichnet, das Schiff zu dessen Rechten mit Beta, das andere mit Gamma. Und ihre Formation formte ein exakt gleichseitiges Dreieck.
    Er überlegte noch, als das Schiff mit der Bezeichnung Gamma die Geschwindigkeit ein ganz klein wenig verringerte, sodass die beiden anderen Schiffe – von den Kapitänen mit Sicherheit unbemerkt – ein wenig Distanz aufbauten und die Formation auseinanderzogen.
    Erwischt! , grinste Kuslow. Wenn man auf eines vertrauen konnte, dann auf die Feigheit von Piraten und Sklavenjägern.
    »Com, noch mal einen Breitbandkanal öffnen.«
    »Sprechen Sie, Commodore.«
    »An die drei Piratenschiffe! Stoppen Sie sofort und ergeben Sie sich. Das ist unsere letzte Warnung.«
    Als Antwort auf Kuslows Aufforderung tauchten neun rot blinkende Symbole auf dem Hologramm auf, die von den gegnerischen Schiffen ausgingen und schnell in Richtung der drei Schweren Kreuzer beschleunigten.
    »Torpedos im Anflug«, meldete Jäger. »Einschlagpunkt in etwa zwölf Minuten.«
    Falsche Antwort, ihr Trottel.
    »Flakbatterien Feuer frei, sobald die Flugkörper in Reichweite sind. Befehl an die München und die Toulouse , wir konzentrieren unsere Salven. Alpha und Beta sind die Ziele. Gamma unter keinen Umständen beschießen.«
    Die einkommenden Torpedos wurden von den Flaks der Schweren Kreuzer unter Dauerfeuer genommen, sobald sie nahe genug waren. Einer nach dem anderen geriet ins Kreuzfeuer der Schiffe und verging in einem Schrappnellschauer. Für Kuslows Einheiten bestand nie auch nur die geringste Gefahr.
    Jetzt bin ich dran.
    »Feuer frei!«
    Die drei Kreuzer feuerten insgesamt siebenundzwanzig Torpedos auf die Schiffe der Sklavenjäger ab. Die umgebauten Frachtschiffe des Gegners zeigten ein Verhalten, das stark an Panik erinnerte, als sie ihre Formation auflösten und auseinanderstoben. Kuslow

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